Online-OFB „Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau“ am 02.04.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau“ wurde am 02. April 2021 aktualisiert. Derzeit sind 8.692 Personen vorhanden, die in 3.565 Familien gegliedert sind. 70 Personeneinträge wurden seit dem 19.02.2021 bearbeitet.
Geografische Lage

Die Ortschaften Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau (PLZ: 48 – 118) befinden sich in der Gemeinde Głubczyce des Kreises Głubczycki in der polnischen Woiwodschaft Opole direkt an der Grenze zur Tschechischen Republik.
Die Ortschaften zählten im Jahr 2006 folgende Einwohner:
- Alt-Wiendorf (pol.: Pomorzowiczki): 90
- Amaliengrund (pol.: Sławoszów): 40
- Karlsberg (pol.: Dobrogostów): k. A.
- Neu-Wiendorf (pol.: Stara Wieś): k. A.
- Trenkau (pol.: Tarnkowa): 100
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Wolfgang Schiller aus Hannover. Er hat im Jahr 2012 begonnen, dieses Online-OFB zu veröffentlichen. Er ist u. a. auch Bearbeiter des Online-OFB „Pommerswitz“ oder des Online-OFB „Steubendorf“.
Der Bearbeiter Wolfgang Schiller verwendete für die Bearbeitung des Online-OFB überwiegend Kirchenbücher und Personenstandseinträge als Quellen:
- Heimatkunde des Kreises Leobschütz. Geschichtliches der einzelnen Ortschaften des Kreises Leobschütz mit 111 Abbildungen und Plänen, Robert Hofrichter, Leobschütz, 1914
- Katholische Kirchenbücher von Pommerswitz: Taufen und Trauungen 1688 – 1703. Es fehlen die Beerdigungen.
- Katholische Kirchenbücher von Pommerswitz: Taufen 1767 – 1927, Trauungen 1862 – 1943, Beerdigungen 1861 – 1939 (auf Mikrofilmen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage; Mormonen)
- Evangelische Kirchenbücher Pommerswitz: Taufen, Trauungen und Beerdigungen 1840 – 1841, 1843 – 1848
- Zweitschriften der Pfarreien der ehemaligen Erzdiözese Olmütz (tsch.: Olomouc): Trauungen 1777 – 1850 und 1852, sowie Beerdigungen 1777 – 1850 und 1852. Es fehlen für die Trauungen die Jahre 1851 & 1853 – 1861; sowie für Beerdigungen fehlen die Jahre 1851 und 1853 – 1860.
- Standesamt Pommerswitz: Geburten, Heiraten und Verstorbene: 1874 – 1884 (auf Mikrofilmen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage; Mormonen). Es fehlen die Hochzeiten 1876 – 1877.
- Standesamt Pommerswitz: Trauungen 1885 – 1914.
- Das Gerichtsbuch der Gemeinde Pommerswitz aus dem Jahre 1610. Von Generalmajor a. D. Dr. Erwin Kaschner, Eutin. Herausgegeben 1953 von der „Ostdeutschen Familienkunde“
- Die Heimatstube in Eschershausen: Heimatsortskartei
Der einleitende Text des Online-OFB „Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau“ ist sehr ausführlich geschrieben. Wolfgang Schiller legt zu einem seine Quellen ausführlich dar und zum anderen legt er die Geschichte der einzelnen Ortschaften im Detail dar. Er belässt dabei das Geschichtliche nicht den Ortschaften, sondern erweitert es auch den dortigen kirchlichen Bauten und deren Schulen. Der Informationsgehalt des Geschichtlichem ist bei weitem höher als man sich über Wikipedia in polnischer oder englischer Sprache informieren würde. Die geschichtlichen Texte sind zwar ein Auszug aus dem Buch „Heimatkunde des Kreises Leobschütz“ von Robert Hofrichter, dessen Wiedergabe stellt aber keine rechtlichen Probleme dar, da die Nutzungsrechte seit langem abgelaufen sind.
Aufgewertet ist das Online-OFB mit einigen Abbildungen und Ansichten.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm Legacy bearbeitet.
