Online-OFB „Zwingenberg“ am 24.01.2021 aktualisiert

Das Online-OFB „Zwingenberg“ wurde am 24. Januar 2021 aktualisiert. Derzeit sind 7.581 Personen vorhanden, die in 1.874 Familien gegliedert sind. 38 Personeneinträge wurden seit dem 17.01.2020 bearbeitet.
Geografische Lage

Zwingenberg (PLZ: 64673) liegt im südhessischen Kreis Bergstraße und ist seit der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1274 die älteste Stadt im hessischen Teil der Bergstraße.
Zwingenberg liegt am Westrand des Odenwaldes am Fuße des Melibokus, mit 517,4 m über den Meeresspiegel der höchste Berg der Bergstraße. Die höchste Erhebung Zwingenbergs ist kein einzelner Berg, sondern geht fließend am Hang des Melibokus in die Gemarkung Auerbach, einem Stadtteil von Bensheim an der Bergstraße, über.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB war ursprünglich Ulrich Kirschnick gewesen, der das Online-OFB im Jahr 2013 erstellte. Ab dem Jahr 2018 übernahm Claudia Sosniak die weitere Bearbeitung. Die Quellen des Online-OFB sind die Kirchenbücher der evangelisch-lutherischen Gemeinde von 1650 bis 1807.
Der einleitende Text ist kurz und im Schreibstil etwas abgehackt, was die typische Art von Ulrich Kirschnick ist. Es findet sich eine alte Zeichnung als Abbildung und eine Verlinkung zu Wikipedia für die geschichtlichen Aspekte von Zwingenberg. Als Pluspunkt des einleitenden Text darf aber eine Auflistung der namentlichen Erwähnungen von Zwingenberg genannt werden. Ansonsten werden noch kurz die Quellen für die Bearbeitung des Online-OFB genannt.
Als genealogische Programm für die Erstellung des Online-OFB wurde Gen_Pluswin verwendet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Der älteste Hinweis auf locum getwinc ist eine Urkunde aus dem Jahr 1012, in der König Heinrich II. dem Kloster Lorsch Jagdrechte schenkte (Codex Laureshamensis, Nr. 93). Der Ortsname weist darauf hin, dass Reisende an der Bergstraße zur Durchquerung der Stadttore gezwungen waren, da westlich der Stadt Sumpf und Auwald lag.
Weitere urkundliche Erwähnung von Zwingenberg sind: Zwingenberg, opidani in (1258), Cuingenberg (13. Jahrhundert), Twingenburg (1347), Twingenborg (1360), Twingenberg (1388), Czwingenburg (1421), Zwingenburg (1421), Zwingenburg (1424), Zwingenberg (1430), Zwingenburg (1450), Twingenburg (1450), Duingenberg (1514), Zwengenberg (1514), Czwingenberg (1514) und Zwyngenberg (1515).
Durch Heirat der Hildegard von Henneberg kamen Teile der Bergstraße um 1135 an Heinrich II von Katzenelnbogen (* etwa 1124; † 1160), welcher im Jahre 1138 von König Konrad III. zum Grafen erhoben wurde. Zwingenberg gehörte nun zur Grafschaft Katzenelnbogen mit dem Hauptort Katzenelnbogen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes selbst stammt aus dem Jahr 1788. Bei diesem Jahr dürfte es sich auch um das Gründungsdatum des kleinen Dorfes gehandelt haben. da die ersten Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern auch mit diesem Jahr beginnen.
1258 erhielt Diether V. das Recht, eine Kirche in Zwingenberg zu errichten.
1260 fand zwischen Diether V. und seinem Bruder Eberhard I. eine Teilung der Grafschaft statt, wobei Diether V. Zwingenberg und Eberhard I. Auerbach erhielt.
Zwingenberg erhielt 1274 unter Graf Diether V. durch König Rudolf von Habsburg die Stadt- und Marktrechte und wurde damit die älteste Stadt an der Bergstraße.
