Online-OFB „Belgard-Schivelbein“ am 22.01.2021 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Belgard-Schivelbein“ wurde am 22. Januar 2021 aktualisiert. Derzeit sind 93.660 Personen vorhanden, die in 27.450 Familien gegliedert sind. 1387 Personeneinträge wurden seit dem 16.12.2021 bearbeitet.
Geografische Lage

Belgard (an der Persante) (polnisch: Białogard [bʲawˈɔgart], PLZ: 78 – 200) ist eine Kreisstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Sie ist auch Sitz der heutigen Gmina Białogard (Gemeinde Belgard), einer das Stadtgebiet umgebenden Landgemeinde. Bis für Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadt Belgard die Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Belgard, bis noch 1939 als Kreis Belgard. Das ehemalige Kreisgebiet liegt heute in den Powiaten Białogardzki und Świdwiński in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Belgard (an der Persante) (polnisch: Białogard) darf nicht mit namesgleichen Stadt Belgard (an der Leba) (polnisch: Białogarda) verwechselt werden.

Schivelbein (polnisch: Świdwin [ˈɕfidvin], PLZ: 78 – 300, 78 – 301) ist eine Kreisstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Sie hat etwa 15.000 Einwohner und ist Verwaltungssitz einer eigenständigen Landgemeinde (gmina wiejska) mit über 6000 Bewohnern. Der Ort liegt am linken Ufer des Flusses Rega im Zentrum der Woiwodschaft Westpommern (Hinterpommern) und an den nordwestlichen Ausläufern der Pommerschen Schweiz.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Dieter Schimmelpfennig aus Klein Rheide in Schlwesig-Holstein. Er ist ein aktives Mitglied im genealogischen Verein „Pommerscher Greif“ und er ist der Ansprechpartner für die genealogischen Angelegenheiten des ehemaligen Gebiets Belgard-Schivelbein. Nebenbei führt er auch eine private Webseite mit Informationen zu dem ehemaligen Gebiet: Der Kreis Belgard-Schivelbein in Pommern.
Das Online-OFB „Belgard-Schivelbein“ soll in etwa das gesamte Gebiet des ehemaligen Landkreises Belgard-Schivelbein abdecken. Ursprünglich war Schivelbein ein eigener Kreis gewesen, der jedoch 1932 aufgelöst wurde bzw. in den Kreis Belgard eingegliedert wurde. Es ist daher schon ein gewisses Mammutprojekt, ein Online-OFB für einen gesamten Landkreis zu erstellen, anstatt für eine Stadt, wie man es gewohnt ist. Daher ist das Online-OFB „Belgard-Schivelbein“ im engeren Sinne nicht mehr als Ortsfamilienbuch, sondern als Gebietsfamilienbuch zu betrachten. Der Bearbeiter Dieter Schimmelpfenning bezeichnet das Online-OFB als Familiendatenbank.
Die Basis als Quellen des Online-OFB sind die Kirchenbücher und Standesamtregister des ehemaligen Gebiets Belgard-Schivelbein. Ergänzt werden diese Quellen durch Ahnenpässen, Familienbüchern und ‑stammbäumen, die von den Nachkommen des früheren vertriebenen Bewohnern für die Familienforschung zur Verfügung gestellt werden. Aktuell liegen die Quellen aus rund 43 Kirchspielen oder Standesamtsbezirken sehr oft fragmentarisch vor. Hier zählen die Ortschaften: Alt Sanskow, Alt Schlage, Arnhausen, Belgard, Bramstädt, Briesen, Brunow, Bulgrin, Buslar, Damen, Grössin, Groß Tychow, Groß Poplow, Groß Rambin, Klützkow, Kollatz, Labenz, Langenhaken, Lankow, Lenzen, Muttrin, Naseband, Nelep, Neu Buckow, Polzin, Pumlow, Rarfin, Reinfeld, Roggow, Rützenhagen, Schivelbein, Schlenzig, Schlönwitz, Schmenzin, Semerow, Siedkow, Simmatzig, Standemin, Venzlaffshagen, Woldisch Tychow, Wopersnow, Wusterbarth, Wusterwitz, Wutzow und Ziezeneff.
Der einleitende Text des Online-OFB ist aufgrund seiner Größe ausreichend, obwohl sprichwörtlich noch etwas Luft nach oben hätte. Wünschenswert wäre vielleicht eine grafisches Bild einer städtischen Häusersilhouette oder eines älteren Kartenausschnitts als optische Aufwertung des Online-OFB. Möglich wäre aber auch eine statistischen Auswertung des Online-OFB, da genug aussagekräftige Personendaten enthalten sind.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Geschichte des Kreises Belgard

