Neue Abschriften von Personenstandsunterlagen zu Richtenberg (Landkreis Vorpommern-Rügen)

Die Arbeitsgruppe „Familiengeschichte Vorpommern“ des „Pommerscher Greif e. V.“ hat eine neue Abschrift aus den Personenstandsunterlagen von Richtenberg im Landkreis Vorpommern-Rügen für die Öffentlichkeit uneingeschränkt verfügbar gemacht.
Dieser Blog berichtet eigentlich über Neuigkeiten im Bezug auf Ortsfamilienbücher. Jedoch gibt es auch Fälle, die an der Erarbeitung eines Ortsfamilienbuch angelehnt sind und daher auch beachtet werden sollten. Dieser Artikel, der hier gelesen wird, ist einer dieser besonderen Fälle, der eine Beachtung findet. Schließlich bilden Personenstandsunterlagen einen wichtige Quelle für Ortsfamilienbücher.
Richtenberg (PLZ: 18461) ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die kleinste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns liegt mittig zwischen Barth, Stralsund, Grimmen und Tribsees, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Landstadt Franzburg.
Zu Richtenberg gehören die Ortsteile Zandershagen, Papenhagen und Berthke.
Der eingetragene Verein „Pommerscher Greif“ verfügt über einige Forschungsgruppen, die jeweils ein regionales Gebiet erforschen, die früher in Besitz des Deutschen Reichs, von Preußen usw. waren. Eine Forschergruppe heißt „Familiengeschichte Vorpommern“. Diese Forschergruppe existiert seit 2019 und ging aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Arbeitsgruppen „Anklam-Ueckermünde“, die seit Ende 2009 bestand, und der im Jahr 2001 gegründeten Arbeitsgruppe „Usedom“ hervor. Die Forschergruppe stellt ihre Erkenntnisse und Forschungsunterlagen auf einer eigenen Webseite zur Verfügung. Technisch gesehen wird die Webseite mit dem Contao-CMS verwaltet.
Das Forschungsmitglied Doris Tonn hat nun mehrere Abschriften aus den Personenstandsunterlagen von Richtenberg gemacht. Konkret sind folgende Abschriften hinzugekommen:
Die Abschriften sind als PDF-Dokument verlinkt und stehen ohne Einschränkungen für jedermann zur Verfügung. Das bedeutet, dass das PDF-Dokument können downgeloadet werden und je nach Bedarf in eigene, persönliche Forschungen individuell verwendet werden können.
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Richtenberg wurde erstmals in der Gründungsurkunde des Klosters Neuenkamp (heute Franzburg) vom 8. November 1231 erwähnt. Er ist der älteste urkundlich bekannte Ort der Region. In der Stiftungsurkunde des rügischen Fürsten Wizlaw I. wurde dem Kloster neben dem Patronat über die Richtenberger Kirche auch eine örtliche Salzquelle zugesprochen.
1231 hieß der Ort noch Richeberg, dann Rikenberg (1242), Rychenbergk (1352) und um 1508 Richtenberghe. Das niederdeutsche riko für reich könnte dem Namen zugrunde gelegen haben, aber auch das altpolabische Rikenbrega für Seeufer. 1297 wurde Richtenberg erstmals als oppidum, also als städtische Siedlung genannt. Die Einwohner der kleinen, sehr langgestreckten Siedlung bauten in der Mitte des 13. Jahrhunderts aus Feld- und Backsteinen eine frühgotische Pfarrkirche auf der höchsten Stelle des Ortes. Richtenberg war bis zur Säkularisation von 1535 dem Kloster Neuenkamp zugeordnet und blieb anschließend lange Zeit herzoglich pommersche Amtsstadt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von kaiserlichen und danach schwedischen Truppen besetzt und geplündert. 1648 fiel die Stadt im Westfälischen Frieden an die Schweden. Während des Großen Nordischen Krieges wurde Richtenberg 1711, vor allem die Kirche, von den russischen „Moskowitern“ geplündert und teilweise zerstört. Ab 1721 gehörte Richtenberg zum Distrikt Franzburg-Barth in Schwedisch-Pommern. 1763 ließ sich die Brennerei Andreas Daniel Saß im Ort nieder, die hier bis 1948 produzierte.
Erst ab 1815 wurde die pommersche Stadt preußisch. 1818 gehörte sie zum neu gebildeten Landkreis Franzburg. 1820 hatte sie 1195 Einwohner. Um 1826 entstand die Wallstraße, die heutige Wasserstraße. Bald darauf starben durch eine Choleraepidemie 94 Menschen. 1895 wurde das Rathaus gebaut. Ab 1928 gehörte Richtenberg zum neu geordneten Landkreis Franzburg-Barth.
Zur Zeit der DDR gehörte Richtenberg zum Kreis Stralsund-Land im Bezirk Rostock. Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Papenhagen eingegliedert. Nach der Wende wurde der historische Ortskern im Rahmen der Städtebauförderung ab 1991 grundlegend saniert. Richtenberg wurde 1994 Teil des neuen Landkreises Nordvorpommern, der bis 2011 existierte.
Für das Titelbild wurde verwendet: Rathaus von Richtenberg, von Darkone; CC BY-SA 2.5