Online-OFB „Hiltersklingen“ am 18.04.2021 veröffentlicht

Inhalt
Das Online-OFB „Hiltersklingen“ wurde am 18. April 2021 veröffentlicht. Derzeit sind 6.378 Personen vorhanden, die in 1.624 Familien gegliedert sind.
Geografische Lage
Hiltersklingen (PLZ: 64756) ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im südhessischen Odenwaldkreis.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Manfred Heiss. Er hat einige Online-Ortsfamilienbücher wie das Online-OFB „Ebersberg (Erbach)“, das Online-OFB „Schönnen“, das Online-OFB „Ober-Mossau/Unter-Mossau“ oder das Online-OFB „Günterfürst, Haisterbach, Elsbach“ erstellt.
Der einleitende Text ist kurz geschrieben und gibt kleine Einblicke in die Geschichte Hiltersklingen wieder. Leider vermisst der Leser ein paar Angaben über die Quelle zum Online-OFB und für welchem Zeitraum die Daten im Online-OFB erfasst worden sind.
Als genealogische Programm für die Erstellung des Online-OFB wurde GES verwendet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Der Ortsname wurde in den historischen Urkunden mit den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[6]
- Hildegersbrunno (773)
- Hildegersklingen (1324)
- Hiltegersklingen (1366)
- Hiltegersklingen (1398)
- Hildersklingen (1398 – 1400)
- Hiltigerßclingen (1427)
- Hilderßclingen (1443)
- Hylterßclingen (1487)
- Helteschling (16. Jahrhundert)
- Hilgersclingen (1545)
- Hiltersklingen (1829)
- Unter-Hiltersklingen (1829)
Hiltersklingen entstand im Gebiet der ehemaligen „Mark Heppenheim“, die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete. Am 20. Januar 773 schenkte Karl der Große die Stadt Heppenheim nebst dem zugehörigen Bezirk, der ausgedehnten „Mark Heppenheim“, dem Reichskloster Lorsch. Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben. Der Blütezeit des Klosters Lorsch, in dessen Gebiet Hiltersklingen lag, folgte im 11. und 12. Jahrhundert sein Niedergang. 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt. 1461 verpfändete dann Kurmainz diese Besitzungen an die Kurpfalz. Diese wechselte 1556 zum protestantischen Glauben und hob 1564 das Kloster auf.
Der Name Hildegersbrunno wurde bereits im Jahr 773 in der Grenzbeschreibung der Mark „Mark Heppenheim“ verwendet. Dies bezeichnete wahrscheinlich die Quelle des Hiltersklinger Bachs (wahrscheinlich der heutige Streitbach).[2] 1232 unterstellte Kaiser Friedrich II. die Reichsabtei Lorsch dem Erzbistum Mainz und seinem Bischof Siegfried III. von Eppstein zur Reform. Die Benediktiner widersetzten sich der angeordneten Reform und mussten deshalb die Abtei verlassen. Sie wurden durch Zisterzienser aus dem Kloster Eberbach und diese 1248 durch Prämonstratenser aus dem Kloster Allerheiligen ersetzt. Von diesem Zeitpunkt an wurde das Kloster als Propstei weitergeführt. Nach langen Streitigkeiten konnten sich die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14. Jahrhunderts über das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen. Die Grenze der Einflussbereiche der beiden Kontrahenten verlief im Tal des Marbachs und teilte dadurch Hiltersklingen für lange Zeit in zwei Hoheitsbereiche.
Die ersten bekannten Erwähnungen des Weilers Hiltersklingen stammen aus dem Jahr 1324 mit dem Namen Hiltegertsklingen und von 1366, als der Pfalzgraf Ruprecht dem Schenken Konrad von Erbach erlaubt, seinen Teil an Hiltersklingen seiner Frau Grede als Wittum zu geben. Im 14. Jahrhundert sind mehrere Lehen auf Huben und Teile des Zehnten von Hiltersklingen an die Schenken von Erbach durch die Pfalzgrafen überliefert und 1443 werden Dorf, Vogtei und Gericht von Hiltersklingen an Erbach gegeben. Das Lehen über Hiltersklingen wurde in Urkunden aus den Jahren von 1532 und 1653 erneuert.
Bereits 1267 wird erstmals ein Burggraf auf der Starkenburg (über Heppenheim) genannt, der auch das Mainzer „Amt Starkenburg“ verwaltete, zu dem ein Teil Hiltersklingens (Hiltersklingen an der Hardt, oder Ober-Hiltersklingen) zählte. Als Gericht und untergeordnete Verwaltungseinheit entwickelte sich die „Zent Fürth“, deren älteste erhalten gebliebene Beschreibung aus dem Jahr 1613 stammt. Die „Zent Fürth“ war eine der wenigen Zenten die auch die Hohe Gerichtsbarkeit (auch Blutgerichtsbarkeit) ausüben durften.
Im Verlauf der für Kurmainz verhängnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das Amt Starkenburg an Kurpfalz wiedereinlöslich verpfändet und blieb anschließend für 160 Jahre pfälzisch. Pfalzgraf Friedrich ließ sich für seine Unterstützung von Erzbischof Dieter – im durch die Kurfürsten am 19. November 1461 geschlossenen „Weinheimer Bund“ – das „Amt Starkenburg“ verpfänden, wobei Kurmainz das Recht erhielt, das Pfand für 100.000 Pfund wieder einzulösen. Für 1474 ist belegt, dass zwei Zentschöffen am Zentgericht in Beerfurth aus Hiltersklingen kommen und somit zum Erbachischen Teil gehören. Dagegen gehörten drei Huben an das Hubengericht zu Mainz, waren als mainzisch. 1607 verzichtet Kurmainz auf sein Hain- oder Hub(en)gericht, behielt sich aber die Vollstreckung gegen säumige Hubner vor. In der Beschreibung der „Zent Fürth“ wurde Hiltersklingen allerdings genannt.
