Abschriften für Hamm im HammWiki

Im HammWiki, einer Wiki-Seite für die kreisfreie Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen, gibt es Abschriften aus den Kirchenbüchern und historischen Personenstandsregister, die die Einwohner der Stadt Hamm betreffen. Den ungewöhnlichen Weg über die Veröffentlichung auf einer Wiki-Seite möchte ich in diesem Artikel vorstellen.
Hamm (lateinisch: Hammona; PLZ: 59063 – 59077) ist eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen. Die westfälische Stadt Hamm ist ein wichtiger Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken. Der heute größtenteils stillgelegte Rangier– und Güterbahnhof war früher einer der größten Europas.
Die Stadt wird von der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Nach mehreren Gebietsreformen erreichte Hamm 1975 seine heutige Ausdehnung und mit über 100.000 Einwohnern den Status einer Großstadt. Hamm hat ca. 180.000 Einwohner und belegte am 31. Dezember 2016 mit rund 179.570 Einwohnern den 43. Platz auf der Liste der größten Städte in der Bundesrepublik Deutschland.
Das Stadtgebiet ist in die sieben Stadtbezirke eingeteilt:
- Hamm-Mitte: City, Innenstadt-Süd, Innenstadt-Ost, Süden östlich der Werler Straße, Süden westlich der Werler Straße, Westen nördlich der Lange Straße, Westen südlich der Lange Straße, Bahnhof einschließlich Ortsgüterbahnhof;
- Hamm-Uentrop: Kurpark, Mark, Braam, Werries, Geithe, Ostwennemar, Norddinker, Vöckinghausen, Frielinghausen, Schmehausen, Uentrop (Ortskern);
- Hamm-Rhynern: Berge, Westtünnen westlich des Heidewegs, Westtünnen östlich des Heidewegs, Rhynern (Ortskern), Osttünnen, Freiske, Osterflierich, Wambeln, Allen, Süddinker;
- Hamm-Pelkum: Wiescherhöfen/Daberg, Lohauserholz, Selmigerheide/Weetfeld, Zechensiedlung, Harringholz, Pelkum (Ortskern), Westerheide, Lerche;
- Hamm-Herringen: Westenfeldmark, Ostfeld, Heidhof, Herringen (Ortskern), Nordherringen, Herringer Heide, Sandbochum
- Hamm-Bockum-Hövel: Nordenfeldmark-West, Hövel-Mitte, Hövel-Nord, Hövel-Radbod, Bockum, Barsen, Hamm-Norden, Holsen, Geinegge, Hölter;
- Hamm-Heessen: Nordenfeldmark-Ost, Mattenbecke, Zeche Sachsen, Heessener Gartenstadt, Heessener Dorf, Westhusen, Dasbeck, Frielick.


Das HammWiki ist ein Wiki über, von und für die Stadt Hamm und wie üblich ist auch dieses Wiki ein offenes Projekt, an der sich jeder Internetnutzer beteiligen kann, indem er Beiträge schreibt, ergänzt oder ändert. Der Verein HammWiki e. V. (vollständig: HammWiki – Verein zur Förderung des freien Wissens in Hamm e. V.) ist der Trägerverein dieses Stadtwikis. Gegründet wurde der Verein am 20. August 2008 und ist seit Anfang 2009 als gemeinnütziger Verein vom Finanzamt Hamm anerkannt.
Einer der aktiven Beteiligten des HammWiki ist Dr. Detlef Berntzen aus Hamm. Er ist beruflich als als Mathematiker, als Lehrerbildner oder als Personalrat tätig und privat als Tänzer und Lokalhistoriker. Für das HammWiki hat er sämtliche verfügbare Einträge aus Kirchenbüchern und Personenstandsregister als Abschriften in tabellarischer Form der Stadt Hamm und seiner vielzähligen Ortsteile ausgearbeitet. Für die Geburten/Taufen ist der Zeitraum 1641 – 1874 (234 Jahre) abgedeckt, für Ehen/Trauungen ist der Zeitraum 1615 – 1874 (258 Jahre) und für Sterbeeinträge/Beerdigungen der leider kurze und lückenhafte Zeitraum 1848 – 1873 (21 Jahre). Die Einträge sind alle zu deren Quellen als Matricula, FamilySearch etc verlinkt.
Geschichtliches
Das folgende Unterkapitel ist ein Auszug aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel (siehe Quellen). Dieser Auszug wurde bei Bedarf für eine schnellere Lesbarkeit unter Umständen etwas gekürzt und angepasst.