Geschichtliches
Der folgende, geschichtliche Abschnitt ist ein Auszug aus dem Buch „Heimatkunde des Kreises Leobschütz. Geschichtliches der einzelnen Ortschaften des Kreises Leobschütz mit 111 Abbildungen und Plänen, Robert Hofrichter, Leobschütz, 1914“.
Alt-Wiendorf
Dieser Ort hieß früher nur Wiendorf. Erst seit Gründung der Kolonie Neu Wiendorf im Jahre 1776 ist für diesen Ort die Bezeichnung Alt Wiendorf gebräuchlich. Bis ins 17. Jahrhundert befand sich das Gut im Besitz der Stadt Leobschütz. Die Zeit der Erwerbung durch die Stadt läßt sich nicht feststellen. Von ihr kam es im Jahre 1612 für 2500 Tlr. an Herrn von Stitten auf Pommerswitz. Von jener Zeit ab blieb Wiendorf mit dem herrschaftlichen Besitz Pommerswitz vereinigt. Zur Zeit ist Graf Thiele-Winckler auf Moschen Besitzer dieser beiden Güter. Vom Untertänigkeitsverhältnis löste sich die Gemeinde im Jahre 1823 ab. Jeder Bauer zahlte 400 Tlr. und jeder Gärtner 200 Tlr. an die Herrschaft. Gegenwärtig sind die Gutsgrundstücke (119,54 ha) an einzelne Dorfinsassen verpachtet. Das 1820 erbaute, jetzt unbewohnte Schloß liegt am westlichen Ende des Dorfes.
Im Jahre 1723 waren in Alt Wiendorf mit dem Scholzen 7 Bauern, 4 Gärtner und 17 Häusler. Heute zählt der Ort 5 Bauern, 18 Gärtner und 17 Häusler. Die gesamte Feldmark der Gemeinde beträgt 189 ha. Im Jahre 1783 hatte der Ort 185, 1855 276 , 1890 253 und 1910 192 Einwohner.
Amaliengrund
Dieser Ort entstand im Jahre 1776 als Kolonie an der südlichen Grenze der Wiendorfer herrschaftlichen Grundstücke bei dem alten Straßenkretscham auf ehemaligem Waldboden. Der Gutsherr Leopold Graf von Eichenbach auf Pommerswitz und Wiendorf errichtete hier 16 Häuslerstellen, von denen jedoch 8 aus Mangel an Zuzüglern unbesetzt blieben. Im Jahre 1800 waren nicht nur diese 8 Häuser bewohnt, sondern es hatten sich noch einige neue Stellen hinzugefunden. Der Ort wurde in dem genannten Jahre zu einer selbständigen Gemeinde erhoben. Von den heutigen 19 Stellenbesitzern sind 15 Gärtner und 4 Häusler. Die Einwohnerzahl betrug 1783: 30, heute jedoch annähernd 100. Die Post wird von Pommerswitz aus bestellt. Der nächste preußische Bahnhof ist Steubendorf. Er ist 3 km vom Orte entfernt. Das Gemeindesiegel enthält nur den Orts- und Kreisnamen.
Die Katholiken sind nach Pommerswitz eingepfarrt und die katholischen Kinder besuchen die Schule in Trenkau, während die Evangelischen zu Pommerswitz eingepfarrt und zu Alt Wiendorf eingeschult sind. Zu Amaliengrund gehören die Kolonien Neu Wiendorf und Karlsberg.
Neu Wiendorf
Die Kolonie Neu Wiendorf war bis 1900 zu Alt Wiensdorf eingemeindet. Sie entstand um das Jahr 1780 an der südwestlichen Grenze des Gutes Wiendorf an einem Abhange zum Hotzenplotzer Tale und zwar bei einem bereits dort vorhandenen Kretscham. Sie zählte damals nur etwa 10 Gärtner und Häusler, heute jedoch sind 8 Gärtner- und 17 Häuslerstellen vorhanden.
Die Evangelischen von Neu Wiendorf gehören kirchlich zu Pommerswitz und besuchen die Schule zu Alt Wiendorf. Die Katholiken sind zu Pommerswitz eingepfarrt und eingeschult. Auch Neu Wiendorf war ehemals eine selbständige Gemeinde und führte im Siegel einen Weinstock zwischen zwei Häuschen. Die Post wird auch hier von Pommerswitz aus bestellt. Der Bahnhof Hotzenplotz ist 0,5 km, der Bahnhof Steubendorf jedoch 4 km vom Orte entfernt.
