Neue Digitalisate bei Matricula vom 03.12.2021: 1 hinzugefügte Pfarrei aus dem Erzbistum Paderborn – Medebach, St. Peter und Paul, 1664 – 1952

Inhalt
Für das Kirchenbuchportal Matricula wurden am 3. Dezember 2021 94 neue Digitalisate von der römisch-katholischen Pfarrei St. Peter und Paul in Medebach aus dem Erzbistum Paderborn hinzugefügt.
Erzbistum Paderborn: Medebach, St. Peter und Paul (94)
Signatur | Matrikeltyp | Datum (1664 – 1952) |
---|---|---|
KB001-00‑T | Taufen | 1708 – 1739 |
KB002-00‑H | Trauungen | 1708 – 1739 |
KB003-00‑S | Sterbefälle | 1708 – 1739 |
KB004-01‑T | Taufen | 1739 – 1781 |
KB004-02‑N | Notizen | 1816 – 1816 |
KB004-03-Rt | Namensregister Taufen | 1739 – 1781 |
KB004-05‑U | Umschlag | 1739 – 1781 |
KB004b-01-Zt | Zweit- oder Abschrift Taufen | 1739 – 1778 |
KB004b-02-ZRt | Zweit- oder Abschrift Register Taufen | 1739 – 1778 |
KB004b-03‑U | Umschlag | 1739 – 1778 |
KB005-00‑H | Trauungen | 1739 – 1792 |
KB006-00‑S | Sterbefälle | 1739 – 1792 |
KB007-01‑T | Taufen | 1779 – 1807 |
KB007-02‑N | Notizen | 1809 – 1822 |
KB007-03-Rt | Namensregister Taufen | 1779 – 1807 |
KB007-04‑U | Umschlag | 1779 – 1807 |
KB007b1-01‑N | Notizen | 1664 – 1664 |
KB007b1-02‑T | Taufen | 1779 – 1803 |
KB007b1-03-Rt | Namensregister Taufen | 1779 – 1803 |
KB007b1-04‑U | Umschlag | 1779 – 1803 |
KB007b2-01-Zt | Zweit- oder Abschrift Taufen | 1779 – 1807 |
KB007b2-02-ZRt | Zweit- oder Abschrift Register Taufen | 1779 – 1807 |
KB007b2-03‑U | Umschlag | 1779 – 1807 |
KB008-01‑T | Taufen | 1808 – 1822 |
KB008-02-Rt | Namensregister Taufen | 1808 – 1822 |
KB008-04‑U | Umschlag | 1808 – 1822 |
KB008b-01-Zt | Zweit- oder Abschrift Taufen | 1808 – 1818 |
KB008b-02-ZRt | Zweit- oder Abschrift Register Taufen | 1808 – 1818 |
KB008b-03‑U | Umschlag | 1808 – 1818 |
KB009-01‑T | Taufen | 1823 – 1825 |
KB009-02-Rt | Namensregister Taufen | 1823 – 1825 |
KB009-04‑U | Umschlag | 1823 – 1825 |
KB009b-01-Zt | Zweit- oder Abschrift Taufen | 1818 – 1840 |
KB009b-02-ZRt | Zweit- oder Abschrift Register Taufen | 1818 – 1840 |
KB009b-03‑U | Umschlag | 1818 – 1840 |
KB010-00‑H | Trauungen | 1792 – 1825 |
KB010b1-01-Zh | Zweit- oder Abschrift Trauungen | 1792 – 1825 |
KB010b1-02-ZRh | Zweit- oder Abschrift Register Trauungen | 1792 – 1825 |
KB010b1-04‑U | Umschlag | 1792 – 1825 |
KB010b2-01-Zh | Zweit- oder Abschrift Trauungen | 1792 – 1825 |
KB010b2-03‑U | Umschlag | 1792 – 1825 |
KB011-00‑S | Sterbefälle | 1792 – 1806 |
KB012-01‑S | Sterbefälle | 1808 – 1825 |
KB012-02-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1808 – 1825 |
KB012-04‑U | Umschlag | 1808 – 1825 |
KB013-01‑T | Taufen | 1826 – 1844 |
KB013-02-Rt | Namensregister Taufen | 1826 – 1844 |
KB013-03‑U | Umschlag | 1826 – 1844 |
KB013b-01-Zt | Zweit- oder Abschrift Taufen | 1841 – 1855 |
KB013b-02-ZRt | Zweit- oder Abschrift Register Taufen | 1841 – 1855 |
KB013b-04‑U | Umschlag | 1841 – 1855 |
KB014-01‑T | Taufen | 1844 – 1850 |
KB014-02‑U | Umschlag | 1844 – 1850 |
KB015-01‑T | Taufen | 1851 – 1854 |
KB015-02-Rt | Namensregister Taufen | 1851 – 1854 |
