Online-OFB „Rotenburg (Wümme)“ am 04.04.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Rotenburg (Wümme)“ wurde am 4. April 2021 neu aktualisiert. Derzeit sind 29.032 Personen vorhanden, die in 11.053 Familien gegliedert sind.
Geografische Lage

Rotenburg (Wümme) (plattdeutsch: Rodenborg (Wümm), PLZ: 27356) ist eine Mittelstadt und Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im nordöstlichen Niedersachsen. Sie liegt an der Wümme und im Dreieck zwischen Bremen, Hannover und Hamburg.
Rotenburg liegt im Naturraum Stader Geest am Schnittpunkt mehrerer ihrer Teilgebiete: Die Stadt befindet sich in der Niederung der drei Flüsse Wümme, Wiedau und Rodau. Nördlich grenzt das Stadtgebiet an die Zevener Geest, südlich an die Achim-Verdener Geest. Um Rotenburg befinden sich ausgedehnte Wälder und naturbelassene Moore, sowie der Große und der Kleine Bullensee.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Gunter Bassen aus Klein Meckelsen, der unter anderem in der Ahnenforschergruppe Buxtehude tätig ist. Seit 2008 hat er das Online-OFB „Rotenburg (Wümme)“ veröffentlicht und aktualisiert seitdem immer wieder das Online-OFB.
Die Quellen des Online-OFB ist in erster Linien die Kirchenbücher von Rotenburg (Wümme), die mit den Aufzeichnungen seit dem Jahr 1681 beginnen. Das Kirchspiel umfasst neben Rotenburg (Wümme) selbst dabei die Orte Hassel, Hastedt, Hemsbünde, Worth, Grafel, das Vorwerk Luhne und seit 1803 das Moordorf Borchel. Daneben gibt es als Quellen der Personenstandsbücher von Rotenburg, die im Okt. 1874 beginnen, sowie die Höfeakten von Borchel und die genealogischen Lebensdaten der Personen aus dem Rotenburger Friedhöfen.
Der einleitende Text ist einladend geschrieben, wobei der Bearbeiter an einigen Stellen nicht in das Detail hingeht. An einigen Stellen wären durch noch weitere Informationen wünschenswert, z. B. welche Zeiträume mit eventuellen Lücken das Kirchspiel von Rotenburg (Wümme) umfasst und welche Konfession es beinhaltet. Auch wäre es für einige Leser wünschenswerter, den geschichtlichen Abriss um einige Sätze zu erweitern.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm GEN_DO bearbeitet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Der heutige Ort entstand im Schutz der westlich von ihm gelegenen Burg Rotenburg, die um 1195 von Bischof Rudolf von Verden (1189 – 1205) als sein Amtssitz und als Bollwerk gegen die nahe gelegene stiftbremische Burg Ottersberg gegründet worden war. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Wissenschaftlich bevorzugt wird die Herkunft von Rodungsburg im Sumpfgelände oder der roten Burg (Hinweis auf roten Backstein als Baumaterial). Rotenburg, das religiös zum Bistum Verden (bis 1631) und landesherrlich zum gleichnamigen Hochstift (bis 1648) gehörte, diente wiederholt als Residenz der Fürstbischöfe. Anfang des 15. Jahrhunderts erhielt der Ort eine Weichbildverfassung, d. h. besondere Freiheitsrechte im Verhältnis zum Landesherrn. Ein Bürgermeister und ein Ratsmann werden urkundlich genannt. Die Bezeichnung Weichbild wandelte sich später in Flecken. Um 1500 wurde der Ort, der sich zum Marktflecken entwickelte, mit Mauern und Toren befestigt.
Seit dem 16. Jahrhundert lässt sich eine zentralörtliche Funktion Rotenburgs für die umliegenden Kirchspiele nachweisen und damit auch der Sitz einer Amtsverwaltung für einen Verwaltungsbezirk, den Vorgänger des heutigen Landkreises. 1566 führte Bischof Eberhard von Holle (1566 – 1586) die Reformation nach dem lutherischen Bekenntnis ein. Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel, lutherischer Fürstbischof von Verden und Osnabrück, baute die Burg Ende des 16. Jahrhunderts zu einem prächtigen Renaissance-Schloss um.
