Neue Digitalisate bei Matricula vom 18.11.2021: 1 hinzugefügte Pfarrei aus dem Erzbistum Paderborn – St. Nikolaus, Olsberg, 1903 – 1978

Inhalt
Für das Kirchenbuchportal Matricula wurden am 18. November 2021 10 neue Digitalisate von der römisch-katholischen Pfarrei St. Nikolaus in Olsberg aus dem Erzbistum Paderborn hinzugefügt.
Erzbistum Paderborn: Olsberg, St. Nikolaus (10)
Signatur | Matrikeltyp | Datum (1903 – 1978) |
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KB002-01‑N | Notizen | 1905 – 1978 |
KB002-02‑E | Erstkommunion | 1905 – 1978 |
KB002-03‑F | Firmung | 1905 – 1976 |
KB002-05‑U | Umschlag | 1905 – 1978 |
KB003-01‑N | Notizen | 1907 – 1908 |
KB003-02‑H | Trauungen | 1904 – 1932 |
KB003-04‑U | Umschlag | 1904 – 1932 |
KB005-01‑S | Sterbefälle | 1903 – 1969 |
KB005-02-Rs | Namensregister Sterbefälle | 1903 – 1969 |
KB005-04‑U | Umschlag | 1903 – 1969 |
Geografische Lage
Olsberg (PLZ: 59939) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Hochsauerlandkreis. Sie wird von der Landesstatistik als Große Landgemeinde eingestuft und nimmt den Rang eines Grundzentrums mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums ein. Der Ort liegt im oberen Ruhrtal. Neben dem höchsten Berg von Nordrhein-Westfalen, dem Langenberg mit 843,2 m ü. NN, der im Nordnordwesten an den Stadtteil Bruchhausen grenzt, gibt es mehr als 50 über 500 Meter hohe Berge im Stadtgebiet. Olsberg ist seit 1961 Kneipp-Kurort und heute staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Zumindest zeitweise besiedelt waren Teile des heutigen Stadtgebiets bereits in der vorrömischen Eisenzeit. Die Wallburg Bruchhauser Steine wird auf die Zeit vom 6. bis 3. Jahrhundert vor Christus datiert.
Urkundlich erwähnt wurden verschiedene Ortsteile der heutigen Stadt teilweise schon im 11. und 12. Jahrhundert. Der Ort Olsberg wurde erstmals 1281 erwähnt. In dieser Zeit gab es noch die Siedlungsplätze Gierskopp, Drönkhausen, Duinkhausen, Bodinghausen und Olsberg. Im 16. und 17. Jahrhundert siedelten immer mehr Bewohner in den größer werdenden Dörfern der Gegend, wie z. B. in Olsberg, um leichter Schutz zu finden. Dadurch fielen die meisten der genannten Wohnplätze wüst.
Begütert waren im heutigen Stadtgebiet die Edelherren von Grafschaft. Sie besaßen Güter in den Pfarreien Neger (ein weiterer wüster Ort), Brunskappel und Assinghausen. Zusammengefasst waren die Besitzungen in der Vogtei Brunskappel. Eine Landesherrschaft konnten sie aber gegen die Erzbischöfe von Köln nicht aufbauen. Ein Großteil des heutigen Stadtgebietes gehörte im Mittelalter zum sogenannten Assinghauser oder Freien Grund. Die Herrschaft über das Freigericht gehörte bis zum Ende des 13. Jahrhunderts den Grafen von Arnsberg. Zur Zeit von Graf Gottfried IV. fiel das Freigericht an die benachbarten Grafen von Waldeck. Als Gerichtsstätte war der Freistuhl in Assinghausen von großer Bedeutung.
Da auch die Kölner Erzbischöfe Anspruch darauf erhoben, blieb der Assinghauser Grund bis ins 17. Jahrhundert zwischen Kurköln und Waldeck umstritten. Im 17. Jahrhundert setzten sich die Kölner durch. Damit gehörte das Gebiet um Olsberg endgültig zum Herzogtum Westfalen.
