Online-OFB Sterley veröffentlicht

Anfang Mai wurde in der OFB-Sektion des Vereins für Computergenealogie e. V. (Compgen) das Online-OFB Sterley veröffentlicht. In diesem Beitrag stelle ich das Online-OFB kurz genauer vor.
Sterley ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Zu dieser Gemeinde gehören die Siedlungen Kogel, Kogel-Siedlung und Neue Welt. Das Online-OFB Sterley beinhaltet 27.239 Personen, die in 8.460 Familien gegliedert sind. Der Bearbeiter dieses Online-OFBs ist Hans Pusback.
Hans Pusback hat bereits zuvor einen Teil der Kirchenbücher des Kirchpiels Sterley in mehreren Bänden transkribiert. Es folgt eine Auflistung dieser Bände mit den dazugehörigen Kreisarchivsignaturen. Alle Exemplare können im Lesesaal des Kreisarchivs in Ratzeburg eingesehen werden!
- Kirchenbücher der Parochie Sterley, Band II: Geburten und Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Bestattungen 1735 – 1799 (A Gen 71)
- Kirchenbücher der Parochie Sterley, Band III: Taufen, Konfirmationen, Heiraten, Bestattungen 1800 – 1821 (A Gen 72)
- Kirchenbücher der Parochie Sterley, Band V: Taufen, Proklamationen 1822 – 1865 (A Gen 73)
- Kirchenbücher der Parochie Sterley, Band IX: Konfirmationen, Bestattungen 1822 – 1895 (A Gen 74)
- Kirchenbücher der Parochie Sterley, Band VI: Taufen und Proklamationen (A Gen 75)
Im Jahr 2005 veröffentlichte zudem Hans Pusback eine Chronik über Sterley: Sterley – Aus der Chronik eines Dorfes, 2005. Zusammengestellt von Ilka und Hans Pusback unter Mitwirkung von Eberhard Specht, Hans-Jürgen Hadenfeld und Hans Kanz. Eingearbeitet wurde die Chronik des verstorbenen ehemaligen Lehrers Herbert Stribny.
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Ursprünglich hieß das Dorf „Stralige“, abgeleitet von dem slawischen Wort „streliga“, was „Schießstelle“ bedeutet und auf einen Pfeilschmied hinweist. Das Kirchspiel Sterley wurde 1194 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es bestand aus 40 Hufen und wohl einem selbständigen Gut der ritterlichen Lokatorenfamilie von Sterlei, die zuerst urkundlich um 1230 erwähnt ist, jedoch noch im 13. Jahrhundert nach Kiel abwanderte (der Ritter Johann von Sterlei wird dort 1263 und 1290 genannt). Ihr Grundbesitz fiel an die Wackerbarth in Kogel [Anmerkung: Wackenbarth ist der Name eines Uradelsgeschlechts aus dem einstigen Herzogtum Sachsen-Lauenburg, dem heutigen Kreis Herzogtum Lauenburg]. Drei mittelalterliche Turmhügelburgen sind archäologisch lokalisierbar: Der Bergfried des David Wackerbarth (unter dem Sportplatz bei der Schule), den bereits 1343 – kurz nach seiner Errichtung – der Stadtvogt von Lübeck niederbrennen ließ. (Im nachfolgenden Prozess wurde der Erbauer von der Beschuldigung des Raubrittertums freigesprochen und erhielt Schadensersatz, jedoch hat er den zerstörten Bergfried nicht wieder aufgebaut.) Sodann bestand an der Straße „Am Burggraben“ auf der „Alten Koppel“ eine rechteckige Burg mit Wassergraben, wohl erst aus dem 16. Jahrhundert. Ferner sind noch die Reste eines Walles im ehemaligen Winkelmoor an der Seedorf-Sterleyer Scheide erkennbar.
Lange Zeit war Sterley ein reines Bauerndorf, in dem sich aber mit der industriellen Entwicklung immer mehr gewerbliche Betriebe ansiedelten. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe nahm ab.
Seit 1889 bzw. 1948 war die Gemeinde Sitz des Amtes Sterley, das 1971 mit dem Amt Gudow zum Amt Gudow-Sterley zusammengefasst wurde. Zum 1. Januar 2007 wurde das Amt Gudow-Sterley aufgelöst. Sterley wird seither von der Amtsverwaltung Lauenburgische Seen mitverwaltet.
Hinweis: In den Listung der neu erschienen Online-OFBs scheint das Online-OFB Sterley ein falsches Veröffentlichungsdatum aufzuweisen. Es wird das Datum „09.02.2020“ angezeigt, das jedoch falsch zu sein scheint. Nach meiner Einschätzung wurde das Online-OFB am 05.05.2020 veröffentlicht.

Weiterführende Quellen:
- Online-OFB Sterley
- Sterley im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Wikipedia-Eintrag zu Sterley
- Sterley in Google Maps
- Offizielle Webseite von Sterley
Für das Titelbild wurde verwendet: https://de.wikipedia.org/wiki/Sterley#/media/Datei:Wei%C3%9Fer_Hirsch_(Sterley)_ex_Wirtshaus_Zollhebestelle_2011-07 – 16_055.JPG; Ehemaliges Wirtshaus und Zollhebestelle in/bei Weißer Hirsch (Sterley) im Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein, Deutschland; CC BY-SA 3.0