Eine ausführliche Geschichte zur Stadt Hamm kann im Wikipedia-Artikel Geschichte der Stadt Hamm nachgeschlagen werden.

Hamm ist eine Planstadt, die Graf Adolf I. von der Mark am Aschermittwoch des Jahres 1226 gegründet und mit Stadtrechten versehen hat. Die Gründung von Hamm steht am Anfang einer Reihe von Stadtgründungen dieses Grafengeschlechts, um die Grafschaft Mark sowohl militärisch als auch wirtschaftlich zu festigen und aus ihr einen einheitlichen Machtbereich zu schaffen. Anlass für die Stadtgründung war ein Streit zwischen dem weltlichen westfälischen Adel und dem Erzbischof von Köln, Engelbert I. von Berg, der bemüht war, die Kirche von weltlichem Einfluss zu befreien und die vom Herzogtum Sachsen abgespaltene Herzogswürde von Westfalen zu konsolidieren. Die daraus entstandenen Spannungen zwischen den zum Teil eng miteinander verwandten Protagonisten gipfelten schließlich in der Ermordung des Erzbischofs durch eine Gruppe von Häschern seines Verwandten Graf Friedrich von Altena-Isenberg. Dies trug Friedrich die Reichsacht ein und führte schließlich zu seiner Hinrichtung in Köln. Sein Besitz, Burg und Stadt Nienbrügge, wurden im Rahmen einer Strafaktion durch Graf Adolf I. von der Mark geschleift. Dieser versuchte das Erbe der Isenberger an sich zu bringen und so das Gebiet der gemeinsamen Stammlinie Altena-Berg zu erhalten. So bot er auch den Bürgern der Stadt Nienbrügge einige hundert Meter die Lippe aufwärts eine neue Heimat. Die Reste von Nienbrügge dienten dabei als Baustofflieferant. Da die neugegründete Stadt Hamm dann etwas weiter östlich auf der Landspitze zwischen der Ahse und der Lippe an der Einmündung der Ahse entstand, erhielt die neue Siedlung den Namen „tom Hamme“ (zum Hamm) bzw. Ham – nach der alten Bezeichnung für ein solches Flurstück, dem Ham. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit die heutige Schreibweise „Hamm“.
In den folgenden Jahrhunderten wurde Hamm zum Vorort und immer wieder auch zur Residenz der Grafschaft und diente als Gerichtssitz mit Appellationsfunktion für die märkischen Städte. Dies begründet auch die bis heute fortdauernde Gerichtstradition der Stadt. Die Residenzfunktion ging Hamm 1461 mit dem Tod des Grafen Gerhard von der Mark zu Hamm, der seit 1437 auf der Stadtburg Hamm residierte, verloren. Die Grafen, die inzwischen auch die Herzöge von Kleve waren, wohnten nun auf der Schwanenburg in Kleve.
Im Verbund der Hansestädte nahm Hamm seit 1549 die Rolle einer Prinzipalstadt für die märkischen Städte an. Das genaue Datum von Hamms Hansebeitritt ist unklar, verschiedene Quellen nennen den Zeitraum zwischen 1417 und 1471. (1494 wurde die nahe gelegene Stadt Münster zur Prinzipalstadt der Hanse in Westfalen.)
In den Jahren 1444 – 1449 (Soester Fehde) schlug sich die Stadt auf die Seite Johann von Kleves (seit dem 5. Juni 1444 neuer Landesherr von Soest), der sich in die Auseinandersetzung der Stadt Soest mit den Erzbischöfen in Köln einmischte. Diese versuchten ihre ursprüngliche Stellung als Landesherren Soests wiederherzustellen. Daraufhin erwirkte der Erzbischof und Kurfürst von Köln 1444 die Reichsacht gegen Hamm, die jedoch ohne die drastischen Folgen des Jahrs 1226 blieb. Trotz dieser Fehde und der Reichsacht fällt in diese Zeit eine Blüte der Wirtschaft in der Stadt. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die 1448 in Kraft getretene Verordnung, nach der niemand außerhalb der Stadt im Amte Hamm das Bäcker‑, Brauer‑, Schuhmacher‑, Schmiede- und Schneiderhandwerk ausüben durfte. Die Landbevölkerung musste in der Stadt einkaufen. Im Jahr 1503 wurde Hamm durch den römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. von allen westfälischen Freigerichten und sonstigen fremden Gerichten befreit.
