Aktualisierte Abschriften von Personenstandsunterlagen zu Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald)

Die Arbeitsgruppe „Familiengeschichte Vorpommern“ des „Pommerscher Greif e. V.“ hat eine aktualisierte Abschrift aus den Personenstandsunterlagen von Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald für die Öffentlichkeit uneingeschränkt verfügbar gemacht.
Dieser Blog berichtet eigentlich über Neuigkeiten im Bezug auf Ortsfamilienbücher. Jedoch gibt es auch Fälle, die an der Erarbeitung eines Ortsfamilienbuch angelehnt sind und daher auch beachtet werden sollten. Dieser Artikel, der hier gelesen wird, ist einer dieser besonderen Fälle, der eine Beachtung findet. Schließlich bilden Personenstandsunterlagen einen wichtige Quelle für Ortsfamilienbücher.
Pasewalk (PLZ: 17309) ist eine amtsfreie Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Uecker-Randow-Tal für 15 umliegende Gemeinden und eines der 18 Mittelzentren des Landes.
Wegen des geschichtsträchtigen Kürassier-Regiments „Königin“ (Pommersches) Nr. 2 trägt die Stadt auch den Namen „Kürassierstadt Pasewalk“.
Zur Stadt Pasewalk gehören folgende Ortsteile: Franzfelde, Friedberg, Steinbrink und Stiftshof.
Der eingetragene Verein „Pommerscher Greif“ verfügt über einige Forschungsgruppen, die jeweils ein regionales Gebiet erforschen, die früher in Besitz des Deutschen Reichs, von Preußen usw. waren. Eine Forschergruppe heißt „Familiengeschichte Vorpommern“. Diese Forschergruppe existiert seit 2019 und ging aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Arbeitsgruppen „Anklam-Ueckermünde“, die seit Ende 2009 bestand, und der im Jahr 2001 gegründeten Arbeitsgruppe „Usedom“ hervor. Die Forschergruppe stellt ihre Erkenntnisse und Forschungsunterlagen auf einer eigenen Webseite zur Verfügung. Technisch gesehen wird die Webseite mit dem Contao-CMS verwaltet.
Die Forschungsmitglieder Angela Schmielewski und Willi Köhler haben nun mehrere Abschriften aus den Personenstandsunterlagen von Richtenberg aktualisiert. Konkret sind folgende Abschriften hinzugekommen:
- Pasewalk – Personen aus dem Standesamt – Sterberegister 1874 – 1917 – ergänzt um die Jahrgänge 1914 – 1917
Die Abschriften sind als PDF-Dokument verlinkt und stehen ohne Einschränkungen für jedermann zur Verfügung. Das bedeutet, dass das PDF-Dokument können downgeloadet werden und je nach Bedarf in eigene, persönliche Forschungen individuell verwendet werden können.
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Der Verfasser des Jahrbuchs des Klosters Pegau („Pegauer Annalen“) berichtet in der Familiensage des Grafen Wiprecht des Älteren von Groitzsch von einer „Burg Posduwlc im Pommernlande“, die dem Zusammenhang nach offenbar bereits im 11. Jahrhundert bestanden hat. In den Urkunden des Mittelalters lautet die Schreibweise des Namens u. a. „Pozdewolk“ (1177, 1178, 1216), „Posduwolc“ (1195), „Pozwolc“ (1241), „Poswalc“ (1260, 1322) und „Poswalk“ (1260, 1276, 1355).
Der Name der Stadt setzt sich zusammen aus den Silben „Poz“ (slawisch für Ringwall im Sinne einer Landschaftsbezeichnung) und „wolc“ (Wolf) und steht demnach für „Stadt des Wolfes“, offenbar Bezug nehmend auf den dänischen Fürsten Jarl Wolf, der um 1000 in diesem Gebiet eine Herrschaft gegründet hatte, später aber vertrieben worden sein soll.[3] Die Schreibweise „Pasewalk“ taucht in den Urkunden erstmals 1240 auf. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt („civitas“) stammt aus dem Jahre 1276, allerdings gilt als sicher, dass Pasewalk das Stadtrecht schon früher, vermutlich kurz nach 1250 erhalten hat.
