Online-OFB „Urspitz“ am 23.08.2020 aktualisiert

Inhalt
Das Online-OFB „Urspitz“ wurde am 23. August 2020 aktualisiert. Derzeit sind 8.879 Personen vorhanden, die in 3.262 Familien gegliedert sind. 4041 Personeneinträge wurden seit dem 07.05.2020 bearbeitet.
Geografische Lage

Urspitz (tschechisch: Cvrčovice; PLZ: 691 23) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt anderthalb Kilometer nördlich von Pohrlitz (tschechisch: Pohořelice) und gehört zum Bezirk Brünn-Land (tschechisch: Okres Brno-venkov).
Urspitz befindet sich am rechten Ufer der Jihlava (deutsch: Igel) an der Einmündung des Baches Potůček in der Thaya-Schwarza-Senke. Der Ort ist als ein Straßenangerdorf angelegt.
Nachbarorte sind Odrowitz (tschechisch: Odrovice) im Norden, Mohleis (tschechisch: Smolín) und Schabschitz (tschechisch: Žabčice) im Nordosten, Úlehla und Prisnotitz (tschechisch: Přísnotice) im Osten, Edenthurn (tschechisch: Vranovice) im Südosten, Pohrlitz (tschechisch: Pohořelice) im Süden, Frainspitz (tschechisch: Branišovice) im Südwesten, Schömitz (tschechisch: Šumice) im Westen sowie Lodenitz (tschechisch: Loděnice) im Nordwesten.
Kurzinfo zum Online-OFB
Der Bearbeiter des Online-OFB ist Thomas Mangos aus New York. Er hat bereits andere Online-OFBs wie für Malspitz oder für Treskowitz veröffentlicht. Das Online-OFB, welches im Jahr 2018 erstellt worden ist, wurde auf Basis der katholischen Kirchenbücher von Urspitz für den Zeitraum von 1680 – 1894 geschaffen. Öffentlich zugängliche Taufbücher existieren bis 1894, Ehebücher bis 1929 und Sterbebücher bis 1932. Die eingescannten Kirchenbücher von Urspitz wurden vom Mährischen Landesarchiv Brünn (MZA Brno) unter dem Namen ACTAPUBLICA im Internet bereitgestellt.
Bearbeitet wurde das Online-OFB mit dem genealogischen Programm Personal Ancestral File.
Der einleitende Text des Online-OFB „Urspitz“ ist kurz gehalten und inhaltlich offenbar seit ca. 2 Jahren nicht mehr aktualisiert worden. Es gibt mehrere Absätze, die meistens weniger als 3 Sätze lang und eine kleine Auszüge aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel sind. In den ersten dieser kurzen Absätze wird eigentlich die geografische Lage von Urspitz beschrieben und wie Urspitz verwaltungstechnisch einzuordnen ist (Landkreis etc.). Im restlichen Verlauf des einleitenden Textes wieder der Bearbeiter Thomas Mangos die Quellen des Online-OFBs und die entsprechenden, gültigen Quellen wieder.
Leider vermisst der Leser (wie in vielen anderen einleitenden Texten von Online-OFBs) eine gewisse Ausführlichkeit. So wird unter anderem nichts über die Geschichte von Urspitz erwähnt; sei es auch nur in Kurzform. Eine kleines, historisches Foto aus einer öffentlich frei zugänglicher und privater Quelle würden das Online-OFB optisch auch etwas aufwerten, was leider nicht vorzufinden ist.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.

