Online-OFB „Gieraltowitz“ am 02.09.2020 aktualisiert

Das Online-OFB „Gieraltowitz“ wurde am 2. September 2020 aktualisiert. Derzeit sind 15.144 Personen vorhanden, die in 5.498 Familien gegliedert sind. 1266 Personeneinträge wurden seit dem 08.08.2020 bearbeitet.
Gieraltowitz [IPA-Ausprache: giɛrawtɔ’vʲitsɛ] (polnisch: Gierałtowice) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Reinschdorf (polnisch: Gmina Reńska Wieś) im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski (Landkreis Kandrzin-Cosel) in der Woiwodschaft Oppeln.
Gieraltowitz liegt rund sechs Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Reinschdorf (polnisch: Reńska Wieś), zwölf Kilometer südwestlich von der Kreisstadt Kandrzin-Cosel (polnisch: Kędzierzyn-Koźle) und 45 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln (polnisch: Opole).

Die Bearbeiterin des Online-OFB ist Doris Binczek aus Rendsburg. Sie hat unter anderem bereits das Online-OFB „Kostenthal“ und das Online-OFB „Makau und Polnisch Krawarn Kr. Ratibor“ erstellt.
Zum katholischen Kirchspiel von Gieraltowitz gehören die Dörfer Klein Nimsdorf, Herberstein (polnisch: Przeborowitz) und Kopanin (einem Vorwerk zum Gut Gieraltowitz). Als Quellen wurden die Kirchenbücher auf Microfilmen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (d. h. die mormonische Kirche) der katholischen Kirche von Gieraltowitz verwendet. Weiterhin wurden auch Personendaten aus den Online-OFBs der benachbarten Orte Kostenthal, Karchwitz und Urbanowitz, sowie anderen benachbarten Online-OFBs und Kirchenbüchern eingearbeitet.
Der einleitende Text der Bearbeiter für ihr Online-OFB ist sehr kurz gehalten. Zu Beginn gibt sie die Lage der Ortschaft Gieraltowitz und die Zugehörigkeit des Kirchspiels zu dieser Ortschaft an, das durchaus ein wichtiger Fakt für die Forschung ist. Desweiteren gibt sie die verwendeten Quellen für das Online-OFB an. Ein guter Pluspunkt ist die Anzeige des alten Kartenausschnitts, auf der Gieraltowitz unter dem alten Ortsnamen Gerolsdorf mit einigen umliegenden Ortschaften zu finden ist. Besser wäre noch die Angabe, aus welchem Kartenwerk dieser Ausschnitt entnommen worden ist. Lediglich einen kleinen geschichtlichen Abriss der Ortschaft vermisst man im einleitenden Text, der dadurch im Informationsgehalt etwas aufgewertet werden würde. Denkbar wäre auch eine kleine statistische Auswertung im einleitenden Text mit anzugeben.
Das Online-OFB wurde mit dem genealogischen Programm GFAHNEN bearbeitet.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Der Ort entstand spätestens im 14. Jahrhundert und wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt. 1418 folgte die erste Erwähnung einer hölzernen Kirche im Ort. Der erste bekannte Besitzer des Ortes war Hanus Suchowski, welcher 1484 den Ort an Hans Roschowski verkaufte. 1531 wurde der Name Geraltowitze erwähnt. 1550 wurde die Holzkirche umgebaut. 1556 war eine Schule vorhanden.
Der Ort wurde 1783 im Buch Beyträge zur Beschreibung von Schlesien als Gieraltowi(t)z erwähnt, gehörte einem Herrn General Freiherr von Saß und lag im Landkreis Cosel und hatte 244 Einwohner, ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Parochialkirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, eine Windmühle, sechs Bauern und 23 Gärtner. 1865 bestand Gieraltowitz aus einem Kirchdorf und einem Rittergut. Das Dorf hatte zu diesem Zeitpunkt eine Bockwindmühle, ein Kretscham (Gaststätte), drei Bauernhöfe, 17 Gärtnerstellen und 21 Häuslerstellen. Zur Gemeinde gehörte der Weiler Kopanina. 1901 wurde ein neues Schulgebäude erbaut.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 134 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 70 für eine Zugehörigkeit zu Polen. Auf Gut Gieraltowitz stimmten 112 für Deutschland und sechs für Polen. Gieraltowitz verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Am 8. Mai 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Gerolsdorf umbenannt. Von 1936 bis 1940 wurde die neue Kirche errichtet. Die alte Schrotholzkirche wurde konservatorisch abgebaut und in Przewos wieder aufgebaut. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und zum 9. September 1947 ins polnische Gierałtowice umbenannt. Der Landkreis Cosel wurde in Powiat Kozielski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 wurde der Powiat Kozielski aufgelöst. 1999 kam der Ort zum neugegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 26. Oktober 2006 wurde in der Gemeinde Reinschdorf Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 11. Januar 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Gieraltowitz.
Weiterführende Quellen:
- Ortsfamilienbuch „Gieraltowitz“
- Gieraltowitz im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Gieraltowitz in Wikipedia
- Gieraltowitz in Google Maps
Für das Titelbild wurde verwendet: Gierałtowice, von Ralf Lotys; CC-BY 4.0
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- Ortsfamilienbuch „Aspenstedt“ am 07.03.2021 aktualisiert – 8. März 2021