Stark betroffen war das Gebiet um Olsberg von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges. Vor allem seit 1637 wurde die Gegend durch schwedische und hessische Soldaten verheert. Die Schatzungsforderungen im Assinghauser Grund mussten 1638 erheblich verringert werden, da Dreiviertel der Einwohner tot oder völlig verarmt waren. Am Ende des Krieges sollen in der Gegend hunderte Gebäude zerstört gewesen sein. Viele Höfe in den heute zur Stadt gehörenden Gemeinden lagen über Jahre wüst. Einige Orte wurden nicht wieder besiedelt.
Im 17. und 18. Jahrhundert zählte man in Olsberg 41 Vollspann- und 10 Halbspannbauern. Hinzu kamen drei beerbte und sechs unbeerbte Kötter. Im Assinghauser Grund war die Durchschnittsparzelle im 19. Jahrhundert mit drei Morgen sehr klein. Der Grund war die dort im Gegensatz zu vielen Teilen des Herzogtums Westfalen geltende Realteilung im Erbrecht.
Seit dem Mittelalter wurde in der Gegend Eisenerz gefördert und verhüttet. Im 17. Jahrhundert gab es in verschiedenen Orten des heutigen Stadtgebietes Hüttenwerke. So gab es 1629 zwei Hütten in Bigge, eine in Olsberg und eine in Bruchhausen. Hinzu kamen verschiedene Hammerwerke. Die meisten Betriebe mussten im 19. Jahrhundert der industriellen Konkurrenz weichen. Durch Spezialisierung erfolgreich anpassen konnte sich die Olsberger Hütte.
Der Raum der heutigen Stadt Olsberg war zu Beginn der Revolution 1848/1849 im Vergleich zu anderen Orten Schauplatz ungewöhnlich heftiger ländlicher Unruhen. In Bigge und Assinghausen wurde gedroht, die Häuser der Grundherren anzuzünden. In Bruchhausen kam es zu offenen Gewalttätigkeiten. Eine Menschenmenge zog zum Renteigebäude des Schlosses Bruchhausen, sang Revolutionslieder und rief nach Freiheit und Gerechtigkeit. Das Gebäude wurde gestürmt, Fenster und Mobiliar wurde zerschlagen und Akten und Rechnungsbücher verbrannt.
Wegen der Gewerbebetriebe gab es im 19. Jahrhundert in einigen Ortsteilen neben der landwirtschaftlichen einen großen Teil der Bevölkerung, der gewerblich tätig war. In Bigge etwa gab es 1892 8 Landwirte, 40 Angehörige des Gesindes, 6 Tagelöhner, 40 Beschäftigte in Industrie und Bergbau, 46 Handwerker, 20 Berufstätige in Handel und Verkehr, 12 Personen in Dienstleistungsberufen und 26 Witwen.
Insbesondere gestützt auf die hochspezialisierten Former der Olsberger Hütte, entwickelte sich Bigge-Olsberg zu einer Hochburg der christlichen Gewerkschaftsbewegung. Ein Großteil der Arbeiter war seit 1903 im Christlichen Metallarbeiterverband organisiert. Im Jahr 1910 kam es zu einem erbittert geführten Streik. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Olsberg Sitz eines hauptamtlichen Gewerkschaftssekretärs.
Seit 1909 wird Olsberg mit Strom versorgt. In den Jahren 1927 bis 1928 wurde ein Stausee gebaut.
Olsberg wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss der seit dem 1. Juli 1969 bestehenden Stadt Bigge-Olsberg mit den Gemeinden Antfeld, Assinghausen, Bruchhausen, Brunskappel, Elleringhausen, Elpe, Helmeringhausen, Wiemeringhausen und Wulmeringhausen aus dem Amt Bigge, sowie der Gemeinde Gevelinghausen aus dem Amt Bestwig gegründet.
Weiterführende Quellen:
- Webseite von Matricula
- Matricula: Nachrichten
- Matricula im Genwiki
- Olsberg in Matricula: Meldung und Indexseite
- Olsberg in Wikipedia
- Olsberg im Genwiki
- Olsberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV)
- Olsberg in Google Maps
- Olsberg in OpenStreetMaps
- Olsberg in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Screenshot der Indexseite für St. Nikolaus in Olsberg von Matricula (18.11.2021)