KB015-03‑U | Umschlag | 1851 – 1854 |
KB016-01‑H | Trauungen | 1826 – 1860 |
KB016-02-Rh | Namensregister Trauungen | 1826 – 1860 |
KB016-03‑U | Umschlag | 1826 – 1860 |
KB017-01‑S | Sterbefälle | 1826 – 1841 |
KB017-02‑N | Notizen | 1826 – 1841 |
KB017-03-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1826 – 1841 |
KB017-04‑U | Umschlag | 1826 – 1841 |
KB018-01‑S | Sterbefälle | 1841 – 1860 |
KB018-02-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1841 – 1860 |
KB018-03‑U | Umschlag | 1841 – 1860 |
KB019-01‑T | Taufen | 1855 – 1870 |
KB019-02-Rt | Namensregister Taufen | 1855 – 1870 |
KB019-04‑U | Umschlag | 1855 – 1870 |
KB020-01‑T | Taufen | 1871 – 1891 |
KB020-02-Rt | Namensregister Taufen | 1871 – 1891 |
KB020-03‑U | Umschlag | 1871 – 1891 |
KB021-01‑T | Taufen | 1891 – 1915 |
KB021-02-Rt | Namensregister Taufen | 1891 – 1915 |
KB021-04‑U | Umschlag | 1891 – 1915 |
KB022-01-Rh | Namensregister Trauungen | 1861 – 1912 |
KB022-02‑H | Trauungen | 1861 – 1912 |
KB022-03‑U | Umschlag | 1861 – 1912 |
KB023-01-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1861 – 1893 |
KB023-02‑N | Notizen | |
KB023-03‑S | Sterbefälle | 1861 – 1893 |
KB023-04‑U | Umschlag | 1861 – 1893 |
KB025-01‑F | Firmung | 1851 – 1891 |
KB025-03‑U | Umschlag | 1851 – 1891 |
KB026-01‑E | Erstkommunion | 1892 – 1912 |
KB026-02‑F | Firmung | 1894 – 1915 |
KB026-04‑U | Umschlag | 1892 – 1915 |
KB027-02‑F | Firmung | 1915 – 1945 |
KB027-04‑U | Umschlag | 1912 – 1946 |
KB028-01‑V | Verlobungen | 1908 – 1913 |
KB028-02‑U | Umschlag | 1908 – 1913 |
KB029-01‑H | Trauungen | 1912 – 1952 |
KB029-02-Rh | Namensregister Trauungen | 1912 – 1952 |
KB029-03‑U | Umschlag | 1912 – 1952 |
Geografische Lage
Medebach ist eine Kleinstadt im Hochsauerlandkreis, im östlichen Nordrhein-Westfalen. Im Mittelalter wurde in der Stadt Fernhandel betrieben und sie war Mitglied der Hanse, weswegen sie seit dem 24. Juli 2012 offiziell den Namenszusatz „Hansestadt“ trägt. In der frühen Neuzeit verlor der Ort an Bedeutung und sank zu einer Ackerbürgerstadt herab. Die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung von 1969 zurück. Dabei wurden die Stadt Medebach und die übrigen Gemeinden des damaligen Amtes Medebach zu der neuen amtsfreien Stadt Medebach zusammengeschlossen.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Über die Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes ist fast nichts bekannt. Prähistorische Funde bei Ausgrabungen durch Wilhelm Halberschmidt erbrachten Hinweise auf eine regelmäßige Besiedlung des Medebacher Raums erst für die jüngere Eisenzeit (ab etwa 420 v. Chr.). Aus dieser Zeit stammt ein Ringwall bei Medebach, der so genannte Burgring. Weitere Funde stammen aus der Zeit um Christi Geburt. Zur Römerzeit wohnten in der Gegend, nachweisbar im Quellgebiet der Diemel, die Chatten. Nur wenige Funde gibt es aus der folgenden Zeit bis zu den Ottonen. Seit dem späten 8. Jahrhundert sind sächsische Einwohner im heutigen Stadtgebiet nachweisbar. Insgesamt war die Besiedlung bis ins hohe Mittelalter nur dünn.
