Neue Digitalisate bei Matricula vom 21.01.2022: 1 hinzugefügte Pfarrei aus dem Erzbistum Paderborn – Bad Westernkotten, St. Johannes Ev., 1861 – 1973

Inhalt
Für das Kirchenbuchportal Matricula wurden am 21. Januar 2022 14 neue Digitalisate von der römisch-katholischen Pfarrei St. Johannes Ev. in Bad Westernkotten aus dem Erzbistum Paderborn hinzugefügt.
Erzbistum Paderborn: Bad Westernkotten, St. Johannes Ev.
Signatur | Matrikeltyp | Datum (1642 – 1940) |
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KB001-01‑S | Sterbefälle | 1891 – 1925 |
KB001-02‑U | Umschlag | 1891 – 1925 |
KB002-01‑T | Taufen | 1861 – 1916 |
KB002-02‑K | Konversionen | 1904 – 1904 |
KB002-04‑U | Umschlag | 1861 – 1916 |
KB003-01‑H | Trauungen | 1891 – 1930 |
KB003-02‑U | Umschlag | 1891 – 1930 |
KB005-01‑E | Erstkommunion | 1902 – 1964 |
KB005-03‑U | Umschlag | 1902 – 1964 |
KB006-01‑F | Firmung | 1906 – 1973 |
KB006-03‑U | Umschlag | 1906 – 1973 |
KB007-01‑V | Verlobungen | 1908 – 1969 |
KB007-02-Rv | Namensregister Verlobungen | 1908 – 1969 |
KB007-04‑U | Umschlag | 1908 – 1969 |
Geografische Lage
Bad Westernkotten (bis 1958 Westernkotten; PLZ: 59597) ist der zweitgrößte Stadtteil von Erwitte im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen. Der Stadtteil hat 4603 Einwohner (Stand: Oktober 2019).
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Bad Westernkotten, früher Cothen, Cothun oder auch Westeren Kotten genannt, wird erstmals im Jahre 976 in den Corveyer Traditionen urkundlich erwähnt. Diese Schenkungsurkunde ist ein Verzeichnis der an das Kloster Corvey geschenkten Güter. Der Name „Westernkotten“ ist aus der Blickrichtung von Paderborn aus entstanden.
Der größte Salzsiedeberechtigte und wichtigste Grundbesitzer war über Jahrhunderte der Paderborner Bischof, der einen näher gelegenen Salzort „Salzkotten“ nannte. Das etwa 20 km westlich gelegene Westernkotten erhielt so den Namen „Westernkotten“; „Kotten“ wird zum einen als Begriff für ein kleines Bauernhaus oder Bauerndorf gedeutet, andere Forscher verweisen darauf, dass das Wort ‚kote‘ ein von einem Hof oder aus einer Flur herausgeschnittenes Landstück bezeichnet. Sie begründen ihre Annahme damit, dass die ursprüngliche Berechtigung zum Salzgewinnen bei den Königen lag und dass der königliche Besitz aus der üblichen Flur herausgeschnitten wurde.
Schon weit vor der Zeit der Ersterwähnung war der Raum besiedelt. Funde aus der Mittleren Steinzeit (8000 – 4000 v. Chr.) sowie jungsteinzeitliche Siedlungsspuren (4000 – 1700 v. Chr.) in der Domhofsiedlung zeigen, dass der Raum schon lange vor seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung besiedelt war. So wurden etwa Keile und Hacken, steinerne Äxte sowie eine durchlochte Geweihsprosse gefunden, die heute im Heimatmuseum in Lippstadt gezeigt werden.
Für die Ansiedlung der ersten germanischen Stämme, der Sugambrer und Brukterer, im Raum Westernkotten waren neben der Nähe zum Hellweg und zu Quellen und Flüssen (Osterbach, Gieseler) auch die Salzquellen von großer Bedeutung. Sie galten den Germanen als heilige Stätten. Die Technik der Salzgewinnung aus Sole war ihnen bekannt.
Seit 696 stand der Raum Westernkotten nach kurzem fränkischen Einfluss unter der Herrschaft sächsischer Stämme.
Durch die Kriege mit den Sachsen gewannen der Hellweg und somit auch Westernkotten zunehmend an Bedeutung, stellte der Hellweg doch die Verbindung zum wichtigsten fränkischen Stützpunkt in Sachsen, Paderborn, her. Der Hellweg wurde in diesem Zusammenhang ausgebaut; Königsgüter im Abstand von 5 bis 10 Kilometern sollten Sicherheit und Unterbringung gewährleisten. Zu den Königsgütern zählen im Raum Westernkotten die Königshöfe Erwitte und Geseke. Zum Erwitter Königshof gehörten auch Besitzungen in Westernkotten.
Im Jahre 1027 erhielt der Paderborner Bischof Meinwerk diese Güter einschließlich der Solebrunnen von Kaiser Konrad II. geschenkt. Der Bischof war seither größter Grundeigentümer im Ort. Das führte über Jahrhunderte zu Konflikten mit den Landesherren des Herzogtums Westfalen, den Kölner Fürstbischöfen.
Bis ins 15. Jahrhundert waren die Einwohner des Raumes Westernkotten auf zahlreiche kleine Bauerschaften verteilt. Die wichtigsten hießen Aspen, Hockelheim und Ussen. Im Rahmen der Soester Fehde (1444 – 1449) wurden diese Orte zerstört, die Überlebenden siedelten sich an den Salzbrunnen an. Etwa 60 Jahre später legten die Bewohner eine Landwehr zum Schutz der Salzhütten und des Dorfes an.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort schwer heimgesucht, zu Kontributionen verpflichtet und geplündert. Besonders die Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig, seit 1619 auf holländisch-pfälzischer Seite am Krieg beteiligt, trieben hier ihr Unwesen. Im Gefolge des Krieges dezimierte besonders im Jahre 1635 die Pest, der „Schwarze Tod“, die Bevölkerung.
Im Jahr 1673 wurde der Ort ebenfalls fast komplett zerstört: Im Rahmen der Auseinandersetzung um die Einverleibung Hollands durch Frankreich unter Ludwig XIV., mit dem sich unter anderem der Erzbischof von Köln verbündete, steckten Brandenburgische Truppen den Ort an vier Stellen in Brand, verboten das Löschen und legten so mehr als 90 Häuser und die Salzhütten in Schutt und Asche. Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) nahm der Ort einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung, der vor allem mit der Erneuerung des Salinenbetriebes nach Vorschlägen des Salzkottener Pfarrers Korte einherging.
1802 endete die Herrschaft der Kölner Fürstbischöfe, und nach kurzer Landeshoheit des Landgrafen von Hessen-Darmstadt wurde das Herzogtum Westfalen 1816 preußische Provinz.
Am 1. Januar 1975 wurde Bad Westernkotten nach Erwitte eingemeindet.
Weiterführende Quellen:
- Webseite von Matricula
- Matricula: Nachrichten
- Matricula im Genwiki
- Bad Westernkotten in Matricula: Meldung und Indexseite
- Bad Westernkotten in Wikipedia
- Bad Westernkotten im Genwiki
- Bad Westernkotten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV)
- Bad Westernkotten in Google Maps
- Bad Westernkotten in OpenStreetMaps
- Bad Westernkotten in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Screenshot der Indexseite für St. Johannes Ev. in Bad Westernkotten von Matricula (21.01.2022)