Online-OFB „Ströbeck“ am 09.11.2020 aktualisiert

Das Online-OFB „Ströbeck“ wurde am 9. November 2020 aktualisiert. Derzeit sind 10.091 Personen vorhanden, die in 3.967 Familien gegliedert sind. 57 Personeneinträge wurden seit dem 15.09.2020 bearbeitet.
Geografische Lage

Das Schachdorf Ströbeck (PLZ: 38822) ist ein Ortsteil von Halberstadt im Landkreis Harz von Sachsen-Anhalt. Die ins Mittelalter zurückreichende Schach-Tradition des Ortes ist ein Alleinstellungsmerkmal, die als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt worden ist. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat Ströbeck daher im Dezember 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Das Schachdorf Ströbeck liegt etwa acht Kilometer westlich von Halberstadts Kernstadt.
Kurzinfo zum Online-OFB

Der Bearbeiter des Online-OFB ist Werner Reimer. Er hat bereits weitere Online-OFBs von umliegenden Ortschaften erstellte, u. a. das Online-OFB „Anderbeck“, das Online-OFB „Aspenstedt“, das Online-OFB „Athenstedt“, das Online-OFB „Badersleben“ oder das Online-OFB „Huy-Neinstedt“.
Bei dem vorliegenden Online-OFB handelt es sich um ein relativ kleines Online-OFB. Der einleitende Text ist relativ kurz gehalten, fasst jedoch ein paar markante Informationen über die Lage und die Ersterwähnung von Ströbeck wieder. Einen etwas größeren Abschnitt widmet sich Werner Reimer dem herausstechenden Merkmal des Schachsports, das für Ströbeck ein prägendes Kulturmerkmal ist. Weiterhin geht Werner Reimer auf ein paar spätere Persönlichkeiten ein, die in Ströbeck geboren worden sind. Zudem gibt er einen kleinen Abriss über die regionalen Familiennamen wieder.
Im Wesentlichen wurden die Kirchenbücher von Ströbeck ausgewertet. In die Bearbeitung des Online-OFB sind die Taufen von 1660 – 1885, die Trauungen von 1660 – 1906 und Sterbefälle von 1660 – 1888 berücksichtigt worden. Allerdings erwähnt nicht der Bearbeiter Werner Reimer nicht, dass es sich um evangelische Kirchenbücher (der St.-Pankratii-Kirchengemeinde) handelt. Ob und inwieweit katholische Kirchenbücher als Quellen verwendet worden sind, wurde im einleitenden Text nicht mitgeteilt. Auch für dem Leser wäre es auch interessant zu wissen, ob die Quellen online einsehbar sind, z. B. bei Archion oder Matricula.
Das Online-OFB „Ströbeck“ wurde mit dem genealogischen Programm Ahnenblatt bearbeitet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Die Ersterwähnung Ströbecks erfolgte am 20. Oktober 995 in einer Urkunde des Königs Otto III. Darin schenkte er zur Ausstattung seiner Schwester Adelheid dem Kanonissenstift Quedlinburg das Lehensgut, das sein Lehensmann Dietrich im Harzgau in der Grafschaft des Grafen Friedrich in fünf Orten (in villis Godenhusun, Sifrithusun, Vinchesdorp, Strebechi, Vuidermuodi) innegehabt hat.
Am 1. August 1004 wurde Ströbeck in einer Schenkungsurkunde des Königs Heinrich II. an das Kloster Drübeck als Strebeki urkundlich das zweite Mal erwähnt. Ströbeck befand sich als Lehen des Hochstift Halberstadt im Besitz der Grafen von Regenstein, die das Dorf 1343 an die Grafen von Wernigerode abtreten mussten.
Da seit dem Mittelalter durch das Dorf eine Heer- und spätere Poststraße verlief, blieb der hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägte Ort von Plünderungen in Kriegszeiten nicht verschont. Er konnte sich jedoch meist rasch wieder erholen, da auf den fruchtbaren Böden Weizen und Zuckerrüben sich gut entwickelten und in der Regel für reiche Ernten sorgten. In jüngster Zeit ist ein Zuwachs an handwerklichen Betrieben und eine Zunahme des Tourismus zu beobachten.
Bekannt ist Ströbeck vor allem durch das Schachspiel, welches das Dorf prägt und weshalb der Ort seit 1991 offiziell die Bezeichnung Schachdorf Ströbeck trägt. Der Legende nach soll im Jahr 1011 ein adliger Gefangener des Halberstädter Bischofs (angeblich Gunzelin von Kuckenburg) seinen dortigen Bewachern das Spiel beigebracht haben.Notgeld mit Schachmotiv, (Stroebeck 1922)
Die erste schriftliche Erwähnung des Schachspiels in Ströbeck stammt von 1515. Im 1616 in Leipzig erschienenen ersten deutschsprachigen Schachbuch „Das Schach-Spiel oder König-Spiel“ von Herzog August von Braunschweig-Wolfenbüttel alias Gustavus Selenus wird das Ströbecker Schachspiel ausführlich beschrieben. Seit 1689 sind öffentliche Aufführungen von Schachpartien belegt, bei denen die Schachfiguren durch entsprechend verkleidete Menschen dargestellt wurden. Diese Tradition wird noch heute von dem 1883 gegründeten Ströbecker Schachverein fortgeführt.
1913 beschäftigt sich H. J. R Murray in seinem Buch „A History of Chess“ in fünf Kapiteln mit Ströbeck und seiner Schachspielweise. 1921 gab die Gemeinde Notgeld mit Schachmotiven heraus.
An der Grundschule – heute nach dem Schachweltmeister Emanuel Lasker benannt – ist Schach seit 1823 ein Pflichtfach.
Anfang der 1990er Jahre formierten die Ströbecker Schachfreunde eine Wählergemeinschaft, die bei den Kommunalwahlen die meisten Stimmen erhielt.
2006 wurde aus dem Archiv der Ströbecker Kirchengemeinde die 1756 von Friedrich Lucanus verfasste Schachchronik transkribiert und ist als Abschrift in der Bibliothek des Schachmuseums einsehbar. Dies sind die ersten Aufzeichnungen über die Entstehung der Schachtradition in Ströbeck.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Schachdorf Ströbeck zusammen mit den Gemeinden Athenstedt, Langenstein, Sargstedt und Aspenstedt in die Stadt Halberstadt eingemeindet.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Ströbeck“
- Ströbeck im Genwiki
- Ströbeck im geschichtlichen Ortsverzeichnis (GOV) als Ortsteil und als Wohnplatz
- Ströbeck in Wikipedia
- Ströbeck in Google Maps
- Ströbeck in OpenStreetMap
- Ströbeck in Bing Maps
- Offizielle Webseite der Gemeinde
Für das Titelbild wurde verwendet: Luftaufnahme von Ströbeck (2019); von Wolkenkratzer; CC BY-SA 4.0
- Neue Digitalisate bei Archion vom 03.03.2021 – 4. März 2021
- Neue Digitalisate bei Archion vom 02.03.2021 – 3. März 2021
- Online-OFB „Glashütten“ am 01.03.2021 aktualisiert – 2. März 2021