In den Anfängen der Reformation sympathisierten die pfälzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben, aber erst unter Ottheinrich (Kurfürst von 1556 bis 1559) erfolgte der offizielle Übergang zur lutherischen Lehre. In der Grafschaft Erbach wurde bereits 1544 die Reformation eingeführt. Das führte dazu, dass der evangelische Glaube in erbachischen Teil von Hiltersklingen auch noch nach der Gegenreformation in Kurmainz erhalten blieb. Als Folge der Reformation hob die Kurpfalz 1564 das Kloster Lorsch auf. Die bestehenden Rechte wie Zehnte, Grundzinsen, Gülten und Gefälle des Klosters Lorsch wurden fortan durch die „Oberschaffnerei Lorsch“ wahrgenommen und verwaltet. Kirchlich war Unter-Hiltersklingen eine Filiale der Pfarrei Güttersbach und Ober-Hiltersklingen eine Filiale der Pfarrei Fürth.
Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) eroberten spanische Truppen der „Katholischen Liga“ die Region und stellten damit 1623 die Kurmainzer Herrschaft wieder her. Dadurch wurde die durch die Pfalzgrafen eingeführte Reformation in Ober-Hiltersklingen weitgehend wieder rückgängig gemacht und die Bevölkerung musste wieder zum katholischen Glauben zurückkehren. Zwar zogen sich die spanischen Truppen nach zehn Jahren vor den anrückenden Schweden zurück, aber nach der katastrophalen Niederlage der Evangelischen in der Nördlingen 1634 verließen auch die Schweden die Bergstraße, und mit dem Schwedisch-Französischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreißigjährigen Krieges. Aus der Region berichten die Chronisten aus jener Zeit: „Pest und Hunger wüten im Land und dezimieren die Bevölkerung, sodass die Dörfer öfters völlig leer stehen“. 1648 wurde der Ort im Salbuch 47b des Staatsarchivs Darmstadt als unbewohnt vermerkt. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde die Einlösung der Pfandschaft endgültig festgeschrieben.
Im 18. Jahrhundert wurde in Unter-Hilterskingen von zehn und in Ober-Hiltersklingen von vier zinsbaren Huben berichtet. Als es 1782 zu einer Umstrukturierung im Bereich des Kurmainzer Amtes Starkenburg kam, wurde der Bereich des Amtes in Unterämter eingeteilt und das Amt in Oberamt umbenannt. Die „Zent Fürth“, in der Ober-Hiltersklingen lag, wurde dem neu errichteten Amt Fürth unterstellt. Zwar blieb die Zentordnung mit dem Zentschultheiß formal bestehen, dieser konnte jedoch nur noch die Anordnungen der übergeordneten Behörden (Oberamt Starkenburg, Unteramt Fürth) ausführen. Das „Oberamt Starkenburg“ gehörte verwaltungsmäßig zum „Unteren Erzstift“ des Kurfürstentums Mainz. Für den erbachischen Anteil Hiltersklingens (Unter-Hiltersklingen) änderte sich die verwaltungsmäßige Zuordnung 1544 vom „Amt Freienstein“ zum „Amt Fürstenau“, die beide der erbachischen Linie Erbach-Fürstenau unterstanden.
Am 8. Januar 1855 wurde, die bis zu diesem Zeitpunkt unter dem Namen Hiltersklingen geführte Gemeinde, formell in die beiden Gemeinden Ober- und Unter-Hiltersklingen aufgeteilt und beide Gemeinden wurden dem Kreis Erbach zugeordnet.
In den Statistiken des Großherzogtums Hessen werden, bezogen auf Dezember 1867, für das Filialdorf Unter-Hiltersklingen mit der Bürgermeisterei Hiltersklingen, 25 Häuser, 180 Einwohnern, der Kreis Erbach, das Landgericht Freienstein, die evangelische Pfarrei Güttersbach des Dekanats Erbach und die katholische Pfarrei Erbach des Dekanats Heppenheim, angegeben.
Für das Filialdorf Ober-Hiltersklingen mit eigener Bürgermeisterei, 41 Häuser, 333 Einwohnern mit der Bürgermeisterei Hiltersklingen, 25 Häuser, 180 Einwohnern, der Kreis Erbach, das Landgericht Freienstein, die evangelische Pfarrei Güttersbach des Dekanats Erbach und die katholische Pfarrei Erbach des Dekanats Heppenheim, angegeben.
Am 1. Februar 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen Ober-Hiltersklingen und Unter-Hiltersklingen zur Gemeinde Hiltersklingen. Am 31. Dezember 1971 wurde Hiltersklingen ein Ortsteil der neu gegründeten Gemeinde Mossautal.
Weiterführende Quellen
- Online-Ortsfamilienbuch „Hiltersklingen“
- Hiltersklingen im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Hiltersklingen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Hiltersklingen in Wikipedia
- Hiltersklingen in Google Maps
- Hiltersklingen in OpenStreetMap
- Hiltersklingen in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Blick vom Vogelherd (406 m) südöstlich Güttersbach nach Hiltersklingen; von Commander-pirx; CC BY-SA 4.0