In Rotenburg wurden von 1647 bis 1666 Hexenverfolgungen durchgeführt: Neun Frauen und drei Männer gerieten in Hexenprozesse, eine 17-jährige Frau wurde 1665 verbrannt. Es waren direkte Nachbarn der Opfer, denen sowohl die Missbrauchsvorwürfe als auch die Denunzierung zuzurechnen waren.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg endete die Herrschaft der Verdener Bischöfe und Rotenburg kam als Teil des nun säkularisierten und jetzt Herzogtum Verden genannten Stifts unter schwedische Herrschaft. In dieser Zeit bauten die neuen Landesherrn die Burg mit den Resten des Schlosses zu einer modernen Festungsanlage als Vorwerk zum Schutze der Hauptfestung Stade aus. Der Festungsausbau erforderte die Niederlegung der westlichen Teile des Ortes, wodurch eine Ostverschiebung der Siedlungsfläche notwendig wurde. Auch die Gemeindekirche musste abgebrochen und an die Stelle der heutigen Stadtkirche verlegt werden.
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde Rotenburg in einem Feldzug von mehreren Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Friedens von Saint-Germain 1679 fiel Rotenburg wieder an Schweden.
Die Festung blieb bis ca. 1680 in Funktion. Danach wurde sie vernachlässigt, die Gebäude wurden abgebrochen und nur die Befestigungsanlagen teilweise modernisiert. Nach 1843 sind die letzten Wälle eingeebnet worden. An ihrer Stelle befindet sich heute das Gelände des ehemaligen Heimatmuseums. In der Zeit zwischen 1626 und 1835 lassen sich sieben Stadtbrände zählen, von denen einige zur gesamten Vernichtung der örtlichen Bausubstanz führten. Die schwedische Landesherrschaft dauerte bis zur Eroberung durch Dänemark 1712.
1715 gelangte Rotenburg mit dem gesamten Herzogtum Verden durch Kauf an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Während der Napoleonischen Kriege bildete die Region um Rotenburg als Kanton Rotenburg einen Teil des Arrondissements Bremen im kaiserlich französischen Département des Bouches-du-Weser. Nach dem Wiener Kongress wurde 1814 das vormalige Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg als Königreich Hannover wiedererrichtet. Hier bildete Rotenburg das Zentrum des Amtes Rotenburg innerhalb der Landdrostei Stade. Diese Struktur ist noch heute in den Grenzen verschiedener Institutionen wie beispielsweise der IHK Stade oder des Landschaftsverbandes Stade erkennbar. Nach Annexion Hannovers 1866 durch Preußen lag Rotenburg innerhalb der Provinz Hannover, weshalb der Ort die Bezeichnung Rotenburg in Hannover erhielt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die zunächst zum Land Hannover und dann zum neuen Bundesland Niedersachsen gehörende und bis dahin zu über 90 % evangelische Stadt durch die Ansiedlung vieler Heimatvertriebener vor allem aus Schlesien und Ostpreußen stark an. Unter den damaligen Neubürgern befand sich auch eine große Zahl Katholiken, die 1961 in der Corpus-Christi-Kirche ein neues Kirchengebäude bezogen. Weitere Neubürger zogen in Verbindung mit der örtlichen Garnison oder dem Diakoniekrankenhaus zu. Rotenburg verlor den ursprünglichen Charakter einer Ackerbürgerstadt. Zahlreiche Neubaugebiete und Schulneubauten waren die Folge. Am 16. Mai 1969 wechselten Stadt und Landkreis ihren Namen von Rotenburg in Hannover in Rotenburg (Wümme). 1977 blieb die Stadt im Rahmen der Kreisgebietsreform Sitz der Kreisverwaltung eines vergrößerten Landkreises Rotenburg. Seit Öffnung des Eisernen Vorhangs erlebte Rotenburg einen weiteren Wachstumsschub durch Zuzug vieler Russlanddeutscher und anderer Spätaussiedler aus Ländern des ehemaligen Ostblocks. Durch diese Gruppe von Neubürgern werden inzwischen mehrere Stadtviertel geprägt.
1. März 1974 wurden im Zuge der niedersächsischen Gemeindegebietsreform die Gemeinden Borchel, Mulmshorn, Unterstedt und Waffensen eingemeindet, wodurch sich das Stadtgebiet auf 98,81 km² vergrößerte.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Rotenburg (Wümme)“
- Rotenburg (Wümme) im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Rotenburg (Wümme) im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Rotenburg (Wümme) in Wikipedia
- Rotenburg (Wümme) in Google Maps
- Rotenburg (Wümme) in OpenStreetMap
- Rotenburg (Wümme) in Bing Maps
- Offizielle Homepage
Für das Titelbild wurde verwendet: Luftbild von Rotenburg 2012; von Benutzer:Tostedt; CC BY-SA 3.0