Neue Digitalisate bei Matricula vom 07.01.2022: 1 hinzugefügte Pfarrei aus dem Erzbistum Paderborn – Madfeld, St. Margaretha, 1667 – 1981

Inhalt
Für das Kirchenbuchportal Matricula wurden am 7. Januar 2022 53 neue Digitalisate von der römisch-katholischen Pfarrei St. Margaretha in Madfeld aus dem Erzbistum Paderborn hinzugefügt.
Erzbistum Paderborn: Madfeld, St. Margaretha
Signatur | Matrikeltyp | Datum (1916 – 1955) |
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KB001-01‑N | Notizen | 1675 – 1764 |
KB001-02‑T | Taufen | 1727 – 1728 |
KB001-03‑H | Trauungen | 1727 – 1728 |
KB001-04‑S | Sterbefälle | 1715 – 1728 |
KB001-05‑T | Taufen | 1715 – 1727 |
KB001-06‑T | Taufen | 1667 – 1721 |
KB001-07‑S | Sterbefälle | 1667 – 1726 |
KB001-08‑H | Trauungen | 1667 – 1721 |
KB001-09‑N | Notizen | 1667 – 1815 |
KB001-10‑U | Umschlag | 1667 – 1815 |
KB002-01‑T | Taufen | 1728 – 1758 |
KB002-02‑H | Trauungen | 1728 – 1779 |
KB002-03‑S | Sterbefälle | 1728 – 1779 |
KB002-04-Rt | Namensregister Taufen | 1728 – 1758 |
KB002-05‑U | Umschlag | 1728 – 1779 |
KB002a1-01-Rh | Namensregister Trauungen | 1728 – 1779 |
KB002a1-02‑U | Umschlag | 1728 – 1779 |
KB002a2-01-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1728 – 1779 |
KB002a2-02‑U | Umschlag | 1728 – 1779 |
KB003-01‑T | Taufen | 1758 – 1779 |
KB003-02-Rt | Namensregister Taufen | 1758 – 1779 |
KB003-03‑U | Umschlag | 1758 – 1779 |
KB004-01‑N | Notizen | 1779 – 1779 |
KB004-02‑T | Taufen | 1780 – 1812 |
KB004-03‑U | Umschlag | 1780 – 1812 |
KB005-01‑H | Trauungen | 1780 – 1835 |
KB005-02-Rh | Namensregister Trauungen | 1780 – 1835 |
KB005-03‑U | Umschlag | 1780 – 1835 |
KB006-01‑S | Sterbefälle | 1780 – 1835 |
KB006-02-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1780 – 1835 |
KB006-03‑U | Umschlag | 1780 – 1835 |
KB007-01‑T | Taufen | 1813 – 1835 |
KB007-02-Rt | Namensregister Taufen | 1813 – 1835 |
KB007-03‑U | Umschlag | 1813 – 1835 |
KB008-01‑T | Taufen | 1836 – 1870 |
KB008-02-Rt | Namensregister Taufen | 1836 – 1870 |
KB008-04‑U | Umschlag | 1836 – 1870 |
KB009-01‑H | Trauungen | 1836 – 1882 |
KB009-02-Rh | Namensregister Trauungen | 1836 – 1882 |
KB009-03‑U | Umschlag | 1836 – 1882 |
KB010-01‑N | Notizen | 1875 – 1875 |
KB010-02‑S | Sterbefälle | 1836 – 1901 |
KB010-03-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1836 – 1901 |
KB010-04‑N | Notizen | 1872 – 1872 |
KB010-05‑U | Umschlag | 1836 – 1901 |
KB011-01‑F | Firmung | 1837 – 1980 |
KB011-02‑E | Erstkommunion | 1852 – 1981 |
KB011-03-Rf | Namensregister Firmung | 1837 – 1980 |
KB011-05‑U | Umschlag | 1837 – 1981 |
KB014-01‑N | Notizen | |
KB014-02‑S | Sterbefälle | 1902 – 1981 |
KB014-03-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1902 – 1981 |
KB014-05‑U | Umschlag | 1902 – 1981 |