Hinterpommern, das seit 1648 zu Brandenburg-Preußen gehörte, wurde 1724 eine Kreisreform durchgeführt. Die Zahl der Kreise und zugehörigen Landräte wurde fühlbar reduziert, um die starke territoriale Zersplitterung zu verringern, die durch die komplizierten adligen Besitzstände in Hinterpommern entstanden war. Die damals bereits bestehenden Kreise Belgard und Polzin wurden mit Wirkung zum 1. Januar 1725 zu einem Kreis zusammengeschlossen, der im damaligen Sprachgebrauch als Belgard-Polzinscher Kreis bezeichnet wurde. Der Kreis umfasste die Städte Belgard und Polzin, das königliche Amt Belgard sowie eine größere Anzahl von adligen Dörfern und Gütern.
In Folge der preußischen Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 wurde der Kreis Teil des Regierungsbezirks Köslin in der Provinz Pommern. Bei der pommerschen Kreisreform von 1818 kamen die beiden bis dahin zum westpreußischen Netzedistrikt gehörenden Dörfer Brutzen und Groß Poplow zum Kreis hinzu, der nunmehr nur noch nach seiner Kreisstadt als Kreis Belgard bezeichnet wurde. Im Jahr 1828 wurden die Dörfer Jagertow und Kollatz (bis dahin in Kommunion der Kreise Belgard und Neustettin) vollständig in den Kreis integriert.
Zum Kreis Belgard gehörten 1871 die Städte Belgard und Polzin, 73 Landgemeinden und 95 Gutsbezirke. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Belgard wie im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Der Kreis Belgard umfasste 1910 eine Fläche von 1132 km². Bei der preußischen Kreisreform vom 1. Oktober 1932 wurde der Kreis deutlich vergrößert:
- Bis auf die drei Gemeinden Labenz, Nuthagen und Rützow wurde der aufgelöste Kreis Schivelbein in den Kreis Belgard eingegliedert.
- Aus dem aufgelösten Kreis Bublitz kam der Amtsbezirk Neu Buckow, bestehend aus den drei Gemeinden Groß Satspe, Klein Satspe und Neu Buckow, zum Kreis Belgard.
Im weiteren Verlauf der 1930er Jahre wurde die Kreisbezeichnung Belgard (Persante) eingeführt. Zum 1. Januar 1939 erhielt der Kreis Belgard (Persante) entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis. Im Landkreis lebten im Jahre 1939 insgesamt 79.183 Einwohner auf einer Fläche von 1649,49 km² bei einer Bevölkerungsdichte von 48 Einwohnern/km². 48 Prozent der Bevölkerung lebten in den drei Städten Belgard (16.456), Bad Polzin (6920) und Schivelbein (9714). Flächenmäßig war der Landkreis der viertgrößte in der Provinz Pommern, bevölkerungsmäßig stand er an fünfter Stelle.
Im Frühjahr 1945 wurde der Landkreis von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde das Kreisgebiet im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt.
Geschichte des Kreises Schivelbein

In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus. Einer dieser historischen Kreise war der Schivelbeinische Kreis bzw. Kreis Schivelbein, der einen der vier sogenannten Hinterkreise in der Neumark bildete.
Im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wechselte der Kreis Schivelbein 1816 aus der Mark Brandenburg in den Regierungsbezirk Köslin der Provinz Pommern. Er blieb mit den damaligen Grenzen in seinem äußeren Umfang bis 1932 unverändert. Seine Bevölkerung verdreifachte sich von 8.460 Einwohnern im Jahr 1816 auf über 22.000 im Jahr 1925. Seit dem 18. Jahrhundert standen neun Landräte an der Spitze der Verwaltung. Das Landratsamt befand sich seit 1877 in der Neuen Straße 16 (später Glasenappstraße) in Schivelbein.
Im Jahre 1925 besaß der Kreis eine Fläche von 503 km².
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Schivelbein entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der die selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Als der Kreis Schivelbein am 1. Oktober 1932 aufgelöst wurde, war er mit 22.726 Einwohnern der kleinste Landkreis der Provinz Pommern. Elf seiner zwölf Amtsbezirke mit 38 Gemeinden sowie die Stadt Schivelbein kamen zum Kreis Belgard. Der Amtsbezirk Labenz mit den Gemeinden Labenz, Nuthagen und Rützow kam zum Kreis Dramburg.
Gegen die Auflösung des Kreises Schivelbein hatten der Kreistag und die Bevölkerung einhellig, aber erfolglos opponiert. Landrat Paul Schuelke hatte 1925 erfolglos eine Denkschrift eingereicht, in der er vorgeschlagen hatte, dem Kreis die verkehrsmäßig und wirtschaftlich auf Schivelbein ausgerichtete Region Bad Polzin zuzuschlagen. Als nach 1945 der polnische Powiat Świdwiński eingerichtet wurde, war ebendieser von Schuelke vorgetragene Gedanke realisiert; Bad Polzin alias Połczyn-Zdrój gehört seitdem zum Schivelbeiner Gebiet.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Belgard-Schivelbein“
- Wikipedia: Belgard (Stadt), Schivelbein (Stadt), Belgard (Kreis), Schivelbein (Kreis)
- Genwiki: Kreis Belgard, Kreis Schivelbein
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV: Belgard (Stadt), Schivelbein (Stadt), Belgard (Kreis), Schivelbein (Kreis)
- Google Maps: Belgard, Schivelbein
- OpenStreetMap: Belgard, Schivelbein
- Offizielle Webseiten: Belgard, Schivelbein
Für das Titelbild wurde verwendet: Marktplatz von Belgard; von „Kluka“; CC BY-SA 3.0