„Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Blasius Obernfeld von 1670 bis ca. 1920“ erschienen

Inhalt
Der Verfasser Leo Engelhardt hat Ende September das „Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Blasius Obernfeld von 1670 bis ca. 1920“ veröffentlicht. In diesem Beitrag stelle ich das neue Ortsfamilienbuch einmal kurz vor.

Das aktuelle „Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Blasius Obernfeld von 1670 bis ca. 1920“ wurde vom Verfasser Leo Engelhardt aus Nordhorn erstellt und am 30. September 2021 im Gasthaus „Museumskurg“ der Gemeinde Oberfeld vorgestellt. Das Ortsfamilienbuch umfasst über 6.090 Personeneinträge mit 1.684 Familien der Gemeinde Obernfeld des Landkreises Göttingen von Niedersachsen. Die Quellen des Ortsfamilienbuchs sind die Kirchenbücher des Kirchspiel der katholischen Gemeinde „St. Blasius“. Zeitlich erstrecken sich die Personenangaben in einem Zeitraum von ca. 1670 bis 1920 (= 250 Jahre).
Das „Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Blasius Obernfeld von 1670 bis ca. 1920“ ist als Softcover in DIN-A4-Format für 20,- EUR zzgl. möglicher Versandkosten direkt folgenden Personen zu erwerben:
- Georg Kopp, Teichwiesenweg 8, 37434 Obernfeld, Tel.: 05227 – 84659, G [dot] Kopp [at] ing-buero-dnk [dot] de
- Hans Hermann Müller, Am Fahnenweg 2, 37115 Duderstedt-Mingerode, Tel.: 05527 – 62515, muellermingerrodehh [at] web [dot] de
- Leo Engelhardt, Am Wasserwerk 14, 48531 Nordhorn, Tel.: 05921 – 35356, leo [dot] engelhardt [at] gmx [dot] de
Das gedruckte Buch umfasst 438 Seiten. Das Ortsfamilienbuch ist dabei mit einer Druckauflage auf 80 Exemplaren beschränkt. Nach dem Ausverkauf aller Exemplare wird das Ortsfamilienbuch als CD-Fassung weiter vertrieben.
Geografische Lage
Obernfeld (PLZ: 37434) ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen in Niedersachsen
Obernfeld liegt im Untereichsfeld an der Hahle. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Gieboldehausen an, die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Gieboldehausen hat.

Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Die Entstehung des Ortes Obernfeld fällt wohl in die Zeit um 800. Damals entwickelte sich das Dorf in der Siedlungsform eines Haufendorfes mit Kern. Die älteste urkundliche Erwähnung fällt dagegen in das Jahr 1184, als die Äbtissin Agnes II. von Quedlinburg dem Stift, durch Veräußerung und Verpfändung abhanden gekommene Güter, wieder zurückkaufte. Wahrscheinlich gehörte Obernfeld auch zu jenen Orten, die Otto II. 947 dem Stift Quedlinburg verlieh. Knapp dreihundert Jahre später belehnte der Stift mit diesen Gütern 1236 Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen und nach dessen Tod 1247 die Braunschweiger Herzöge. Im Jahr 1320 erhielt Obernfeld die niedere Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der Halsgerichtsbarkeit von Herzog Heinrich ausgestellt. 1364 zählte Obernfeld erstmals zum Amt Gieboldehausen, mit diesem ging es bereits 1342 aus dem Besitz der Braunschweiger Herzöge in die Herrschaft von Kurmainz über. Mit der Zugehörigkeit zum Amt Gieboldehausen war Obernfeld zudem eine der vier Gerichtsorte des Amtes, in welchem dreimal im Jahr Hochgericht abgehalten wurde.
Ab Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden zunehmend Auseinandersetzungen zwischen der Gemeinde Obernfeld und der Stadt Duderstadt, so ging es beispielsweise um die 1430er Jahre um einen Streit wegen angeblicher Gerechtigkeiten der Obernfelder über die Felder und Waldgebiete von Breitenberg. Dieser Streit gipfelte unter anderem darin, dass die Duderstädter, von den Oberfeldern vorm Gericht Bernshausen verklagt und selbiges, mit 90 Pferden, auseinandersprengten. Mittels des Duderstädter Stadtgerichts erklärten sie die Oberfelder in die Acht und verbaten ihnen den Zugang zu ihrer Stadt. Dieser Streit wurde am 5. Oktober 1445 in Bernshausen geschlichtet, Das Ergebnis war, dass Obernfeld anerkennen musste, dass es kein Recht zur Viehtrift oder sonstige Rechte an den Feldern und Wäldern Breitenbergs, sowie im Kreuztal hatte. Es musste Abbitte an Duderstadt leisten und eine Mark an Buße zahlen. Nur knapp 60 Jahre später kam es zu einem weiteren Streit, als die Obernfelder im Hübental Holz schlugen und es, gegen die Erlaubnis Duderstadts, welches im Besitz des Forstes war, abfuhren. Durch die Dörfer Hilkerode, Breitenberg, Mingerode, Westerode, Tiftlingerode und Gerblingerode ließ die Stadt das ganze Hübental daraufhin abholzen. Die Obernfelder verklagten die Dörfer beim Landgericht vor dem Westertor, der Protest Duderstadt blieb zunächst ohne Erfolg. Erst knapp 80 Jahre später, am 12. Mai 1576 entschied das Hofgericht zu Mainz dahingehend, dass beide Parteien die Holznutzung erlaubt sein soll. Die Klage Obernfelds, dass sie, durch Pfändungen an Duderstadt faktisch am Mitgebrauch des Forstes gehindert wurde, wurde vom Hofgericht stattgegeben. Duderstadt musste Obernfeld eine Strafe von 100 rheinischen Gulden zahlen, von denen die eine Hälfte in die kurfürstliche Kasse, die andere Hälfte in das Gemeinwesen Obernfelds ging.
Zur Mitte des 16. Jahrhunderts war der Großteil der Einwohner protestantisch, kehrten jedoch zu Beginn des 17. Jahrhunderts wieder zum katholischen Glauben zurück. Auslöser für diese Umkehr war die, von den Jesuiten forcierte Gegenreformation. Im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges überfielen die Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig 1626 die Dörfer des unteren Eichsfeldes, wozu auch Obernfeld zählte. Das Dorf wurde zerstört und eingeäschert, nach dem Verlust ihrer gesamten Habe bauten jedoch die Obernfelder die Kirche ihres Dorfes, drei Jahre nach der Zerstörung 1629 wieder auf. 20 Jahre nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurde der Dorfkrug errichtet. Weitere schwere Schläge ereilten dem Dorf im 15. 16. und 17. Jahrhundert, als mehrmals die Pest wütete, so wurden beispielsweise bei dem Pestzug des Jahres 1450 knapp die Hälfte aller Obernfelder Opfer des Schwarzen Todes. Innerhalb des Siebenjährigen Krieges wurde der Ort, ungleich den anderen örtlichen Dörfern, zwar nicht niedergebrannt, hatte jedoch mit Krankheiten, wie dem Hungertyphus zu kämpfen.
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wechselte die Herrschaft über Obernfeld in den Folgejahren häufig. So zählte es von 1802 bis 1806 zu Preußen, von 1807 bis 1813 dann zum Königreich Westphalen seit 1816 zum Königreich Hannover. 1866 schließlich fiel es wieder unter die preußische Herrschaft unter der es, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, verblieb. Von 1971 ab gehört Obernfeld der Samtgemeinde Gieboldehausen an und wurde 1973 an den Landkreis Göttingen angeschlossen.
Weiterführende Quellen
- Offizielle Vorstellung des Ortsfamilienbuch
- Obernfeld im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Obernfeld im geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV)
- Obernfeld in Wikipedia
- Obernfeld in Google Maps
- Obernfeld in OpenStreetMap
- Obernfeld in Bing Maps
- Offizielle Webseite von Obernfeld
Für das Titelbild wurde verwendet: Cover des Ortsfamilienbuchs zu Obernfeld