Geografische Lage
Madfeld (PLZ: 59929) ist ein Dorf im Osten des Sauerlands. Bis 1974 bildete es eine selbstständige Gemeinde im Amt Thülen, seit 1975 ist es eine Ortschaft der Stadt Brilon im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis. Am 31. Dezember 2013 waren 1265 Personen mit Erst- oder Zweitwohnsitz in Madfeld gemeldet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Es wird davon ausgegangen, dass das heutige Madfelder Gebiet schon seit mehr als 4000 Jahren besiedelt ist. Beleg dafür ist ein Keil, der in die Jungsteinzeit datiert wird und auf dem heutigen Madfelder Gebiet gefunden wurde. Die nächsten Funde datieren in die ältere vorrömische Eisenzeit. Während Bauarbeiten für die Windkraftanlagen zwischen Madfeld und Bleiwäsche wurden 2006 auf einer Fläche von etwa drei Quadratkilometern über 60 Gruben und Pfostenlöcher entdeckt. In diesen befanden sich Keramikreste. Auch Eisenschlackenreste wurden gefunden. Solche eisenzeitliche Siedlungsspuren im Sauerland sind selten.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Madfeld in der Schenkung der Grafschaft Haholds II. an Bischof Meinwerk und die Kirche von Paderborn durch König Heinrich II. vom 10. April 1011. Das dort erwähnte „Matfeld“ ist noch kein geschlossenes Dorf, sondern verweist auf eine Landschaft (vergleichbar dem benachbarten Sintfeld). Wie groß dieses Gebiet gewesen ist, ist heute unklar. Es ragte in die Ortslagen der heutigen Dörfer Radlinghausen und Bleiwäsche hinein und umfasste die wüst gefallenen Orte Weißinghausen, Meveringhusen, Walberinghusen/Wolberinghausen, Heddinghausen, Emminchusen/Hemminghusen, Glinden(e), Thietboldinghusen, Lutborgehusen/Luberinghusen, Wulfferinchhusen und Osning(en)/Oestlingen. Es besteht die Vermutung, dass es mit dem Gebiet des Freigerichts, dessen Mittelpunkt später Alme war, übereinstimmt. Dieses umfasste alle Ortschaften zwischen den wüst gefallenen Orten Andepen (südlich von Leiberg) und Keffelke (östlich von Brilon) und entspricht dem heutigen Gebiet von Ober- und Niederalme, Wülfte, Nehden, Thülen, Bontkirchen, Radlinghausen, Rösenbeck und Madfeld. Für das Jahr 1550 liegt die Zeugenaussage des Thülener Bauern Hermann Bluwels vor, der angibt Thülen liege auf dem Madfeld.
Neben den Paderborner Bischöfen hatten noch weitere kirchliche Institutionen und Adlige Besitzrechte auf dem Madfeld. Die Grafen von Arnsberg vergaben Höfe in Heddinghausen und Osningen als Lehen an die Herren von Padberg, die Edelherren von Büren in Thietboldinghusen an einen Ritter Konrad von Walberinghusen. Als kirchlicher Obereigentümer ist vor allem das adelige Damenstift Böddeken zu nennen, dessen Besitzungen vom Amt Widden (auch Amt Osningen auf dem Madfeld genannt) verwaltet wurden.
