Online-OFB „Coesfeld“ am 27.03.2022 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Coesfeld“ wurde am 27. März 2022 aktualisiert. Derzeit sind 246.911 Personen vorhanden, die in 87.160 Familien gegliedert sind. 1.410 Personeneinträge wurden seit dem 05.03.2022 bearbeitet.
Geografische Lage

Coesfeld (gesprochen [‚koːsfɛlt] mit Dehnungs‑e), bis ins 20. Jahrhundert auch Koesfeld geschrieben, ist eine Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Coesfeld (PLZ: 48653) liegt im westlichen Münsterland, etwa 35 km westlich von Münster. Mit dem Coesfelder Berg befindet sich ein Teil des Stadtgebiets in den Baumbergen, in denen bei Billerbeck die Berkel entspringt. Sie fließt durch Coesfeld, wird dann am Walkenbrückentor gestaut, um zum größeren Teil als Umflut innerhalb der Wälle außerhalb des Rings um die Stadt geführt zu werden. Südlich von Coesfeld liegt der Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Volker Schwan aus Coesfeld. Er hat mit freundlicher Unterstützung der Stadtverwaltung Coesfeld ein umfangreiches Online-OFB erstellt, das seine Erstveröffentlichung im Jahr 2011 hatte, und dabei viele Quellen verwendet. Neben heimatkundlicher Geschichtsliteratur kommen auch die Kirchenbücher und Registereinträge hinzu. In erster Linien wurden die Kirchenbücher der St.-Jakobi-Kirche von 1637 bis 1875 und die Kirchenbücher der St.-Lamberti-Kirche von 1638 bis 1875 verwendet. Weiterhin kommen auch Einträge aus den Kirchenbüchern der evangelischen Kirche von Coesfeld für Taufen und Heiraten von 1804 bis 1819 hinzu, die seit ca. 200 Jahren erst besteht, da Coesfeld hauptsächlich katholisch geprägt wurde. Ferner finden das Kirchenbuch der St.-Johannes-Kirche im Kirchspiel Lette von 1822 bis 1876 und die Heirats- und Sterberegister der Stadt Coesfeld ab 1874 bis zu den jeweiligen Sperrfristen ihren Eingang.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm Ages bearbeitet.

Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Für die Herkunft des Stadtnamens Coesfeld gibt es zwei Erklärungsansätze. Einmal ist die Herkunft an Kô-isa-feld anzusetzen, d. h. „Feld an einem Kuh-Bach“. Anzumerken ist, dass das Abbild des Kopfs einer Kuh sich im Stadtwappen wiederfindet. Die zweite Erklärung ist, dass der Name Coesfeld als Herde- oder Weidefeld gedeutet wird (cut, cot, Genetiv cudas = Herde).
Folgende urkundliche Erwähnungen von Coesfeld finden sich wieder: „locus Coasfelt“ 9. Jhdt; „Cosuelda“ 1022 – 32; „parochia Cosfeldensis“ 1118; „Cusfeldensis“ 1155 – 59; „Cusuelde“ 1181; „uilla Cosfelth“ 1197; „Coesfelde“ 1201; „Cosvelde“ 1227; „Coesvelde“ 1266; „Kusvelde“ 1285; „Kosvelde“ 1290.
Die erste schriftliche Erwähnung Coesfelds findet sich in Altfrieds Lebensbeschreibung des Ludgerus, des Patrons und Bischofs der Diözese Münster. Danach hat Liudger auf dem Weg von seiner Abtei in Essen/Werden nach Münster am Abend vor seinem Tod, dem 26. März 809, in der St.-Lamberti-Kirche gepredigt.
Im Jahr 1032 gründete die edle Frau Reimodis (Richmodis) neben sechs weiteren, die heute nicht mehr existierende Pfarrei Varlar, zu welcher laut Urkunde neben Bauerschaften angrenzender Kirchspiele die Coesfelder Bauerschaften Hanum (Harle), Mottenhem, Goplo (Gaupel), Surwick, Honbruggen, Hildiwick sowie Nordinchuson mit 54 Häusern als Pfarrsprengel gehörten.
Heinrich (von Coesfeld) hatte als zweiter Propst des Klosters Varlar, das von seinen Verwandten Gottfried und Otto von Cappenberg unter Mitwirkung von Norbert von Xanten als Prämonstratenserkloster, nach der Augustinusregel, gegründet worden war, das Dorf Coesfeld nördlich der Berkel dem Kloster Varlar kurz vor der Stadtwerdung vererbt. Das Dorf Coesfeld war durch Niederlassung freier Leute, denen durch das jährliche Wortgeld ein Hausplatz von Varlar eingeräumt wurde, erheblich angewachsen.
Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen von Münster übertrug im Jahre 1197 das Stadtrecht auf Coesfeld, wenige Jahre nach der Stadtwerdung des benachbarten Ortes Münsters, wodurch die neue Stadt aus umstrittener Abhängigkeit des bei Coesfeld gelegenen Kloster Varlars entlassen wurde. Die erhaltene Urkunde trägt das Datum des 12. März 1197, kaiserliche Bestätigung fand die Urkunde im darauf folgenden August. Der neue Status war mit erheblich erweiterten Rechten für die Bürger verknüpft, die aber nicht ausdrücklich genannt werden. Hierzu dürften Markthoheit, Münzhoheit, Steuerhoheit, eine eigene Gerichtsbarkeit und die freie Wahl der Bürgermeister und Schöffen sowie das Recht auf Befestigung gehört haben. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts schützte Coesfeld seine Besitzungen außerhalb der Stadt mit einer Landwehr, die später Stadthagen genannt wurde. Von den ehemals vier Hauptjahrmärkten hat sich der Ursulamarkt bis heute sowie der Wochenmarkt am Dienstag und am Freitag erhalten. Coesfeld nahm an den mittelalterlichen Stadt- und Landfrieden in Westfalen teil.
Mehrfach und langjährig wurde Coesfeld im Dreißigjährigen Krieg durch fremde Truppen (Liga-Truppen, 18-jährige Einquartierung durch Hessen-Cassel) besetzt. Es dauerte im Münsterland – im Unterschied zu den benachbarten Niederlanden – Generationen, die wirtschaftlichen Folgen des mitteleuropäischen Krieges zwischen den katholischen und protestantischen Parteien nach dem Westfälischen Frieden zu überwinden – insbesondere auch unter landwirtschaftlich schweren äußeren Bedingungen. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Bevölkerungszahl der Vorkriegszeit wieder erreicht.
Mit dem Ende der Besetzung Coesfelds im Siebenjährigen Krieg unter Prinz Soubise, der 1761 in Coesfeld sein Winterquartier aufschlug, erlebte Coesfeld einen Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung, viele Bürger hatten die Stadt verlassen, die meisten Häuser standen leer, die Stadtbefestigung war zerstört.
1802 wurden die Stadt Münster und große Teile des Hochstifts Münster im Zuge der Koalitionskriege von preußischen Truppen besetzt. Das Fürstbistum Münster wurde aufgelöst. Das Amt Horstmar kam 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss als Entschädigung für an Frankreich abgetretene linksrheinische Gebiete unter die reichsunmittelbare Herrschaft des protestantischen Rheingrafen Salm-Grumbach, der sich nun Graf zu Salm-Horstmar nannte und fortan Residenz in Schloss Varlar zwischen Coesfeld und Horstmar bezog.
Durch Entscheidung auf dem Wiener Kongress im Jahre 1815 wurde Coesfeld Teil Preußens und seiner Provinz Westfalen. Der Graf zur Salm-Horstmar wurde 1816 als preußischer Standesherr in den erblichen Fürstenstand erhoben. Durch die Vorteile eines großen Staates, so Otto Neumüllers 1928, nahm insbesondere das darniederliegende Schulwesen einen Aufschwung. Coesfeld wurde Kreisstadt, Stadt und Kirchspiel wurden verwaltungstechnisch getrennt. Das reformiert-lutherische und erst später unierte Preußen hatte durch das katholische Schlesien bereits Erfahrungen mit der Integration großer Territorien mit abweichender (katholischer) Religion.
In der Zeit der Frühindustrialisierung erlebte Coesfeld zahlreiche Neugründungen: Textil‑, Papier- und eine Lederfabrik bereiteten den Weg für Maschinenbaubetriebe und eine Eisengießerei. Nach Bau der Eisenbahn wurde Coesfeld zum Kreuzungspunkt zweier Strecken. Bis zum Ersten Weltkrieg dauerte die Ausweitung industrieller Tätigkeiten besonders entlang der Ausfallstraßen an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der alte Stadtkern Coesfelds zu großen Teilen zerstört. Der erste größere Luftangriff wurde am 10. Oktober 1943 von einer fehlgeleiteten Bombergruppe der US Air Force geflogen, deren eigentliches Ziel Münster war. Die größten Zerstörungen erlitt die Stadt in der Endphase des Krieges vom 21. bis 24. März 1945. Allein am 21. März 1945 wurden rund 10.000 Spreng- und 49.000 Brandbomben bei angloamerikanischen Angriffen über Coesfeld abgeworfen und verwandelten die Innenstadt in eine Ruinenlandschaft. Am Karfreitag, den 30. März 1945, wurde Coesfeld von den vorrückenden englisch-amerikanischen Truppen unter Feldmarschall Bernard Montgomery ohne größere Gegenwehr eingenommen, nachdem diese Verbände erst wenige Tage zuvor am 23. März 1945 im Rahmen der Operation Plunder den Rhein zwischen Emmerich und Wesel überquert hatten.
Im Jahr 1997 feierte Coesfeld das 800-jährige Bestehen der Stadt.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Coesfeld“ mit aktuellen Änderungen
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Coesfeld im Genwiki
- Coesfeld im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Coesfeld in Wikipedia
- Coesfeld in Google Maps
- Coesfeld in OpenStreetMap
- Coesfeld in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Stadtzentrum Coesfelds; von Günter Seggebäing; CC BY-SA 3.0