Online-OFB „Werschetz“ am 23.12.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Werschetz“ wurde am 23. Dezember 2021 aktualisiert. Derzeit sind 129.166 Personen vorhanden, die in 40.801 Familien gegliedert sind. 26.683 Personeneinträge wurden seit dem 21.08.2020 bearbeitet.
Geografische Lage
Vršac (serbisch-kyrillisch Вршац [Wrschatz], deutsch Werschetz, ungarisch Versec, rumänisch Vârșeț; PLZ: 26300) ist eine Stadt in der Vojvodina, Serbien, im Okrug Južni Banat.
Die Stadt liegt mitten im Banat (historische Region in Südosteuropa), 80 km nordöstlich von Belgrad und nur 14 km von der Grenze zu Rumänien entfernt. Die Umgebung ist hauptsächlich geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen der Pannonischen Tiefebene, an dessen südöstlichem Ende die Stadt liegt. Östlich schließen sich die Vršačke Planine (Werschetzer Berge) an, wo es umfangreichen Weinbau gibt. Etwa 15 Kilometer südwestlich beginnt die Dünenlandschaft Deliblatska peščara.
Die Stadtgemeinde Vršac umfasst über 23 eingemeindete Ortschaften: Vatin, Veliko Središte, Vlajkovac, Vojvodinci, Vršački Ritovi, Gudurica, Zagajica, Izbište, Jablanka, Kuštilj, Mali Žam, Malo Središte, Markovac, Mesić, Orešac, Pavliš, Parta, Potporanj, Ritiševo, Sočica, Straža, Uljma und Šušara.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter der Online-OFB ist Werner Thronicker aus Berlin, ein Mitglied im Verein für Computergenealogie ist. Er erstellte das Online-OFB im Jahr 2015 und erweitert es fadt jedes Jahr um neue Personeneinträge. Mittlerweile hat das Online-OFB gemessen an der Personenanzahl mehr als die doppelte Größe als zu Beginn im Jahr 2015. Es handelt sich dabei um ein sehr großes Online-OFB.
Die Quellen, die für das Online-OFB verwendet worden sind, sind die Tauf‑, Hochzeits- und Sterbematrikel der katholischen St.Gerhard Kirchengemeinde. Diese beginnen im Jahr 1723. Mikroverfilmungen existieren bis zum Jahr 1830. Sie werden im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart aufbewahrt. Kopien der Kirchenbücher (bis zum Jahren 1945) sind im Besitz des Verfassers.
Der Bearbeiter hat für das Online-OFB einen zwar kurzen Text geschrieben, der jedoch ein paar wissenswerte Mindestinformationen bereithält. So findet man einen größeren Absatz über die Ortsgeschichte von Werschetz wieder, in der der Leser ein paar grundlegende, geschichtliche Eckdaten erfährt. Im zweiten Absatz zählt der Bearbeiter seine Quellen für das Online-OFB auf.
Der einleitende Text ließe ich noch durch ein paar, bevorzugt historische Bilder sowie evt. einen Kartenausschnitt aufwerten. Ebenso wäre auch eine statistische Auswertung des Online-OFB möglich, da die Personeneinträge eine große Menge an Daten bereithalten. Ob in Zukunft auch andere Quellen aus weiteren Kirchenbüchern oder ein Standesamtswesen einfließen werden, ist bisher nicht bekannt.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm Ahnenblatt bearbeitet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Nach dem Rückzug der Römer aus dem Karpatenbogen im Jahre 271 wurde das Gebiet um das heutige Vršac zu einem der Durchgangsgebiete von Nomaden, die in der ungarischen Tiefebene verschiedene aufeinanderfolgende Reiche errichteten. Während der Awarenzeit im 5. und 6. Jahrhundert siedelten sich Slawen an. Jahrhunderte später fiel Vršac an das Königreich Ungarn. Ob die Region im 9. Jahrhundert Teil des Bulgarischen Reiches war, ist umstritten.
Im 15. Jahrhundert errichtete König Sigismund auf dem Berg Vršac eine Burg zum Schutz gegen die anrückenden Osmanen. Die Burg bekam später der serbische Despot Đurađ Branković als Lehen. Um 1425 siedelten sich serbische Flüchtlinge am Fuß des Berges Vršac mit seiner Burg. Die Siedlung wurde Podvršac (Untervršac) genannt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr serbische Flüchtlinge in der Gegend von Vršac an.
Während der osmanischen Belagerung von Sisak in Kroatien wagten die Serben im Banat 1594 unter Führung des orthodoxen Bischofs Theodor von Vršac (heute orthodoxer Schutzpatron der Stadt) und des Woiwoden Grdan einen Aufstand gegen die Osmanen. Als Sühnemaßnahme führten die Osmanen u. a. die sterblichen Überreste des serbischen Nationalheiligen Sava von Serbien vom Kloster Mileševa nach Belgrad und verbrannten den Leichnam. Die aufständischen Serben konnten infolgedessen weite Gebiete des Banats unter ihre Kontrolle bringen; der Aufstand weitete sich nach Metochien und bis in die Herzegowina aus. Um 1606 war der Aufstand von den Osmanen niedergeschlagen, der Bischof Theodor wurde beim lebendigen Leibe enthäutet. Die Bevölkerung floh überwiegend nach Siebenbürgen.
Nach dem zweiten Türkenkrieg bestand Vršac nur mehr aus 70 Häusern. Schon 1718 ließen sich die ersten Deutschen nieder. Neben Serbisch Werschetz wurden 1723 deutsche Weinbauern aus der Moselgegend in Deutsch Werschetz in drei Straßen angesiedelt. Im Jahre 1792 zählte der Ort 5212 Serben und Rumänen, 3145 Deutsche und 45 Juden; drei Jahre später (1795) erhob man den Ort zur Stadt. Im Jahr 1854 wurde die Deutsche Lehrerpräprandie eröffnet und nach zwanzig Jahren von den Ungarn geschlossen. Die Hauptbeschäftigung der hiesigen Bauern war stets der Weinbau. Im Jahre 1881 hatte die Stadt 22.329 Einwohner und war Sitz eines griechischen nichtunierten Bischofs. Zur Wende zum 20. Jahrhundert zählte die aufstrebende Stadt 25.199 Einwohner, davon 13.387 Deutsche, 8112 Serben, 2635 Ungarn und 753 Rumänen. Durch die Teilung des Banats 1918 wurde Vršac zu einer Grenzstadt und konnte sich nicht mehr recht wirtschaftlich entfalten, blieb aber z. B. für die Deutschen weiterhin das geistige und politische Zentrum im Banat. Die Donauschwaben wurden 1945 infolge der AVNOJ-Beschlüsse vertrieben, wobei ein großer Teil in Arbeitslagern interniert wurde. Aufgrund des Einspruchs serbischer Bewohner wurde die Vertreibung der Donauschwaben in Vršac zunächst verhindert, einige Monate später aber doch durchgeführt. Ehemalige donauschwäbische Bewohner des Ortes haben ihre Erlebnisse der Vertreibung später in Deutschland bzw. Österreich veröffentlicht.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Werschetz“ mit aktuellen Änderungen
- OFB-Eintrag im Genwiki (Ergänzungen)
- Werschetz im Genwiki
- Werschetz im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Werschetz in Wikipedia
- Werschetz in Google Maps
- Werschetz in OpenStreetMap
- Werschetz in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Rekonstruktionsarbeiten an der Festung von Vršac; von А.Киш; gemeinfrei