Online-OFB „Bad Orb“ am 12.04.2022 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Bad Orb“ wurde am 12. April 2022 aktualisiert. Derzeit sind 95.495 Personen vorhanden, die in 29.195 Familien gegliedert sind. 29.396 Personeneinträge wurden seit dem 20.09.2021 bearbeitet.
Geografische Lage

Bad Orb (PLZ: 63619) ist eine Kurstadt im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Sie liegt zwischen bewaldeten Bergen im Naturpark Spessart, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Der von Schlüchtern durch den Spessart nach Großheubach bei Miltenberg verlaufende „Eselsweg“ führt an Bad Orb vorbei. Auf dieser alten Handels- und Salzstraße wurde in früheren Zeiten das Orber Salz zur Verschiffung an den Main transportiert.
Kurzinfo zum Online-OFB
Die Bearbeiterin des Online-OFB ist Karola Kertel aus Bad Orb. Die Quellengrundlage des Online-OFB sind in erster Linie die Kirchenbücher der katholischen Gemeinde von Bad Orb. Weiterhin kommen ergänze Listen als Quellen hinzu wie z. B. die Sammelakten der Kriegssterbefälle von Bad Orb, die Türkenssteuerlisten von 1542 und 1551, die Musterungslisten von 1591 bis 1609 oder die Rechnungen der Kirchenbaumeister zu Orb von 1570 von 1603.
Der einleitende Text des Online-OFB ist ansprechend gestaltet und gliedert sich in 2 Teile: einen geschichtlichen Abriss der Stadt und eine längere Quellenliste. Optional ließe ich noch ein paar statistische Angaben der enthaltenen, genealogischen Daten des Online-OFB machen, da es sich bei diesem Online-OFB eines der größeren handelt.
Bearbeitet wurde das Online-OFB mit dem genealogischen Programm Personal Ancestral File.

Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Bereits um 650 v. Chr. war die Gegend keltisch besiedelt (Ringwall Alteburg bei Biebergemünd) und Wolferburg bei Hesseldorf. Ob die salzhaltigen Quellen den Kelten schon bekannt waren, ist indes nicht gesichert. Auch über die Zeit der Spätantike und des frühen Mittelalters ist wenig bekannt.
Die älteste erhaltene Erwähnung des Namens Orbaha findet sich in einer Urkunde von 1059, in der König Heinrich IV. dem Kloster Fulda den Wildbann über den Spessart verleiht. Der darin beschriebene Grenzverlauf bezieht sich mit diesem Namen auf den Fluss. Die eigentliche Ersterwähnung des Ortes erfolgte in einer Urkunde vom 2. Oktober 1064, in der Heinrich IV. die Besitzung „Orbaha … mit Burg und …Salzquellen …“, an die Kirche der Heiligen Stephan und Martin in Mainz, beziehungsweise den Erzbischof Siegfried I., der auch Erzkanzler des Reiches ist, schenkt.
Bad Orb erhielt um 1244, unter dem Stauferkaiser Friedrich II. die Stadtrechte, was auch das Prägen einer Münze, des Orber Hälblings (halber Pfennig), einschloss. Aus dieser Zeit stammen die Reste der Stadtbefestigung, wie Mauern und Tore. Territorial gehörte Orb in dieser Zeit zu Kurmainz. Von 1428 bis 1566 war die Stadt allerdings an die Grafen von Hanau (ab 1456: Grafschaft Hanau-Münzenberg) verpfändet. Während die Grafschaft Hanau-Münzenberg sich Mitte des 16. Jahrhunderts der Reformation zuwandte, blieb Orb so durch seine Rückkehr unter die Landeshoheit von Mainz römisch-katholisch.
Die Salzgewinnung aus mehreren Solequellen prägte das mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtbild bis zum 19. Jahrhundert. Die Salzgewinnung erfolgte anfangs innerhalb der Stadtmauern am heutigen „Solplatz“ durch Eindampfen der Sole in großen Sudpfannen. Die vorausgehende Eindickung und Reinigung der Sole erfolgten durch Gradieren: In großen Verdunstungskästen setzten sich Ton, Kalk und Gips ab und bildeten sogenannte „Gradiersteine“, die noch Abdrücke der Holzbohlen und Balken des Gradierkastens zeigen und später auch als Fundamente für Häuser verwendet wurden. Ein solcher Gradierstein wurde 2002 beispielhaft am „Solplatz“ aufgestellt.
Während des Dreißigjährigen Kriegs schenkte König Gustav Adolf von Schweden 1632 den mit ihm verbündeten Grafen von Hanau-Münzenberg die Stadt Orb. Sie konnten den neuen Besitz aber nur bis zur nächsten Wende des Kriegsgeschehens halten und verloren ihn 1634 wieder.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss kam Orb zum Fürstentum Aschaffenburg, Oberamt Orb und Lohr, Amtsvogtei Orb. 1806 wurde das Fürstentum Aschaffenburg Teil des Primatialstaats Karl Theodor von Dalbergs, das Mitglied im Rheinbund war. Von 1810 bis 1813 lag Orb im Großherzogtum Frankfurt, Departement Aschaffenburg, Distrikt Orb. Als Ergebnis des Pariser Friedens kam Orb am 26. Juni 1814 zum Königreich Bayern, wo es im 1817 gegründeten Untermainkreis Sitz des Landgerichts Orb wurde. Am 1. Januar 1862 wurde aus den Landgerichten Gemünden und Orb das Bezirksamt Gemünden gebildet. Bayern, das 1866 im Deutschen Krieg auf der Verliererseite stand, musste das Gebiet des ehemaligen Landgerichts Orb mit Ausnahme von Aura (das sind die Orte Aura, Deutelbach, Mittel- und Obersinn gewesen) an das Königreich Preußen abtreten. Dort wurde es Teil des Kreises Gelnhausen, behielt aber als „Amtsbezirk Orb“ bis zum 31. März 1886, insbesondere kommunalverfassungsrechtlich, einen Sonderstatus.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde der Kreis Gelnhausen am 1. Juli 1974 aufgelöst und ging im Main-Kinzig-Kreis auf, zu dem auch Bad Orb seitdem gehört.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Bad Orb“
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Bad Orb im Genwiki
- Bad Orb im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Bad Orb in Wikipedia
- Bad Orb in Google Maps
- Bad Orb in OpenStreetMap
- Bad Orb in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Museum und Haus des Gastes in Bad Orb, ehemals Burganlage; von Jörg Braukmann; CC BY-SA 4.0