Familienbuch für Lampertswalde bei Oschatz 1645 – 1800 als Neuauflage in Vorbereitung

Im Cardamina-Verlag wurde vor kurzem angekündigt, dass das Familienbuch für Lampertswalde bei Oschatz 1645 – 1800 erscheinen wird. Es handelt sich dabei um eine Neuauflage des Buchs, das bereits 1996 erschien. Dieser Beitrag gibt ein paar erste Einblicke zum Buch.
Lampertswalde (PLZ: 04758) ist ein Ortsteil von Cavertitz im Landkreis Nordsachsen in Sachsen. Er liegt südöstlich von Sörnewitz sowie vom Hauptort Cavertitz. Südlich von Lampertswalde liegen Leisnitz und Wellerswalde, im Südwesten Großböhla, im Nordwesten Bucha, im Norden Zeuckritz und Schöna.
Der Ort darf nicht mit der gleichnamigen Gemeinde Lampertswalde im Landkreis Meißen verwechselt werden.
Das Familienbuch für Lampertswalde bei Oschatz 1645 – 1800, das demnächst im Cardamina-Verlag erscheinen wird, ist eigentlich eine Neuauflage des gleichnamigen Buchs, das ursprünglich im Jahr 1996 erschien. Die Autoren des Buchs sind Jürgen Herzog und Eckart Wagner. Das ursprüngliche Buch wurde von der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig in der Reihe „Schriften der Deutschen Zentralstelle für Genealogie“ als 6. Band veröffentlicht. Es hat 192 Seiten als Umfang und behandelt 910 Familien. Restbestände – sofern es diese noch geben sollte – können bei des Poststelle des Sächsischen Staatsarchiv unter poststelle‑l [at] sta [dot] smi [dot] sachsen [dot] de für 25,00 EUR + Versand oder beim Geschichtlichen Büchertisch für 24,00 EUR + Versand bezogen werden.
Alternativ steht auch die Neuauflage beim Cardamina-Verlag für 27 EUR + Versand zur Verfügung. Die Neuauflage hat 198 Seiten und steht im Format DIN-A4 als Hardcover bereit. Die ISBN lautet 978 – 3‑86424 – 502‑2. Bei der Neuauflage handelt sich bei meiner Nachfrage an die Verlagsinhaber Susanne Breuel um ein Preprint, d. h. im übertragenden Sinn, dass das ursprüngliche Buch als eingescanntes Werk im PDF-Dokument vorliegt, welches nun neugedruckt wird. Privat kann man dies mit Diensten wie DokuFactory digitalisieren lassen.
Der Herausgeber der Neuauflage des Ortsfamilienbuchs ist Dr. Volkmar Weiss. Er ist ein deutscher Genetiker, Sozialhistoriker und Genealoge, der am 23. Mai 1944 in Zwickau geboren wurde. Er ist allerdings eine sehr umstrittene Person, die rechtsextremes Gedankengut hegt. Hier ein Auszug aus Wikipedia:
Weiss vertritt die These, dass menschliche Intelligenzunterschiede wesentlich durch die Variation eines Gens und die mendelschen Vererbungsregeln zu erklären seien. Soziale und polygene Faktoren hätten nur einen sekundären Einfluss. Soziale Klassen und Ethnien unterscheiden sich nach Weiss’ Meinung durch verschieden hohe IQ-Mittelwerte, wofür er als Ursache u. a. die Verteilung von Genvarianten innerhalb dieser Gruppen annimmt. Weiss’ Thesen haben in der Wissenschaft nur eine Randposition.
Aus den Ergebnissen seiner Intelligenzforschungen zieht er konkrete bildungs‑, minderheits‑, migrations- und ethnopolitische Schlussfolgerungen. Seine Ausführungen zum Verhältnis von Genetik und Biologie zur Gesellschaft rufen in der Öffentlichkeit überwiegend Ablehnung hervor, bis hin zum Vorwurf, es handle sich um „Vererbungslehre in NS-Tradition“. Politisch bewegt Weiss sich in rechtsextremistischen Kontexten.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Volkmar_Weiss)
Unabhängig bei der Originalausgabe und der Neuauflage gibt es eine ganz knappe Rezension, die auf der Webseite der DAGV veröffentlicht wurde und die hier aufgrund ihrer Kürze wiedergegeben wird:
Einen anderen Charakter hat Lampertswalde, ein Dorf zwischen Dahlen und Oschatz, mit einem Rittergut und knapp 50, z. T. nur ¼ Hufe umfassenden Bauernwirtschaften. Das Familienbuch behandelt die Zeit von 1645 – 1800 und bringt Informationen zu knapp 1000 Familien. An diesem Familienbuch faszinieren die umfangreichen Texte zu vielen Familien mit Angaben zur Person, zu Beruf bzw. Erwerb, zum Verkauf und Verkauf von Immobilien mit Kaufsumme, Anzahlung, Abzahlung usw. In einem Anhang werden die Besitzerfolgen aller Bauerngüter genannt. Das Buch kann in der Ausführlichkeit der Angaben zu den Familien als vorbildlich gelten.
Wolfgang Lorenz, in Familie und Geschichte 7. Jahrgang, Heft 3 (1997) S. 523 – 524
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Lampertswalde wurde im Jahr 1221 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname dürfte vom Lokator der deutschen Siedlung Lamprecht stammen. Das Dorf entstand aus einem typischen slawischen Rundlingsdorf und einem fränkischen Waldhufendorf. Der Ort litt unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Die beiden Ortsteile wuchsen erst um 1800 zusammen.
Bedeutend ist der Ort vor allem durch das ehemalige Rittergutsgelände mit Schlosspark und der 1722 im barocken Stil umgebauten Dorfkirche. 1948 wurde das intakte Wasserschloss gemäß Befehl 209 der SMAD zur Gewinnung von Baumaterial abgerissen. Die Brücke zu der Insel blieb erhalten. Palmenhaus, Inspektorhaus und Gärtnerhaus wurden nach der Wende wiederhergestellt.
Lampertswalde wurde am 1. Januar 1998 nach Cavertitz eingemeindet.
Weiterführende Quellen:
- Ortsfamilienbuch „Lampertswalde“ im Cardamina-Verlag
- Ortsfamilienbuch „Lampertswalde“ im Genwiki
- Lampertswalde im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Lampertswalde in Wikipedia
- Lampertswalde in Google Maps
- Offizielle Gemeindewebseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Geschichtlicher Büchertisch
- Neue Digitalisate bei Archion vom 13.01.2021 – 14. Januar 2021
- Online-OFB “Makau und Polnisch Krawarn Kr. Ratibor” am 13.01.2021 aktualisiert – 13. Januar 2021
- Neue Digitalisate bei Archion vom 12.01.2021 – 13. Januar 2021