Das Gebiet um Medebach wurde nach der Unterwerfung der Sachsen in die Mission aus dem Erzbistum Köln einbezogen. Das an der Heidenstraße gelegene Medebach entwickelte sich zu einer Urpfarrei und galt anfangs als der am weitesten nach Osten vorgeschobene Posten des Kölner Erzbischofs.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Medebach im Jahr 1144 durch den Kölner Erzbischof Arnold I.. Er berichtete, dass er den Ort besucht habe, um eine Kirche zu weihen. Medebach sei zwar als eine Villa (also eine ländliche Siedlung) bekannt, aber eigentlich müsse man sie als eine ansehnliche Stadt (honestum oppidum) bezeichnen, die mit einem öffentlichen Markt unter Königsbann ausgezeichnet sei. Er berichtete ferner, dass die Gegend um Medebach ursprünglich, das heißt nach der fränkischen Eroberung, zum Tafelgut der Kölner Bischöfe gehört habe. Später seien einige Ritter damit belehnt worden, die aber die Handelstätigkeiten gestört hätten. Zweck der Urkunde war die Bestätigung alter Rechte. Es sollten die gleichen Marktgesetze gelten wie in Soest. Im Jahr 1165 bestätigte und erweiterte Erzbischof Rainald von Dassel die Stadtrechte. In derselben Urkunde werden Handelsbeziehungen mit Datia vel Rucia (Dänemark beziehungsweise Russland) erwähnt. Da die Echtheit dieser beiden Urkunden umstritten ist, kann man die Siedlung um diese Zeit noch nicht zweifelsfrei als Stadt bezeichnen. Der Prozess der Stadtwerdung zog sich noch über Jahrzehnte bis etwa 1220 hin.
Die Entwicklung von Medebach wurde im Jahr 1179 vorübergehend unterbrochen, als der Ort in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Erzbischof Philipp von Heinsberg und Herzog Heinrich dem Löwen um die Vorherrschaft in Westfalen geriet. Am 28. Oktober 1179 nahmen Bernhard von der Lippe und Widukind von Rheda, beide Anhänger Heinrichs des Löwen, den Ort ein und zerstörten ihn völlig.
Für die Existenz eines Fernhandels sprechen die Erwähnung eines Gottfried von Medebach in Lübeck (1183), eines Johan de Medebeke in Dorpat (1340) und eines Henricus de Medebeke in Reval (1347). Erzbischof Engelbert von Köln schenkte der Propstei Küstelberg im Jahr 1220 das Patronatsrecht über die städtische Pfarrkirche. Außerdem übertrug er der Stadt das Soester Stadtrecht, wie es Brilon und Rüthen bereits besaßen. Vermutlich bestand schon 1144 eine Münzstätte am Ort, da in der Urkunde ein monetarius erwähnt wird. Urkundlich nachweisbar ist sie im Jahr 1293, als der westfälische Marschall Johann I. von Plettenberg die Münze an die Stadt verkaufte.
