„Ortsfamilienbuch Groß Ottenhagen 1800 – 1874“ veröffentlicht

Inhalt
Patrick Plew hat vor kurzem das „Ortsfamilienbuch Groß Ottenhagen 1800 – 1874“ herausgegeben. Dieses Ortsfamilienbuch wird in diesem Artikel etwas näher vorgestellt.
Geografische Lage

Groß Ottenhagen (russisch: Берёзовка=Berjosowka; PLZ: 238224) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.
Groß Ottenhagen liegt 23 Kilometer südöstlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und 19 Kilometer südwestlich der Rajonshauptstadt Gwardeisk (Tapiau). Innerorts zweigt eine Nebenstraße in südliche Richtung zur Ortsstelle des inzwischen erloschenen Dorfes Polessje (Klein Ottenhagen) ab.
Informationen zum Ortsfamilienbuch

Verfasst wurde das „Ortsfamilienbuch Groß Ottenhagen 1800 – 1874“ von Patrick Plew aus Dresden. Er hat bereits einige weitere Ortsfamilien im Rahmen seiner Ostpreußenforschung erstellt. Das Ortsfamilienbuch enthält und verknüpft alle Einträge der Kirchenbücher von 1800 bis 1874 (Geburten, Hochzeiten und Todesfälle). Zusammen sind es fast 13.000 Einzeldatensätze. Das Ortsfamilienbuch hat ein Format von 19 x 27 cm und enthält 366 eng beschriebene Seiten, inklusive einer geschichtlichen Einleitung, verschiedenen Landkartenausschnitten und mehreren Registern.
Das Ortsfamilienbuch von Groß Ottenhagen, sowie alle anderen Ortsfamilienbücher von Patrick Plew, werden nur als PDF-Dateien vertrieben. Der Preis des Ortsfamilienbuchs von Groß Ottenhagen beträgt 35 EUR. Versandkosten fallen nicht an. Das Ortsfamilienbuch kann per Mail direkt an mail [at] plew [dot] info bestellt werden.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Das bis 1946 Groß Ottenhagen genannte ehemalige Kirch- und Gutsdorf ist eine Gründung des Deutschen Ordens aus dem Jahre 1332. Am 30. April 1874 wurde das Dorf Sitz und namensgebend für den neu errichteten Amtsbezirk Ottenhagen im Landkreis Königsberg (Preußen) und im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Weitere frühere Namen sind:
- Ottinhayn (nach 1332),
- Mottenhagen (1543),
- Mittenhagen (vor 1785),
- Ottenhagen (bis 1927),
- Groß Ottenhagen (bis 1946).
In den 1920er Jahren wurde bei Groß Ottenhagen ein weitflächiges vorgeschichtliches Gräberfeld entdeckt. Die Erkundungen leitete der ostpreußische Prähistoriker Herbert Jankuhn. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelten die Funde als verschollen. In den Jahren 2003/04 fanden neue Untersuchungen unter dem Kieler Archäologen Timo Ibsen statt, der noch auf zahlreiche Fundskizzen aus dem Nachlass Herbert Jankuhns zurückgreifen konnte. Für das Gräberfeld konnten drei Belegungszeiträume festgestellt werden:
- 30 v. Chr. bis 480 n. Chr. = römische Kaiserzeit, gekennzeichnet durch Körper- und Brandbestattungen
- nach 375 n. Chr. = Zeit der Völkerwanderung, ausschließlich Brandbestattungen
- 10. und 11. Jahrhundert n. Chr. = frühes Mittelalter, unter den menschlichen Brandbestattungen lagen unverbrannte Pferdebestattungen.
Bei Ausgrabungen im Jahre 1928 entdeckte man Reste prußischer Schilde. Sie waren mit Bronzebeschlägen ausgestattet. Im Innern fand man Reste von Holz und Leder und Textilien aus Leinen. In der Mitte des Schildes befand sich ein kegelförmiger Schildbuckel aus Eisen. Die vorhandenen Teile ließen einen gerundeten länglichen Schild von 70 cm Länge und 50 cm Breite ausmachen.
Am 1. Dezember 1910 zählte der Gutsbezirk Ottenhagen 113 und die Landgemeinde Groß Ottenhagen 654 Einwohner. Nachdem am 17. Juli 1927 die Gutsbezirke Ottenhagen und Waldhof (russisch: Saizewo, nicht mehr existent) in die Landgemeinde Groß Ottenhagen eingegliedert worden waren, wurde der Name des Amtsbezirks Ottenhagen und „Amtsbezirk Groß Ottenhagen“ umbenannt. Die neu formierte Gemeinde mit den auch schon vorher zugehörigen Ortschaften Ottenmühle und Vorwerk Schäferei zählte im Jahre 1933 849 und 1939 bereits 875 Einwohner. Ab 1939 wurde sie dem fusionierten Landkreis Samland zugeordnet.
In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Groß Ottenhagen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Berjosowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Oserski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet. Von 2005 bis 2014 gehörte Berjosowka zur Landgemeinde Oserkowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.
Weiterführende Quellen
- Informationsseite zum OFB von Patrick Plew
- Groß Ottenhagen im Genwiki
- Groß Ottenhagen im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Groß Ottenhagen in Wikipedia
- Groß Ottenhagen in Google Maps
- Groß Ottenhagen in OpenStreetMap
- Groß Ottenhagen in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Cover des Ortsfamilienbuchs zu Groß Ottenhagen