Pasewalk gehörte von jeher zu Pommern, war aber stets ein Spielball der territorialen Interessen der pommerschen Herzöge und der brandenburgischen Markgrafen, so dass die Herrschaft mehrmals wechselte. Im Jahr 1250, nach dem Vertrag von Landin, kam Pasewalk unter brandenburgische Herrschaft und wurde 1354 von den Pommern zurückerworben.
Mit der Schaffung einer Stadtbefestigung erreichte die bauliche Entwicklung der Stadt im 14. Jahrhundert vorläufig ihren Abschluss, da die ständigen Kriege eine Ansiedlung außerhalb der Stadtmauer nicht gestatteten. Die Einwohner lebten im Mittelalter in erster Linie von Landwirtschaft und Brauerei, sowie dem Handel mit diesen Erzeugnissen. Als einzige einst uckermärkische Stadt war sie Mitglied der Hanse und trat nach schweren inneren Unruhen 1535 zur lutherischen Lehre über.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Pasewalk, das sich schon bald nach der Landung der schwedischen Eingreifarmee in Deutschland unter deren Schutz gestellt hatte, im September 1630 von kaiserlichen Truppen unter dem Befehl von Hans Götze drei Tage lang gebrandschatzt und nahezu komplett zerstört („Pasewalker Blutbad“). Die schwedische Garnison, nur zwischen 150 und 300 Mann stark, hatte sich als zahlenmäßig viel zu schwach erwiesen, um die weitläufige mittelalterliche Stadtbefestigung ausreichend zu besetzen und wurde von den rund 3000 Mann zählenden Angreifern bis auf den letzten Mann niedergemacht. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 wurde die Stadt Schwedisch-Pommern zugeordnet.
Nach dem Nordischen Krieg kam die Stadt 1720 zu Preußen und gehörte bis 1945 zur Provinz Pommern.
Der preußische König Friedrich Wilhelm I. förderte nach 1720 den Wiederaufbau der nach dem Dreißigjährigen Krieg und mehreren Stadtbränden noch teilzerstörten Stadt, indem er z. B. Bauholz aus den königlichen Forsten zur Verfügung stellte.
Ebenfalls um 1720 kam es auf Betreiben des preußischen Königs zur Ansiedlung von Hugenotten, die zahlreiche neue Gewerbe einführten und damit für eine Belebung des noch vom Dreißigjährigen Krieg zerstörten Landstrichs sorgten. Besondere Bedeutung hatte der bis dahin in der Region noch unbekannte Tabakanbau. Pasewalk entwickelte sich im 18. Jahrhundert zum Hauptumschlagplatz für uckermärkischen Rohtabak.
Um 1900 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt erstmals die Grenze von 10.000 (1827: 4.869) und stieg bis 1939 auf rund 12.500 an. Elektrizität hielt in Pasewalk erst nach 1918 Einzug. Kanalisation und Wasserleitung wurden 1926 geschaffen.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt infolge der Offensive der Roten Armee am 25./26. April 1945 schwere Zerstörungen. Das Stadtzentrum wurde dabei weitgehend vernichtet, die mittelalterliche Stadtbefestigung blieb jedoch – soweit noch vorhanden – erhalten. Die ersten Nachkriegsjahre dienten fast nur der Enttrümmerung. Der Neuaufbau begann 1948. Bis 1955 entstanden 160 und von 1955 bis 1961 weitere 278 Neubauwohnungen. Ab 1961 begann auch in Pasewalk die Großblockbauweise (1962 – 1966: 803 Neubauwohnungen). Am Südrand entstand 1957 – 1965 mit einem Kostenaufwand von 18 Millionen MDN ein neues Kreiskrankenhaus (heute Asklepios-Klinik).
Seit 1990 wieder zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehörig, war die Stadt 1994 – 2011 Verwaltungssitz des Landkreises Uecker-Randow. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Heute befindet sich hier eine Außenstelle der Kreisverwaltung des dieses Landkreises.
Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert.
Für das Titelbild wurde verwendet: Stadtzentrum von Pasewalk, von Ralf Roletschek; GFDL 1.2
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