Ortsfamilienbuch „Apen“ geht online

Die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V. (OGF) hat gestern am 18. Juni 2020 das Ortsfamilienbuch „Apen“ in ihrer Familiendatenbank „Oldenburger Land“ hinzugefügt und somit online gestellt. Der Nachteil ist momentan, dass der Zugriff bisher nur auf Vereinsmitglieder beschränkt ist. Eine Bezahlmöglichkeit für Nichtmitglieder wird angestrebt.
Die Gemeinde Apen (PLZ: 26689; niederdeutsch: Aap) ist die westlichste Gemeinde im Landkreis Ammerland in Niedersachsen. Die Gemeinde Apen besteht aus neun Bauerschaften mit insgesamt 24 Ortsteilen: Apen mit Roggenmoor sowie Teilen von Klauhörn und Lengenermoor; Augustfehn I; Augustfehn II mit Augustfehn III sowie den nicht zu Apen gehörenden Teilen von Klauhörn und Legenermoor; Espern mit Aperfeld, Apermarsch, Godensholterweg, Klampen und Winkel; Godensholt mit Godensholterfeld, Rothenmethen, Rinzeldorf; Hengstforde mit Aperberg, Hengstforderfeld und Teilen von Nordloh-Kanal; Nordloh mit Teilen von Nordloh-Kanal; Tange mit Teilen von Nordloh-Kanal; Vreschen-Bokel mit Bokelermoor und Holtgast.
Die Gemeinde Apen grenzt, im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten, an die Stadt Westerstede und die Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland, an die Gemeinde Barßel im Landkreis Cloppenburg und an die Gemeinden Detern und Uplengen im Landkreis Leer.
Die nächstgrößere Stadt ist Oldenburg. Sie liegt etwa 28 km östlich von Apen.

Die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V. (OGF) betreibt die große Familiendatenbank „Oldenburger Land“. Ein Ziel ist es, möglichst alle Gemeinden der historischen Region Oldenburger Land bzw. des Herzogtums Oldenburg von 1814 als Ortsfamilienbücher erstellen und in die große Familiendatenbank einzubringen, die später alle als eine geschlossene Einheit zusammengeführt werden. Die Ortsfamilienbücher, die in der Verwaltung der OGF stehen, sind nicht als gedruckte Bücher zu verstehen, sondern als digitale Datenbanken. Sie können daher am ehesten mit einem Online-OFB vom Verein für Computergenealogie e. V. vergleichbar sein. Technisch betrachtet werden die einzelnen Ortsfamilienbücher der OGF durch die genealogische Software The Next Generation of Genealogy Sitebuilding (in Version 12.3) erstellt und verwaltet.
Die Familiendatenbank der OGF beinhaltet derzeit folgende Ortsfamilienbücher: Varel (1676 – 1900), Jade (1621 – 1905) und nun Apen (1650 – 1900). Das Ortsfamilienbuch „Apen“ wird von Jens Delger und Dr. Bernhard Kempen bearbeitet. Es enthält derzeit ca. 43800 Personen, die in über 16.000 Familien gegliedert sind.
Die Primärquellen für das Ortsfamilienbuch sind:
- die Kirchenbücher der ev.-luth. Kirchspiels Apen von 1650 bis 1900 und
- die Personenstandsregister des Standesamts der Gemeinde Apen von 1874 bis 1900.
Sekundärquellen sind:
- Verweise auf Kirchenbücher anderer Gemeinden,
- Verweise auf Personenstandsregister anderer Gemeinden,
- Verweise auf andere Ortsfamilienbücher und
- diverse familienkundliche Quellen wie Seelenregister und Steuerlisten.
Der allgemeine Zugang zum Ortsfamilienbuch „Apen“ (und folglich zur Familiendatenbank) ist allerdings momentan sehr beschränkt. Dies stellt auch einen großen Kritikpunkt (meines Erachtens) an der Sache dar. Aktuell können nur Vereinsmitglieder der OGF einen Zugriff auf das Ortsfamilienbuch haben. Der Rest der genealogisch forschenden Besucher bleibt derzeit ausgeschlossen. Derzeitige Abhilfe ist z. B. wäre nur möglich, wenn man jemand persönlich kennt, der ein Mitglied der OGF ist und an seiner Stelle nach den nötigen genealogischen Infos sucht und unter Beisicht ein kurzen Zugang ermöglicht.
Die OGF plant, dass in absehbarer Zeit den Zugang zur Familiendatenbank und den darin enthaltenen Ortsfamilienbücher auch für Nichtmitglieder gegen eine Bezahlmöglichkeit (vermutlich zeitlich beschränkt) freizuschalten. Besser fände ich es zumindest im Bezug auf die Ortsfamilienbücher, dass man diese dem Verein für Computergenealogie e. V. überführt, damit jeder interessierte Forscher unbeschränkten Einblick hat. Das wäre ein hohes Maß an Gemeinnützigkeit.
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Erste geschichtliche Erwähnungen des Ortes finden sich um 1230, als die Ritter von Apen dem Grafen von Oldenburg Heerfolge leisteten. Damals war es ein wichtiger Grenzort am Wasser- und Landweg nach Ostfriesland. Um diese Zeit wurde die St. Nikolai-Kirche errichtet. 1340 wurde die erste Windmühle des Ammerlandes in Apen erbaut. Apen war für Jahrhunderte der bedeutendste ammerländische Festungsort gegen das ostfriesische „Ausland“. 1457 ging Apen in einer Fehde zwischen den Ostfriesen und Oldenburgern in Flammen auf. Auch in nachfolgenden Jahren kam es in Apen immer wieder zu Bränden, so zum Beispiel 1465, 1468, 1473. Die Festung zu Apen wurde 1538 vom Fürstbischof von Münster erobert. 1582 richtete Graf Johann von Oldenburg in Apen zwei Märkte ein. Der traditionelle Herbstmarkt wird noch heute jedes Jahr gefeiert. Die um 1515 errichtete Festung Apen wurde zwischen 1710 und 1730 zu einem Fort ausgebaut, das 1773 – 1780 geschleift wurde. Nur der ehemalige Festungsgraben ist heute noch vorhanden. Die Hengstforder Mühle wurde 1742 erbaut.
Besonderheit erlangte ab 1850 die neu gegründete Moorkolonie Augustfehn I – III, heute der größte Ort der Gemeinde, mit einer umfangreichen Industrieentwicklung und Bedeutung für die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts im Oldenburgerland.
Weiterführende Quellen:
- Ortsfamilienbuch „Apen“
- Apen im Genwiki
- Apen im Geschichtliches Ortsverzeichnis GOV
- Apen in Wikipedia
- Apen in Google Maps
- Offizielle Webseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Aper Tief bei Sonnenuntergang im August 2014, im Hintergrund die Hengstforder Mühle, von Lopold 1234; CC BY-SA 3.0
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