Online-OFB „Steubendorf“ am 02.04.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Steubendorf“ wurde am 02. April 2021 aktualisiert. Derzeit sind 5.657 Personen vorhanden, die in 2.318 Familien gegliedert sind. 49 Personeneinträge wurden seit dem 19.02.2021 bearbeitet.
Geografische Lage

Steubendorf (polnisch: Pomorzowice; PLZ: 48 – 118) ist ein Dorf in der Gemeinde Głubczyce des Kreises Głubczycki in der polnischen Woiwodschaft Opole.
Das Dorf zählte im Jahr 2006 insgesamt 415 Einwohner.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Wolfgang Schiller aus Hannover. Er hat im Jahr 2012 begonnen, dieses Online-OFB zu veröffentlichen. Er ist u. a. auch Bearbeiter des Online-OFB „Pommerswitz“ oder des Online-OFB „Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau“.
Der Bearbeiter Wolfgang Schiller verwendete für die Bearbeitung des Online-OFB überwiegend Kirchenbücher und Personenstandseinträge als Quellen:
- Katholische Kirchenbücher Steubendorf: Taufen, Trauungen und Beerdigungen 1817 – 1824, 1827 – 1830, 1833 – 1846, 1848
- Standesamt Pommerswitz: Geburten, Heiraten und Verstorbene: 1874 – 1884 (auf Mikrofilmen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ; Mormonen). Es fehlen die Hochzeiten 1876 – 1877.
- Standesamt Pommerswitz: Geburten 1874 – 1916, Heiraten 1874 – 1936 und Verstorbene 1874 – 1936 (im Staatsarchiv in Oppeln; Archiwum Państwowe w Opolu)
- Standesamt Steubendorf (ab 1902 selbständig): Geburten 1902 – 1916, Heiraten 1902 – 1936 und Verstorbene 1902 – 1936 (im Staatsarchiv in Oppeln; Archiwum Państwowe w Opolu)
- Standesämter Breslau, eigene Familie: online im DES u. a.
- Daten privater Familienforscher
Der einleitende Text des Online-OFB „Steubendorf“ ist sehr ausführlich geschrieben. Wolfgang Schiller legt zu einem seine Quellen ausführlich dar und zum anderen legt er die Geschichte des Dorfs im Detail dar. Er belässt dabei das Geschichtliche nicht auf das Dorf, sondern erweitert es auch die dortige Kirchen und deren Schulen. Der Informationsgehalt des Geschichtlichem ist bei weitem höher als man sich über Wikipedia in polnischer oder englischer Sprache informieren würde. Die geschichtlichen Texte sind zwar ein Auszug aus dem Buch „Heimatkunde des Kreises Leobschütz“ von Robert Hofrichter, dessen Wiedergabe stellt aber keine rechtlichen Probleme dar, da die Nutzungsrechte seit langem abgelaufen sind.
Aufgewertet ist das Online-OFB mit einigen Abbildungen und Ansichten von Steubendorf.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm Legacy bearbeitet.
Geschichtliches
Der folgende, geschichtliche Abschnitt ist ein Auszug aus dem Buch „Heimatkunde des Kreises Leobschütz. Geschichtliches der einzelnen Ortschaften des Kreises Leobschütz mit 111 Abbildungen und Plänen, Robert Hofrichter, Leobschütz, 1914“.
Dieser Ort hieß 1377 Stiboricz, auch Stiberndorf und Stäberndorf, 1434 Steboczicze, 1678 Stubendorf. Der Name stammt von dem Personennamen Scibor (Czesc = Ehre, bor = Kampf= den Kampf ehrend). Nach vorhandenen, alten Urkunden war Steubendorf ein landesherrliches Lehen und gehörte wie Gläsen zum Herzogtum Oppeln. Noch 1666 wird es ein solches genannt. Von herrschaftlichen Grundstücken war bis 1806 das „Lehdenvorwerk“ (Lehde = unbebautes Land) vorhanden, das zur Herrschaft Gläsen gehörte. Das Lehdenvorwerk lag auf dem sogenannten Lehdenberge, über den zur Zeit ein Fußweg nach Königsdorf führt. Von Gebäulichkeiten waren eine Wohnung für den Schaffer, eine Scheune und ein Schafstall vorhanden. Die Feldbestellung besorgten die fronpflichtigen Bauern von Steubendorf.
Nach Verkauf des Gutes im Jahre 1806 an mehrere Dorfinsassen hatten diese als Ablösung von den Diensten einen Zins, den „Vorwerkzins“ zu zahlen. Die Befreiung auch von diesem Zins wie von anderen erbuntertänigen Pflichten erwirkte die Gemeinde in den Jahren 1822 und 1834 durch Zahlung einer Rente, die im Jahre 1855 abgelöst wurde und 1908 zu Ende ging. Damals war der Leobschützer Kaufmann Anton Forni, der sich vielfach mit Kauf und Verkauf von Gütern beschäftigte, Herr von Gläsen. Mauerreste einer ehemaligen Burg will man in den Gärten der heutigen Besitzer Purschke und Pohl gefunden haben.
1783 gab es in Steubendorf 31 Bauern, 18 Gärtner und 33 Häusler; heute sind 23 Bauern, 42 Gärtner und 45 Häusler vorhanden. Von den beiden Wassermühlen besteht die eine schon seit Jahrhunderten, während die zweite erst 1860 errichtet wurde. Die Steubendorfer Grundstücke haben zusammen eine Fläche von 795 ha. Die Seelenzahl betrug im Jahre 1783 625, 1855 749, 1890 838, 1910 738.
Die ehemalige Erbrichterei befand sich an der Stelle des heutigen Leßmannschen Gasthauses. Die Grundstücke erwarben sechs Besitzer aus Steubendorf. Das Gebäude mit Schankgerechtigkeit kaufte 1881 Leßmann in Karlsberg, der einen Neubau ausführte.
Chausseeanschluß bekam der Ort 1891. Der Bahnhof Steubendorf und die Postagentur bestehen schon seit 1876. Am 1. November 1913 wurde dieser auch die Bestellung der Orte Alt Wiendorf, Neu Wiendorf, Amaliengrund und Karlsberg zugewiesen, die bis dahin ihre Postsachen von Pommerswitz aus erhielten. 1896 wurde die Spar- und Darlehnskasse gegründet. Eine Feuerspritze besaß Steubendorf früher mit Gläsen zusammen; seit 1912 hat der Ort eine solche allein. Die Molkerei entstand 1908. Die Umlegung der Grundstücke erfolgte im Jahre 1852, die der Wiesen aber erst 1911. Das Gemeindesiegel zeigt eine Pflugschar mit einer Sense. Eingemeindet war bis 1900 an die Leobschütz-Hotzenplotzer Chaussee liegende Kolonie Karlsberg. Jetzt gehört diese zu Amaliengrund.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Steubendorf“
- Steubendorf im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Steubendorf im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Steubendorf in Wikipedia
- Steubendorf in Google Maps
- Steubendorf in OpenStreetMap
- Steubendorf in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Kościół par. pw. Świętej Trójcy; von Ralf Lotys; CC BY 3.0