Karlsberg
Karlsberg war schon vor 1725 als Kolonie auf Steubendorfer herrschaftlichem Grunde angelegt worden. Es bestand damals aus 7 Häuslerstellen, von denen eine das Schankrecht hatte. Noch heute zählt die Kolonie nicht mehr als 7 Stellen, und zwar 1 Bauer, 2 Gärtner und 4 Häusler. Bis zum Jahre 1900 war Karlsberg zu Steubendorf eingemeindet, wohin es auch heute noch kirchlich gehört. Die Schule besuchen die Kinder seit 1900 in Trenkau; vorher waren sie der Schule von Steubendorf zugewiesen.
Die Postbestellung erfolgt gleichfalls von Pommerswitz aus. Die Entfernung des Bahnhofes Steubendorf beträgt 3 km. Amaliengrund, Neu Wiendorf und Karlsberg haben an Grundbesitz zusammen 155 ha. Durch alle drei Orte führt die im Jahre 1881 angelegte Chaussee Leobschütz-Hotzenplotz.
Trenkau
Trenkau findet man zum ersten Male im Jahre 1690 erwähnt. Es wird bemerkt, daß es zu Pommerswitz eingepfarrt war und aus einer Erbrichterei und 12 Gärtnerstellen bestand. Trenkau ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein von der Stadt Leobschütz erst nach dem Dreißigjährigen Kriege gegründetes Walddorf. Die Stadt siedelte hier für ihren angrenzenden Forst und die dort gelegenen Ackergrundstücke Arbeiter an. Dafür spricht auch der Umstand, daß es in Trenkau außer der Erbrichterei von jeher nur Gärtner- und Häuslerstellen gab. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts veräußerte die Stadt ihre bei Trenkau gelegenen Grundstücke (etwa 90 Morgen), die bis dahin von Blümsdorf aus bewirtschaftet wurden, an Trenkauer Einwohner. 1802 erwarben nach den noch vorhandenen Akten Anton Kern, Gottlieb Riedel und Franz Rother von der Stadt „wüstliegende, ehemalige Grundstücke, sogenannte „Lehden“. Zu jener Zeit entstand auf der Dorfau und auf dem Viehtriebe eine Anzahl neuer Hausstellen.
Der Name Trenkau ist meines Erachtes von „trinken“ abgeleitet. Im Volksmunde heißt der Ort auch jetzt noch Trenke oder Trinke. Der erst vor etwa 15 Jahren zugeschüttete Teich, der in der Mitte der Wiese südöstlich von der Chaussee lag, diente als Tränke für das von dem städtischen Gute Blümsdorf dorthin auf die Weide getriebene Vieh. Prof. Drzazdzynski ist der Meinung, daß der Name von dem böhmischen Personennamen Trnka (=Dorn) abzuleiten sei.
Die Ablösung der Trenkauer von der Verpflichtung die fünfte Garbe ihrer Ernte an die Stadt abzuführen, erfolgte im Jahre 1810 durch Zahlung eines einmaligen Geldbetrags. Ihre Frondienste leisteten sie teils im Stadtforst, teils auf den städtischen Gütern Blümsdorf und Wagenstall.
Im Jahre 1723 gab es in Trenkau einen Erbscholzen, 9 Gärtner und 4 Angerhäusler, 1783 aber 10 Gärtner und 9 Häusler. Gegenwärtig sind 18 Gärtner und 7 Häusler vorhanden. Die gesamte Feldmark ist 88 ha groß. Die Einwohnerzahl betrug 1783 87, 1855 151, 1890 171 und 1910 169.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau“
- Genwiki: Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV: Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau
- Wikipedia (polnisch): Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau
- Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau in Google Maps
- Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau in OpenStreetMap
- Alt-Wiendorf, Amaliengrund, Karlsberg, Neu-Wiendorf und Trenkau in Bing Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Alt-Wiendorf von Nordosten; von Jan Pešula; CC0