„Familienbuch Hillscheid 1709 – 1902“ im Cardamina-Verlag angekündigt

Vor einiger Zeit wurde im Cardamina-Verlag das „Familienbuch Hillscheid 1709 – 1902“ in einer bevorstehenden Veröffentlichung angekündigt, das Anfang 2021 erscheinen soll. In diesem Beitrag stelle ich die ersten Informationen zum Ortsfamilienbuch vor.
Das Ortsfamilienbuch wurde von Nikolai Scheuring bearbeitet. Er hatte bereits im Jahr 2012 das „Familienbuch Simmern/Westerwald 1825 – 1900“ veröffentlicht. Wie auch zuvor erscheint nun das neue Ortsfamilienbuch im Cardamina-Verlag. Das Ortsfamilienbuch zu Hillscheid wird voraussichtlich Anfang des Jahres 2021 verfügbar sein und 35 EUR kosten. Es umfasst ca. 500 Seiten im DIN-A4-Format als Hardcover und beinhaltet ca. 2200 Familien. Ausgewertet wurden die Kirchenbücher und die Zivilstands- bzw. Standesamtsregister von Hillscheid. Somit sind die Geburten von 1709 bis 1902, die Sterbefälle von 1761 bis 1982 und die Eheschließungen von 1767 bis 1933 erfasst.
Geografische Lage

Hillscheid (PLZ: 56204) ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen an. Hillscheid ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Hillscheid liegt ca. zehn Kilometer nordöstlich von Koblenz am Rande des Naturparks Nassau, ca. sechs Kilometer von Schönstatt entfernt.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Zahlreiche Funde im Bereich der „Dorfwiesen“ und „Am Scheid“ deuten darauf hin, dass dieses Gebiet schon während der zwei Jahrtausende v. Chr. besiedelt war und hier bereits zur Hallstattzeit und Latènezeit eine keltische Siedlung existierte.
Mit dem Bau des Limes errichteten die Römer nicht nur Wall, Graben und Wachttürme, deren Spuren man teils noch gut erkennen kann, sondern auch ein Kleinkastell, dessen äußere Grundmauern heute allerdings nur noch als Rekonstruktion sichtbar sind.
Es wird angenommen, dass der Ort Hillscheid zwischen 959 und 994 entstanden ist. Die erste schriftliche Erwähnung von Hiensceit (Hillscheid) erscheint in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Ludolf (994‑1008) um das Jahr 1000. Auf Bitten der Äbtissin Mathilde zu Essen (974‑1011), Tochter des Schwabenherzogs Liudolf und der Enkelin des Königs Otto I. und des Schwabenherzogs Hermann I., der Graf des Engersgaues und Grundherr eines großen Gebietes rings um Montabaur (damals „Humbach“) war, überließ der Trierer Erzbischof Ludolf dem St. Florins-Stift zu Koblenz den Zehnten zu Hana (Höhn), Hiensceit (Hillscheid), Mannechenrot (Wüstung Mangeroth) und zu Agerin (Niederähren) und tauschte dafür Aschebach (Eschelbach) ein. Hillscheid ist jedoch nicht lange im Besitz des Stifts verblieben.
Vallendar war Mutterkirche für das umliegende Gebiet und damit auch für die Gegend von Hillscheid. Hillscheid gehörte zusammen mit Vallendar zum Engersgau. 773 wurde der Engersgau erstmals in einer Urkunde genannt. Der Engersgau ist identisch mit dem Dekanat Engers, zu dem Vallendar mit Hillscheid und den anderen Orten der Pfarrei gehörte. Die Herrschaft Vallendar kam 1232 in den Besitz des Grafen Heinrich III. von Sayn. Als die Sayner Wittgenstein erbten, nannten sie sich Grafen von Sayn-Wittgenstein. Ab 1363 verpfändeten diese immer wieder Teile ihrer Herrschaft an Kurtrier, das 1767 die volle Landeshoheit erwarb. In der Nähe von Hillscheid lagen die beiden wüst gewordenen Orte Cudilbach (Kühlbach) und Felderhusen (Pfarrhausen). Sie fanden ihren Platz im Ortswappen von Hillscheid, dargestellt durch zwei Krüge. Die Krüge im Wappen verweisen im Übrigen auf die örtliche Tonverarbeitung und hier insbesondere das Krugbäckerhandwerk, das vom 17. Jahrhundert bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg das Erwerbsleben des Ortes in hohem Maße prägte. Hillscheid wurde im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört, erholte sich aber relativ schnell und besaß ab 1683 eine eigene Kapelle, blieb aber noch bis 1812 Teil der Pfarrei Vallendar. Mit der Eroberung der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich und der Zerschlagung des Kurfürstentums Trier kamen die rechtsrheinischen, ehemals kurtrierischen Gebiete und damit auch Vallendar und Hillscheid 1803 aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses zum Fürstentum Nassau-Weilburg und 1806 aufgrund der Rheinbundakte zum Herzogtum Nassau. Nach dem Sturz Napoleons kam Vallendar mit der Schaffung der Provinz Großherzogtum Niederrhein 1815 zum Königreich Preußen, während Hillscheid und Höhr bei Nassau verblieben und dem Amt Montabaur zugeteilt wurden.
Nach der Eroberung und Besetzung des Herzogtums Nassau durch Preußen wurde Hillscheid Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau und 1867 durch die Neugliederung der Verwaltungsbehörden Teil des neu geschaffenen Unterwesterwaldkreises. Im Zweiten Weltkrieg blieb Hillscheid von größeren Kriegsschäden verschont. Außerdem waren in Hillscheid Artillerie und Flak stationiert. Bei Kriegsende lieferten sich diese heftige Feuergefechte mit der bei Koblenz liegenden amerikanischen Artillerie, wobei es in Hillscheid mehrere Tote gab.
1946 wurde der Unterwesterwaldkreis und mit ihm die Gemeinde Hillscheid dem neuen Land Rheinland-Pfalz zugeordnet und gehörte dort zunächst zum Regierungsbezirk Montabaur. Durch dessen Auflösung 1968, die Verwaltungsreform von 1971 sowie die Kreisreform von 1974 gehört Hillscheid heute der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen an und ist Teil des aus den Kreisen Unter- und Oberwesterwald gebildeten Westerwaldkreises.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch Hillscheid im Cardamina-Verlag
- Hillscheid im Genwiki
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Hillscheid im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- Hillscheid in Wikipedia
- Hillscheid in Google Maps
- Hillscheid in OpenStreetMap
- Hillscheid in Bing Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Stadtsilhouette von Hillscheid; von LigaDue; CC BY-SA 4.0
- Aktualisierte Sammlung bei Ancestry vom 26.02.2021: Global, Find A Grave-Index für Nicht-Bestattungen, Bestattungen zur See und andere ausgewählte Bestattungsorte, 1300er Jahre bis heute – 27. Februar 2021
- Aktualisierte Sammlung bei Ancestry vom 25.02.2021: Deutschland, Find A Grave-Index, 1600-heute – 27. Februar 2021
- Neue Digitalisate bei Archion vom 26.02.2021 – 27. Februar 2021