Online-OFB „Groß Lieskow und Jänschwalde“ am 18.09.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Groß Lieskow und Jänschwalde“ wurde am 18. September 2021 aktualisiert. Derzeit sind 21.283 Personen vorhanden, die in 7.568 Familien gegliedert sind. 1.775 Personeneinträge wurden seit dem 26.03.2021 aktualisiert.
Geografische Lage
Groß Lieskow (niedersorbisch: Liškow), war eine eigenständige Gemeinde und wurde in den Jahren 1976/77 teilweise und 1983/84 vollständig devastiert. 255 Einwohner mussten im Jahr vor der Abbaggerung umsiedeln.
Groß Lieskow lag in der Niederlausitz östlich von Cottbus zwischen dem Tranitzer Fließ und dem Neuen Graben.
Jänschwalde (niedersorbisch: Janšojce) ist eine offiziell zweisprachige Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg im Osten Deutschlands. Sie ist amtsangehörige Gemeinde des Amtes Peitz. Bekannt ist Jänschwalde durch den gleichnamigen Braunkohletagebau sowie das nahegelegene Kraftwerk Jänschwalde.
Die Gemeinde gehört zur Niederlausitz. Die nächste Kleinstadt ist Peitz, Cottbus ist 25 Kilometer entfernt. Einen größeren Teil der Gemeindefläche nimmt der Braunkohletagebau Jänschwalde ein, der im Osten bis zur Neiße und damit an die Grenze zu Polen reicht. Die Südgrenze des Ortes bildet die Malxe.
Das Gemeindegebiet besteht aus den Ortsteilen mit zugehörigen Wohnplätzen: Jänschwalde-Dorf mit Kolonie und Friedrichshof, Jänschwalde-Ost, Drewitz mit Kleinsee, sowie Grießen. Weiterhin gehört die Gemarkung des devastierten Dorfes Horno zum Gemeindegebiet.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Michael Kranz. Das Online-OFB wurde im Jahr 2016 veröffentlicht. Die Quellen des Online-OFB bestehen aus den Kirchenbüchern des Kirchspiels von Groß Lieskow und des Kirchspiels von Jänschwalde. Zum Kirchspiel von Groß Lieskow gehören Bärenbrück, Groß Lieskow, Grötsch, Heinersbrück, Klein Lieskow, Klinge, Schlichow und Tranitz. Zum Kirchspiel von Jänschwalde gehören: Jänschwalde, Drewitz, Friedrichshof, Kleinsee, Radewiese, Schönhöhe und Tauerscher Teerofen.
Im einleitenden Text versucht der Bearbeiter die einzelnen Zeiträume der Quellen kategorisch zu erläutern. Jedoch wirkt es nicht ganz chronologisch und ein wenig holprig. Zudem hat der Bearbeiter Michael Kranz einige Personenplatzhalter im Online-OFB eingesetzt, die mit einigen Abkürzungen betitelt hat. Die Abkürzungen erläutert es auch. Jedoch muss man bedenken, dass diese Abkürzungen nur dem Bearbeiter in erster Linie dienlich sind und es für einige Laien für Verwirrung sorgen kann.
Im einleitenden Text vermisst man einen geschichtlichen Abriss der behandelten Orte. Positiv zu bewerten ist aber der beigefügte, historische Kartenausschnitt der behandelten Orte im Online-OFB.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm Ahnenblatt bearbeitet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Geschichtliches zu Groß Lieskow
Der Ort wurde unter dem Namen Grozßen Lisekow erstmals im Jahr 1351 erwähnt. Der Ortsname ist von dem Sorbischen Wort „liška“ für „Fuchs“ abgeleitet Im Jahr 1880 lebten im Ort 511 Sorben, 1956 wurden noch 400 nachgewiesen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort schwer beschädigt. 1969 wurde die LPG „Nowa droga“ (Neuer Weg) gegründet. Nachdem im Jahr 1972 bekannt gegeben wurde, dass das Dorf dem Tagebau Cottbus-Nord zum Opfer fallen werde, verließen viele Einwohner den Ort. Der Ortsteil Hustall musste bereits 1974/75 von den Einwohnern wegen des heranrückenden Tagebaus verlassen werden.