1301 wurde Zwingenberg zerstört und ging in Flammen auf. Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen, der Sohn von Diether V., hatte sich mit vier rheinischen Kurfürsten verbündet und überhöhte Rheinzölle gefordert. Dies hatte den freien Handel stark geschädigt und die Kriegserklärung von König Albrecht I. zur Folge. Die Unterburg wurde zerstört.
1330 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer dem Grafen Wilhelm I. die Stadtrechte von Zwingenberg.
Zum Schutz seiner südlichsten Besitzungen an der Bergstraße und seiner Zolleinnahmen baute Graf Diether IV. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Unterburg in Zwingenberg und eine Hochburg, das Auerbacher Schloss über Auerbach.
1403 verpfändete Graf Johann IV. Katzenelnbogen an Henne Weißkreis von Lindenfels Burg und Stadt Zwingenberg mit den Dörfern Eschollbrücken, das gräfliches Eigen ist, Pfungstadt und Nieder-Ramstadt mit allen Rechten und Zubehör für 6.000 Gulden, über die der Graf quittiert.
1454 willigte Graf Philipp I. von Katzenelnbogen ein, dass Hans IV. von Wallbrunn (Burgsitz von Wallbrunn) seine Frau Lucie von Reifenberg unter anderem auch auf das Haus und etliche Gärten zu Zwingenberg bewittumte, die Hans vom Grafen zu Lehen trug, jedoch unbeschadet der damit verbundenen Mannschaftsleistung.
1557 gab es in den 35 Pfarreien der Obergrafschaft nur drei „aus kirchlichen Mitteln unterhaltene – gut eingerichtete Schule(n)“, nämlich in Darmstadt, Groß-Gerau und Zwingenberg. Noch vor dem Tode des hessischen Landgrafen Philipp I. im Jahr 1567 kam eine weitere in Auerbach hinzu. Damit ist Zwingenberg nicht nur die älteste Stadt an der Bergstraße, sondern auch eine der ältesten Schulstandorte in Hessen.
Bis 1479 gehörte Zwingenberg zur Grafschaft Katzenelnbogen, danach zur Landgrafschaft Hessen und ab 1567 zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, welche 1806 zum Großherzogtum Hessen erhoben wurde.
Durch Verwüstungen während des Dreißigjährigen Krieges und die darauffolgende Pest war der Ort über Jahrzehnte fast unbewohnt und schließlich vernichtete ein 1693 von französischen Truppen gelegtes Feuer (Pfälzischer Erbfolgekrieg) die meisten Häuser. Erst nach der Französischen Revolution erholte sich die Stadt wieder.
1821 wurde Zwingenberg Sitz des Landgerichtes im neu gegründeten Landratsbezirk Bensheim, bevor es 1879 im Zuge der neuen hessischen Gerichtsverfassung in ein Amtsgericht umgewandelt wurde, das jetzt zum Landgerichtsbezirk Darmstadt, als Gericht zweiter Instanz, gehörte. . 1902 wurde ein Teil seines Gerichtsbezirkes dem Amtsgericht in Bensheim zugeteilt und am 11. April 1934 wurde es endgültig aufgehoben. 1832 wurde Zwingenberg in den Kreis Bensheim eingegliedert, ab 1938 gehört es zum Kreis Bergstraße.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 31. Dezember 1970 der heutige Stadtteil Rodau auf freiwilliger Basis eingemeindet. Für den Stadtteil Rodau wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Weiterführende Quellen
- Online-Ortsfamilienbuch „Zwingenberg“
- Zwingenberg im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Zwingenberg im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- Zwingenberg in Wikipedia
- Zwingenberg in Google Maps
- Zwingenberg in OpenStreetMap
- Zwingenberg in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Die Innenstadt von Zwingenberg um 1875, gemeinfrei
- Online-OFB „Ströbeck“ am 07.03.2021 aktualisiert – 8. März 2021
- Online-OFB „Anderbeck“ am 07.03.2021 aktualisiert – 8. März 2021
- Ortsfamilienbuch „Aspenstedt“ am 07.03.2021 aktualisiert – 8. März 2021