Das Stadtgebiet wurde um das Jahr 1303 erweitert und besser befestigt. 1323 verlieh der Erzbischof das privilegium de non evocando. Dadurch durfte kein Medebacher Bürger mehr vor ein auswärtiges Gericht geladen werden. Zehn Jahre später wurde das aus dem Gogerichtsbezirk Medebach entstandene Amt Medebach erstmals erwähnt. Die Städte Medebach, Schmallenberg, Winterberg und Hallenberg verbündeten sich mehrfach, zuletzt im Jahr 1370, zum gemeinschaftlichen Schutz bei äußerer Bedrohung und zur Durchsetzung des Landfriedens. 1450 erhielt Medebach als Ersatz für seine in der Soester Fehde erlittenen Schäden das Recht zur Erhebung von Steuern (Akzise) auf Bier und Branntwein, die auf Karren und Wagen durch das Stadtgebiet gefahren wurden. Gehandelt wurde in der Hansezeit mit Pottasche, Textil- und Lederwaren. Große Bedeutung hatten die Schafzucht und die Wollweberei.
Besonders intensive Beziehungen in religiöser, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht bestanden schon sehr früh zum nahegelegenen Kloster Glindfeld. Das Kloster Bredelar besaß schon 1373 in Medebach eine Hofstätte an der heutigen Hinterstraße 4, den sogenannten Mönchshof. Er blieb bis zur Auflösung des Klosters im 19. Jahrhundert in Bredelarer Besitz. Es gibt Vermutungen, dass an dieser Stelle bereits im 12. Jahrhundert erzbischöfliche Vögte ihren Amtshof hatten.
Medebach lag zwar im kurkölnischen Amt Medebach, hatte aber als Stadt weitgehende Autonomie. Die Drosten des Amtes Medebach hatten nach der Übernahme ihres Amtes schriftlich zu versichern, die Rechte und Privilegien der Stadt anzuerkennen und zu schützen.
1583 schloss sich die Stadt auf dem Landtag von Arnsberg dem zum Protestantismus übergetretenen Kurfürsten Gebhard I. von Waldburg an. Auf seinem Zug dorthin durchquerte er am 14. Februar 1583 die Stadt. Anfang 1584 eroberten Parteigänger der Gegenreformation das Herzogtum Westfalen. Daraufhin huldigte im April 1584 die Stadt dem neuen Kurfürsten Ernst von Bayern. Für die schreibunkundigen Abgeordneten der Stadt unterschrieb der Bürgermeister von Winterberg. Die Rekatholisierung zog sich noch über Jahrzehnte hin.
In der frühen Neuzeit verlor die Stadt auf Grund ihrer verkehrsfernen Lage allmählich an Bedeutung. Dazu trugen auch die Folgen des Dreißigjährigen Krieges bei. Die Stadt wurde mehrfach vor allem von hessischen, aber auch von kaiserlichen Truppen geplündert. Mehrfach flohen die Einwohner in die umgebenden Wälder. 1636, 1640 und 1643 flüchteten sie bis zu 14 Wochen aus der Stadt, während diese den Soldaten schutzlos ausgeliefert war. Unter den im Wald hausenden Einwohnern verbreitete sich 1636 die Pest, die 322 Opfer forderte. 1644 hatte der Ort nach einer Steuerliste 228 Bürger mit vollem Bürgerrecht.
Im 18. Jahrhundert kam es zu einem weiteren Bevölkerungsrückgang. Im Siebenjährigen Krieg und in der Napoleonischen Zeit litt Medebach erheblich unter den Kriegslasten, für deren Bezahlung zahlreiche Anleihen aufgenommen werden mussten. 1779 zählte der Ort 1380 Einwohner. Er blieb bis weit ins 19. Jahrhundert von ackerbürgerlichen Strukturen geprägt.
Weiterführende Quellen:
- Webseite von Matricula
- Matricula: Nachrichten
- Matricula im Genwiki
- Medebach in Matricula: Meldung und Indexseite
- Medebach in Wikipedia
- Medebach im Genwiki
- Medebach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV)
- Medebach in Google Maps
- Medebach in OpenStreetMaps
- Medebach in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Screenshot der Indexseite für St. Peter und Paul in Medebach von Matricula (26.12.2021)