In den genannten Orten wurde vor allem Landwirtschaft betrieben. Daneben spielte die Bleigewinnung eine Rolle. Im Bereich des wüst gefallenen Ortes Wulfferinchhusen konnten Bleischlacken und Bleierze aus der Zeit von etwa 920 bis 1180 gefunden werden. Aus dem 10. bis 12. Jahrhundert stammen Kochtöpfe, die bis in den Hellwegraum gehandelt wurden. Auch aus dem Spätmittelalter, genauer der Phase des 13./14. Jahrhunderts, wurden dort Bleischlacken gefunden.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts spitzte sich der Konflikt zwischen den Benglern, an deren Spitze Friedrich III. der Ältere vom Alten Haus Padberg stand, und dem Paderborner Fürstbischof zu. Infolgedessen verkaufte das Stift Böddeken am 30. März 1390 sein Amt Widden an die Herren von Padberg (Linie altes Haus). Bereits 1340 hatten diese Güter auf dem Madfeld von den Edelherren von Büren erworben. Mad- und Sintfeld gerieten bald darauf in den Mittelpunkt des Konflikts. Bischof Ruprecht zog 1392 gegen die Herren von Padberg, konnte deren Burgen jedoch nicht erobern und verwüstete daraufhin zahlreiche Dörfer in der Umgebung. Zwei Jahre später wiederholte er den Kriegszug gegen Padberg, diesmal unterstützt vom Erzbischof von Köln und vom Herzog von Braunschweig. Er eroberte Padberg und verwüstete es, starb jedoch bei der Belagerung Padbergs an einer Seuche. Erst Ruprechts Nachfolger Johann I. von Hoya gelang 1392 der Sieg über Padberg. Infolge dieser Auseinandersetzungen lag nach dem Einkünfteregister des Klosters Bredelar von 1416 ein Hof in Hemminghausen wüst, in Heddinghusen, Glinden und Osningen wurden noch Höfe bewirtschaftet. Die Söhne Friedrichs von Padberg verpfändeten 1418 ihren gesamten Besitz, den sie von den Edelherren von Büren und dem Stift Böddeken erhalten hatten an das Kloster Bredelar. Neben den Fehden führten vor allem die Pestwellen in den Städten zur Landflucht. Zum einen wurden weniger Lebensmittel nachgefragt, zum anderen wurde der Zuzug in die Städte erleichtert. Unter diesem Einfluss und den weiter anhaltenden Fehden dürfte das Madfeld größtenteils wüst gefallen sein. Von Radlinghausen und Rösenbeck ist bekannt, dass ihre Feldfluren wüst lagen.
Ein Aufschwung setzte erst ein, nachdem der römisch-deutsche König Maximilian I. den Ewigen Landfrieden ausgerufen hatte. Antonius vom Alten Haus Padberg (Tönies von Padberg) erwarb die Hälfte der an Bredelar verpfändeten Ländereien zurück. Angeblich 1482 soll er seine sechs Höfe zu Glindene, Hemminghausen, Oestlingen, Lübberinghausen, Heddinghausen und Detbelinghausen zusammengezogen haben und darauf Madfeld als Kirchdorf gegründet haben. Als neuer Siedlungsschwerpunkt kam nur Oestlingen in Betracht, da sich hier eine Kirche befand. Das Alter der Kirche ist unbekannt, Besitzer und vielleicht Gründer dürften die Damen zu Böddeken oder ihre Vögte, die Edelherren von Büren, gewesen sein. Von diesen ging sie an die Herren von Padberg über. Die Gründung orientierte sich an der Entwicklung auf dem Sintfeld (Gründung Fürstenbergs 1449, Leibergs 1490, Haarens 1491), dürfte aber weit weniger planvoll verlaufen sein. Mit dem Kloster Bredelar gab es Auseinandersetzungen um den Kirchenzehnten und die Waldnutzung, außerdem bestand es auf seine Hälfte der Ländereien. Im Westen bauten die Herren von Meschede zu Alme ihre Herrschaft aus und gelangten 1497 beziehungsweise 1503 in den Besitz von Meveringhausen und Weißinghusen (in der Nähe des heutigen Haus Almerfeld). Mit dem Kloster Bredelar konnte Tönnies von Padberg 1507 einen Vertrag abschließen. Darin wurde geregelt, dass das Madfeld die sechs oben erwähnten Orte umfasst, die Herren von Padberg hierüber die niedere Gerichtsbarkeit ausüben und die Abgaben und Dienste der Bauern erhalten. Das Kloster Bredelar erhielt im Gegenzug den Kirchenzehnten, musste dafür aber den Pfarrer von Oestlingen ernähren und erhielt weiterhin den Besitz über Rösenbeck, Radlinghausen und Bontkirchen. Das Madfeld wurde neu besiedelt, namentlich sind aus einer Zeugenbefragung von 1549 acht Personen bekannt, die aus Medebach, Marsberg, Gevelinghausen, Heringhausen und Berlar stammten. In den folgenden Jahren nahm der Ort einen stetigen Aufschwung, für das Jahr 1565 sind 49 Steuerzahler nachgewiesen.