Der wirtschaftliche Niedergang stellte sich mit dem Ausbruch einer als Pest bezeichneten Krankheit im Jahr 1531, den 1533 beginnenden Bürgerkämpfen und dem wachsenden Einfluss der Ortsherren ein.
Die Reformation hielt 1553 in Hamm Einzug. Die große Stadtkirche St. Georg und Laurentius, die heutige Pauluskirche, wurde in „Reformierte Pfarrkirche“ umbenannt und ist seitdem der Versammlungsort der in Hamm maßgeblichen reformierten Gemeinde. Als die neue lutherische Gemeinde den Calvinisten 1562 Carrell Gallus aus Holland zum Pastor wählte, kam es zum Bildersturm. In diesem Rahmen wurden nahezu alle Kunstgegenstände der Kirche zerstört.
1557 wurde die Stadt von einer Hungersnot und 1558 von einem der zahlreichen Hammer Stadtbrände heimgesucht. Wenig später kostete ein Streit zwischen Bäckern und Leinewebern nach einer Eingabe des Leineweberoberzunftmeisters an den Landesherrn, Herzog Johann von Kleve, Mark und Ravensberg, im Jahr 1570 die Stadt ihre mühsam erworbenen Privilegien. In der Folge begann die Selbstständigkeit Hamms zu schwinden und machte Platz für den überall aufkommenden Absolutismus der Landesherren.
Bereits mit dem Spanisch-Niederländischen Krieg geriet Hamm in die kriegerischen Auseinandersetzungen, die seit 1587 Westfalen und somit auch die Region um die Stadt immer wieder verwüsteten. Der spanische Feldherr und Statthalter in den Niederlanden, Alessandro Farnese, zog 1587 mit einem Heer bis vor die Stadt Hamm. Er sah von einer Eroberung ab, nachdem die Stadt sich freigekauft hatte. Spanische Marodeure verwüsteten im Jahr 1598 das nördlich vor Hamm liegende Kirchspiel Heessen. Den Opfern der Hexenverfolgungen in Hamm um 1600 wurde in Hamm-Heessen ein Gedenkstein gesetzt. Als 1609 das Haus von der Mark im Mannesstamm ausstarb, fiel die Grafschaft nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit an das Kurfürstentum Brandenburg. Der Kurfürst musste 1614 die Niederlande zu Hilfe rufen, sodass Hamm am 23. September von deren Truppen besetzt wurde. Nach dem Kriegsausbruch 1618 folgen bis 1648 verschiedene Kriegsparteien, die Hamm besetzen. Die Stadt musste immer wieder hohe Zahlungen an die Besatzer leisten. Erst mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges durch den Westfälischen Frieden wurde der brandenburgische Besitzanspruch bestätigt. Doch erst 1666 regelte ein Teilungsvertrag das Erbe des Hauses von der Mark endgültig.
Im Jahre 1741 wurde Hamm von einer der zahlreichen Katastrophen heimgesucht, die die Entwicklung der Stadt immer wieder bremsten. In diesem Fall handelte es sich um einen großen Stadtbrand. Das alte gotische Rathaus der ehemaligen Hansestadt und 346 Häuser versanken ebenso in Schutt und Asche wie der Turm der Pauluskirche und das Stadtarchiv. Der Wiederaufbau zahlreicher Bürgerhäuser erfolgte nun in Stein. In der Folge des Stadtbrandes erhielt die Stadt im Jahre 1743 eine Brandordnung.
In den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts brachte der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763) erneut Zerstörung, aber auch einen Ausbau der Festungsanlagen mit sich. Schließlich wurde 1772 eine neue Kaserne in Hamm errichtet, um die Garnison der Festung unterzubringen. Diese war bis dahin in den Wohnhäusern der Bevölkerung einquartiert. Für den Bau dieser Kaserne wurde die Burg Mark abgebrochen, um das Baumaterial zu erhalten. Im Jahre 1803 sind dann auch ihre letzten Grundmauern entfernt worden.
Weiterführende Quellen:
- HammWiki: Geburtsregister, Trauregister und Sterberegister
- Krasna in Wikipedia
- Krasna im Genwiki
- Krasna im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- Krasna in Google Maps
- Krasna in OpenStreetMap
Für das Titelbild wurde verwendet: Innenstadt von Hamm; von Reckmann; CC BY-SA 3.0