„Familienbuch Deutschsanktmichael 1808 – 1989“ (2020) im AVBF veröffentlicht

Der Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e. V. (AKdFF) vermeldete, dass das „Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Deutschsanktmichael im Banat 1808 – 1989“ von der Arbeitsgemeinschaft für Veröffentlichung Banater Familienbücher (AVBF) vor kurzem veröffentlicht wurde.
Geografische Lage

Deutschsanktmichael (PLZ: 307380; volkstümlich: Zillasch, ungarisch: Németszentmihály, rumänisch: Sânmihaiu German) liegt 20 Kilometer südwestlich von Timișoara und gehört zur Gemeinde Sânmihaiu Român, im Kreis Timiș, Banat, Rumänien.
Deutschsanktmichael befindet sich am linken Bega-Ufer und wird von der Landstraße Timișoara-Cenei durchquert.
Informationen zum Ortsfamilienbuch
Verfasst wurde das „Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Deutschsanktmichael im Banat 1808 – 1989“ von Helga & Anton Hornung und in der Arbeitsgemeinschaft für Veröffentlichung Banater Familienbücher (AVBF) veröffentlicht. Es ist unter der Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung als Band 220 und in der Reihe „Deutsche Ortssippenbücher“ unter 02.156 gelistet.
Das Ortsfamilienbuch als Hardcover umfasst ca. 990 Seiten mit einer Fadenbindung und einem Lesezeichenband. Der Preis der Buchs beträgt 60 EUR zuzüglich Versandkosten. Über die Anzahl der eingetragenen Personen- und Familienanzahl wurde gegenwärtig noch nichts mitgeteilt. Das Ortsfamilienbuch kann über folgende Person bezogen werden:
Josef Michels
Spittelbergstrasse 11
78112 St. Georgen
Telefon: 07224/7122
E‑Mail: avbf [at] gmx [dot] de
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Urkundlich wurde der Ort erstmals in den päpstlichen Zehentlisten der Jahre 1333 – 1337 unter der Bezeichnung „Silas“ erwähnt. Für die Zeitspanne 1404 – 1463 erscheint der Ortsname „Szylas“ in der Geschichte der Stadt Velika Kikinda. Der gleiche Name ist auch in einem türkischen Steuerregister aus dem Jahr 1564 eingetragen. Im 15. Jahrhundert gehörte das Dorf zum Besitz der Adelsfamilie Hagymas de Beregßo. Für die Zeitspanne 1717 – 1753 sind die Bezeichnungen „Silas“, „Sylas“, „Szillas“, „Szyllasch“ und „Zylas“ nachgewiesen. In einem Schreiben vom 5. September 1768 heißt es, dass „Zylas“ sechzig Haushalte von Rumänen und Serben habe, die „geschoben“ (umgesiedelt) wurden.
Infolge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs im Februar 1867 kam das Banat innenpolitisch unter ungarische Verwaltung. Es setzte eine gewaltige Magyarisierungswelle ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Mit der deutschen Ortsgründung 1808 erhielt der Ort den Namen „Rauthendorf“, nach dem Ortsgründer Johannes Nepomuk Graf von Rauth. 1819 wurde die Ortsbezeichnung „Deutsch-Szent-Mihály“ eingeführt, zur Unterscheidung von der rumänischen Nachbargemeinde „Szent-Mihály“. Daraus resultierte die amtliche Bezeichnung „Deutschsanktmichael“. Im Sprachgebrauch der Ortsbewohner und ihrer Nachbarn bürgerte sich jedoch der Name „Zillasch“ ein.
Zillasch wurde als eine Tabakkolonie durch Binnenwanderung, d. h. durch Zuwanderung aus den benachbarten deutschen Gemeinden, gegründet. Eine Ortserweiterung fand durch Neuansiedlungen im Jahre 1837 statt.
Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Deutschsanktmichael gehörte, fiel an das Königreich Rumänien. 1923 erhielt der Ort die amtliche Bezeichnung Sânmihaiu German.
Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet. Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit statt.
Weiterführende Quellen
- AKdFF-Meldung vom 11.01.2021: Neu: Familienbuch Deutschsanktmichael 1808 – 1989
- Deutschsanktmichael im Genwiki
- Deutsanktmichael im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Deutschsanktmichael in Wikipedia
- Deutschsanktmichael in Google Maps
- Deutschsanktmichael in OpenStreetMap
- Deutschsanktmichael in Bing Maps
- Informationswebseite von Richard Wachter
Für das Titelbild wurde verwendet: Cover des Ortsfamilienbuchs zu Deutschsanktmichael
- Online-OFB „Krasna“ am 08.01.2021 aktualisiert – 17. Januar 2021
- Neue Digitalisate bei Archion vom 16.01.2021 – 17. Januar 2021
- Neue Digitalisate bei Matricula vom 15.01.2012: 3 hinzugefügte Pfarreien aus dem Erzbistum Paderborn – 16. Januar 2021