Die älteste Nachricht über den Ort stammt aus dem Jahre 1276, als das Altbunzlauer Kapitel die Pfarrkirche dem Kloster Rosa Coeli übergab. 1349 wurde das Dorf als Vrspicz bezeichnet, wenig später als Swerssowycz, Swyrczowycz bzw. Swurczowicz. Der größte Teil des Dorfes gehörte dem Kloster, ein kleiner, aus dem Hof und der Feste bestehender Anteil als klösterliches Lehn den Vladiken von Cvrčovice. Als erster dieses Geschlechts ist ab 1349 Mareš von Cvrčovice nachweisbar. Im 15. Jahrhundert erlosch das Dorf während des böhmisch-ungarischen Krieges. Bei der Wiederbesiedlung wurde das Dorf näher an die Kirche, Feste und den Schwarzhof gelegt. Die neuen Siedler brachten die „ui“- Mundart (bairisch-österreichisch) mit ihren speziellen Bairischen Kennwörtern mit, was darauf hinweist, dass die Siedler aus dem süddeutschen bzw. österreichischen Raum stammten. Nach der Auflösung des Klosters erwarb Jiří Žabka von Limberg 1537 das Dorf. Burian Žabka verkaufte 1566 die Güter Prštice (Pürschitz) und Vlasatice (Wostitz) einschließlich Cvrčovice an Albrecht Černohorský von Boskowitz. Nach seinem Tode erbte dessen Bruder Johann Schembera Černohorský von Boskowitz den Besitz. Er veräußerte die Herrschaft Vlasatice-Prštice (Wostitz-Pürschitz) 1572 an Franz Graf von Thurn. 1586 erfolgte eine Erbteilung unter dessen acht Söhnen. Vlasatice (Wostitz) fiel dabei Heinrich Matthias und Hieronymus Wenzel von Thurn zu. Heinrich Matthias verzichtete zugunsten seines Bruders auf seinen Teil. Hieronymus Wenzel von Thurn verkaufte 1590 Cvrčovice für 5.550 Gulden an seinen Bruder Martin von Thurn auf Lipnitz. Dieser überschrieb 1609 die Feste und den Hof Cvrčovice einschließlich 12 Huben am Pergacker, Weinbergen bei Vlasatice (Wostitz) sowie Baumgärten und Gärten bei Smolín (Mohleis) seiner Frau für 12.000 Gulden.
1635 fiel das vom Hauptmann der Markgrafschaft Mähren, Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein verwaltete Erbe des Franz Nikolaus von Thurn seiner Tochter Sibylle Polyxena, verheiratete von Oppersdorff, zu. Im Hufenregister sind in dieser Zeit für Cvrčovice 50 Anwesen verzeichnet. 1642 verkaufte Sibylle Polyxena die Herrschaft Urspitz an Johann den Älteren Guldenmüller von Guldenstein. Über dessen Schwiegertochter Anna Katharina ging der Urspitz an deren Ehemann Johann Reinhard Pfundenstein über. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges waren große Teile des Gemeindegebietes verwüstet. Die Hubenvisitation von 1673 weist für Cvrčovice sechs neue Häuser aus. 1676 brannte die Schenke nieder, dabei gingen auch sämtliche Urkunden über den freien Weinschank und die Grundbücher verloren. Aus dem Jahre 1676 stammt auch das älteste Ortssiegel von Vhrspytz.
Bis 1754 war Urspitz in bei der Ortschaft Pohrlitz eingepfarrt. Die neue Pfarre wurde auf Kosten der Gemeinde neu bestiftet. Nach dem Tode von Franz Ehrenreich von Pfundenstein fiel das Erbe seiner Tochter Marie Anna Schiefer von Sonderndorf zu. Im Theresienischen Kataster von 1749 sind für Urspitz 98 Anwesen ausgewiesen. Das Dorf hatte zu dieser Zeit 523 Einwohner. 1752 kaufte Friedrich Wilhelm von Haugwitz die Herrschaft. Er verkaufte den Besitz 1760 an die Brüder Karl, Emanuel und Piata von Drnovice. Zwei Jahre später wurde Jan von Drnovice alleiniger Besitzer der Herrschaft Urspitz. Dieser verkaufte die Herrschaft 1771 für 100.000 Gulden an Karl Maximilian von Dietrichstein. 1798 wurde Urspitz zum Verwaltungssitz der Dietrichsteinger Güter, später wurde dieser nach Židlochovice (Groß Seelowitz) verlegt. 1836 wurden bei einem Großfeuer 19 Häuser zerstört. Die Dietrichsteiner hielten den Besitz bis zum Tode Josef von Dietrichsteins im Jahre 1858.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Urspitz/Čvrčovice ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Auspitz. 1862 vernichtete ein Brand erneut 15 Häuser des Dorfes. Nach dem Aussterben der Fürsten Dietrichstein erbten 1862 die Grafen von Herberstein das Schloss und die zugehörigen Güter. Während des Preussisch-Österreichischen Krieges, 1866, wurde Urspitz von preußischen Soldaten besetzt. Ab 1901 gehörte Urspitz einschließlich der Enklave Pouzdřany (Pausram) zum Bezirk Nikolsburg und Gerichtsbezirk Pohrlitz. Die Einwohner lebten größtenteils von der Landwirtschaft, wobei der in Südmähren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau keine Rolle spielte. Es wurden verschiedenen Getreidearten, Zuckerrüben und Kartoffeln angepflanzt. Neben der Landwirtschaft gab es noch das übliche Kleingewerbe im Dorf.
Matriken werden seit 1690 geführt. Onlinesuche über das Landesarchiv Brünn. Grundbücher werden seit 1700 geführt.
Weiterführende Quellen
- Ortsfamilienbuch „Urspitz“
- Urspitz in Wikipedia
- OFB-Eintrag im Genwiki
- Urspitz im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- Urspitz in Google Maps
- Urspitz in OpenStreetMap
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Cvrčovice (okres Brno-venkov) – centrum obce s kostelem; von RomanM82; CC BY-SA 4.0