Das Projekt „Kölner Bürger“

In diesem Beitrag möchte ich einmal das hochinteressante Projekt „Kölner Bürger“ kurz vorstellen. Ziel dieses Projekts ist es, alle früheren Einwohner von Köln, die in den alten Kirchenbüchern, Einwohnerverzeichnisse und ähnlichen Quellen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert sind, in einer Personendatenbank zu erfassen.
Vorab: Das hier vorgestellte Projekt hat keinen offiziellen, eindeutigen Namen. Die Benennungen dieses Projekt ist an unterschiedlichen Stellen sinnesähnlich, aber nicht gleich. Ich werde dieses Projekt nach der Webseite übertragend benennen: Kölner Bürger. Die offizielle Webseite wird hingegen als „Das alte Köln: Die Einwohner Kölns zur Zeit des Alten Reiches“ bezeichnet. An anderer Stelle wird das Projekt als „Erschließung der Kölner Einwohner“ benannt.
Das Projekt „Kölner Bürger“ ist eigentlich ein Teilprojekt von „Time Machine Köln“. Bei diesem größeren Gesamtprojekt handelt sich hierbei um die Erfassung von historischen Quellen, Zeitgeschehen und Situationen, die für den Benutzer in einem sozialen Netzwerk für historische Zusammenhänge der Stadt Köln bereitgestellt werden sollen. Die Betreuung und Erarbeitung der Datenbank erfolgt durch Freiwillige der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e. V. (WGfF) und des Vereins für Computergenealogie e. V.. Konkret besteht „Time Machine Köln“ aus drei Teilprojekten:
- Projekt „Erschließung der Kölner Einwohner“ (www.koelnerbuerger.de)
- Projekt „Leben und Wohnen im alten Köln“ (www.altes-koeln.de)
- Projekt „Virtualisierung des alten Köln“ (in Planung, ein Art virtueller Rundgang durch das historische Köln)
Für das Projekt „Kölner Bürger“ bzw. „Erschließung der Kölner Einwohner“ ist das Ziel gesetzt, alle Einwohner von Köln in einer einzigen Personendatenbank zu erfassen und zu dokumentieren. Zeitlich ist die Erfassung der Personen dabei auf das Jahr 1798 befristet. Das ist dabei in etwa jene Zeitgrenze, in der Köln bis 1814 ein Teil des gegründeten Rur-Départements wurde, da die französischen Truppen im Oktober 1794 die damalige Reichsstadt Köln besetzten.
Hauptquelle sind gegenwärtig die ca. 220 Kirchenbücher der 25 katholischen und 4 protestantischen Kirchengemeinden, die nun nach und nach erfasst und übertragen werden. Man schätzt dabei, dass ca. 400.000 Tauf‑, Heirats- und Sterbeeinträge vorzufinden sind. Aktuell geht man von einem Status von ca. 10 % in der Übertragung der Daten aus den Kirchenbüchern in die genealogische Personendatenbank aus. Gegenwärtig sind ca. 84.000 Personen erfasst.
Technisch gesehen wird die Personendatenbank des Projekts „Kölner Bürger“ durch die genealogische Software TNG bearbeitet. Im übertragenden Sinn kann man die Personendatenbank des Projekts „Kölner Bürger“ durchaus als ein Online-Ortsfamilienbuch „Historisch Köln“ auffassen. Schließlich sind Online-Ortsfamilienbücher im Kern ebenfalls genealogische Personendatenbanken.
Die genealogische Personendatenbank des Projekts „Kölner Bürger“ ist übrigens ohne Anmeldung frei einsehbar.
Weiterführende Quellen:
- Offizielle Webseite des Projekts „Kölner Bürger“
- Beitrag bei Compgen: „Time Machine Köln“ im Video vorgestellt (26. Oktober 2020)
- Beitrag bei Compgen: Kölner Stammtisch: Präsentation der „Kölner Time Machine“ (13. Oktober 2020)