Ein Problem bildete die Nordgrenze. Sowohl die Herren von Padberg als auch das Kloster Bredelar hatten in ihrem Vertrag von 1507 übersehen, dass auch die Herren von Westphalen Anspruch auf die Dörfer Thietboldinghusen und Lubberinghusen erhoben. Die Orte waren seit Jahrzehnten unbewohnt und die Felder von den Nachbarorten genutzt worden. Zu Konflikten kam es als Kupfer- und Bleivorkommen in dem Bereich vermutet wurden und die Herren von Westphalen 1540 von Fachleuten aus Geseke bei Thietboldinghusen eine Schmelzhütte anlegen ließen. Dies alarmierte den Erzbischof von Köln, der das Bergregal ausübte. Auch die Nonnen des Klosters Gaukirche in Paderborn erinnerten sich an alte Eigentumsrechte (in Nachfolge des Ritters von Walberinghusen) in Thietboldinghusen. Der Bischof von Paderborn vermittelte zwischen dem Kloster Gaukirchen und den Herren von Westphalen, sodass die Herren von Westphalen von dieser Seite einen Besitztitel erhielten. Der Konflikt mit Oestlingen war noch nicht beigelegt und verschärfte sich als es 1550 zum Streit um die Holz- und Weiderechte kam. Im Jahr 1562 wurde zur Lösung eine Kommission aus Regierungsvertretern Kölns und Paderborns eingesetzt. Das im selben Jahr unterzeichnete Abkommen und die begangene Schnade bestätigten im Wesentlichen die Ansprüche der Herren von Westphalen. Das Kloster Bredelar erhielt zum Ausgleich ein Waldstück an der Aa. Noch heute bildet die seinerzeit beschlossene Grenze zwischen Madfeld und dem späteren Bleiwäsche die Grenze zwischen den Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde in einer Urkunde erstmals der Name Madfeld für Oestlingen verwandt. Eine Zeit lang standen die Namen nebeneinander, im 17. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Madfeld durch. Der Aufschwung des Ortes hielt weiter an. Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Kriegs entstanden 88 Bauernhöfe. Die Plünderungen des Krieges und die mit ihm einhergehenden Seuchen führten zu einem erneuten Niedergang. Bei Ende des Krieges waren nur die Hälfte der Höfe übrig geblieben.
Um 1800 und bis ins 19. Jahrhundert war Madfeld eine arme Gemeinde. Dies war neben ungünstigen äußeren Umständen auf die hohe Abgabenlast gegenüber den Grafen von Padberg zurückzuführen. Aus der Schulchronik ist bekannt, dass die Bewohner, unter ihnen die Kinder, gezielt betteln gingen. Am Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Holzdiebstählen durch Madfelder im Marsberger Wald. Am 28. Februar 1799 suchte eine Marsberger Delegation unter Mithilfe zweier Briloner Schöffen nach dem Holz in Madfeld, wurde nicht fündig und später von einer aufgebrachten Menschenmenge angegriffen.
Am 10. Mai 1891 zerstörte ein Feuer elf Häuser und Höfe.
Im Zweiten Weltkrieg fielen 66 Madfelder als Soldaten, davon die meisten an der Ostfront, oder starben in Gefangenschaft.
Mit der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen (§ 12 Sauerland/Paderborn-Gesetz) wurde am 1. Januar 1975 die bisher zum Amt Thülen gehörende Ortschaft nach Brilon eingemeindet.
Weiterführende Quellen:
- Webseite von Matricula
- Matricula: Nachrichten
- Matricula im Genwiki
- Madfeld in Matricula: Meldung und Indexseite
- Madfeld in Wikipedia
- Madfeld im Genwiki
- Madfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV)
- Madfeld in Google Maps
- Madfeld in OpenStreetMaps
- Madfeld in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Screenshot der Indexseite für St. Margaretha in Madfeld von Matricula (09.01.2022)