Groß Lieskow war seit dem 15. Jahrhundert Kirchgemeinde. 1880 war die gesamte Parochie mit den eingepfarrten Gemeinden Klein Lieskow, Schlichow, Tranitz, Klinge, Grötsch, Heinersbrück und Bärenbrück weitgehend sorbisch. Das bedeutete, dass in der Kirche sowohl deutsch als auch sorbisch gepredigt wurde. Die Kirche wurde im 15. und 16. Jahrhundert erbaut.
Geschichtliches zu Jänschwalde
Jänschwalde entstand vermutlich im 13. Jahrhundert durch wendische Siedler. Der sorbische Name Janšojce bedeutet im Deutschen das dem Jan gehörende und bezeichnet eine am Malxebogen gelegene Siedlung unter der Leitung eines Jan. 1346 wurde der Ort erstmals als Kirchdorf in den Meißner Bistumsartikeln als Gentzschwalde erwähnt, dass an das Bistum drei Groschen Kirchensteuer zu Zahlen hatte.
Ab 1357 unterhielt die Stadt Peitz in der Nähe des Ortes eine Zollstelle. Jänschwalde-Dorf gehörte zusammen mit zehn weiteren Dörfern zum Domäneamt Peitz. Durch die Entwässerung und Abholzung des Malxebruchs im 17. Jahrhundert entstanden rund um Jänschwalde große Ackerflächen, die gute Erträge ermöglichten. Im 18. Jahrhundert wurden in der Nähe von Jänschwalde sächsische Kolonisten angesiedelt. Zu dieser Zeit war Jänschwalde-Dorf beinahe vollständig sorbischsprachig. Durch diese Ansiedlung entstand der heutige Wohnplatz Jänschwalde-Kolonie.
1806 entstand die Kirche in Jänschwalde. Im Jahr 1844 hatte Jänschwalde 556 Einwohner, die in 89 Gebäuden lebten. In dem Dorf gab es ein Forsthaus, Jänschwalde-Dorf stand mit seinem Ortsteil Jänschwalde-Kolonie unter der Verwaltung durch das Rentamt Cottbus.
1897 wurde Jänschwalde überflutet, selbiges ereignete sich in den Jahren 1926, 1930 und 1958, was in diesen Jahren Missernten und damit hohe Verluste bedeutete. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Jänschwalde-Dorf ein fast rein sorbischsprachiges Dorf, Arnošt Muka zählte für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung der Lausitz im Jahr 1884 insgesamt 792 Einwohner, davon waren 768 Sorben (97 %) und 24 Deutsche. Seitdem geht die Zahl sorbischer Einwohner zurück, Ernst Tschernik ermittelte 1956 einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von 58,5 % bei 1.297 Einwohnern.
Jänschwalde-Dorf lag zunächst im Königreich Sachsen und wurde nach dem Wiener Kongress Teil des Königreichs Preußen. Dort lag das Dorf im Landkreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Jänschwalde dem neu gebildeten Kreis Guben im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wende lag Jänschwalde-Dorf zunächst im Landkreis Guben und schloss sich am 28. Dezember 1992 dem Amt Jänschwalde an. Im Zuge der brandenburgischen Kreisreform vom 6. Dezember 1993 wurde die Gemeinde dem Landkreis Spree-Neiße zugeordnet. Am 26. Oktober 2003 wurde Jänschwalde-Dorf mit den Gemeinden Drewitz und Grießen zu der neuen Gemeinde Jänschwalde zusammengeschlossen, das Amt Jänschwalde wurde aufgelöst und Jänschwalde Teil des Amtes Peitz.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Groß Lieskow und Jänschwalde“
- Genwiki: Groß Lieskow, Jänschwalde
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Wikipedia: Groß Lieskow, Jänschwalde
- Geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV: Groß Lieskow, Jänschwalde
- Google Maps: Jänschwalde
- OpenStreetMap: Jänschwalde
- Bing Maps: Jänschwalde
Für das Titelbild wurde verwendet: Ausschnitt aus dem Messtischblatt 2401 – Cottbus (Ost) – von 1921. Der Ort Groß Lieskow (sorb. Liškow); von Deutsche Fotothek; CC BY-SA 3.0 de