Familienbuch für die Gemeinde Wiederitzsch bei Leipzig 1554 – 1800 als Neuauflage in Vorbereitung

Im Cardamina-Verlag wurde vor kurzem angekündigt, dass das Familienbuch für die Gemeinde Wiederitzsch bei Leipzig 1554 – 1800 erscheinen wird. Es handelt sich dabei um eine Neuauflage des Buchs, das bereits 1996 erschien. Dieser Beitrag gibt ein paar erste Einblicke zum Buch.
Wiederitzsch (PLZ: 04158) ist seit dem 1. Januar 1999 ein Ortsteil von Leipzig. Er gehört zum Stadtbezirk Nord.
Das Familienbuch für die Gemeinde Wiederitzsch bei Leipzig 1554 – 1800, das demnächst im Cardamina-Verlag erscheinen wird, ist eigentlich eine Neuauflage des gleichnamigen Buchs, das ursprünglich im Jahr 1996 erschien. Die Autoren des Buchs sind Elke Lieberam und Ursula Wohlfeld. Das ursprüngliche Buch wurde von der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig in der Reihe „Schriften der Deutschen Zentralstelle für Genealogie“ als 14. Band veröffentlicht. Es hat 193 Seiten als Umfang. Über die Anzahl der darin behandelten Familien und Personen liegen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrag noch keine Informationen vor.
Als Neuauflage steht auch die Neuauflage beim Cardamina-Verlag für 27 EUR + Versand zur Verfügung. Die Neuauflage hat 194 Seiten und steht im Format DIN-A4 als Hardcover für 27 EUR bereit. Die ISBN lautet 978 – 3‑86424 – 504‑6. Bei der Neuauflage handelt sich bei meiner Nachfrage an die Verlagsinhaber Susanne Breuel um ein Preprint, d. h. im übertragenden Sinn, dass das ursprüngliche Buch als eingescanntes Werk im PDF-Dokument vorliegt, welches nun neugedruckt wird. Privat kann man dies mit Diensten wie DokuFactory digitalisieren lassen.
Der Herausgeber der Neuauflage des Ortsfamilienbuchs ist Dr. Volkmar Weiss. Er ist ein deutscher Genetiker, Sozialhistoriker und Genealoge, der am 23. Mai 1944 in Zwickau geboren wurde. Er ist allerdings eine sehr umstrittene Person, die rechtsextremes Gedankengut hegt. Hier ein Auszug aus Wikipedia über ihm:
Weiss vertritt die These, dass menschliche Intelligenzunterschiede wesentlich durch die Variation eines Gens und die mendelschen Vererbungsregeln zu erklären seien. Soziale und polygene Faktoren hätten nur einen sekundären Einfluss. Soziale Klassen und Ethnien unterscheiden sich nach Weiss’ Meinung durch verschieden hohe IQ-Mittelwerte, wofür er als Ursache u. a. die Verteilung von Genvarianten innerhalb dieser Gruppen annimmt. Weiss’ Thesen haben in der Wissenschaft nur eine Randposition.
Aus den Ergebnissen seiner Intelligenzforschungen zieht er konkrete bildungs‑, minderheits‑, migrations- und ethnopolitische Schlussfolgerungen. Seine Ausführungen zum Verhältnis von Genetik und Biologie zur Gesellschaft rufen in der Öffentlichkeit überwiegend Ablehnung hervor, bis hin zum Vorwurf, es handle sich um „Vererbungslehre in NS-Tradition“. Politisch bewegt Weiss sich in rechtsextremistischen Kontexten.
Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Volkmar_Weiss)
Unabhängig bei der Originalausgabe und der Neuauflage gibt es eine kleine Rezension, die auf der Webseite der DAGV veröffentlicht wurde und die hier aufgrund ihrer Kürze wiedergegeben wird:
Wiederitzsch, im Norden von Leipzig gelegen, war dagegen ein reines Bauerndorf. Verständlicherweise waren die Beziehungen zu Leipzig sehr eng. Wiederholt wurden Leipziger Brautleute hier getraut, wie z. B. 1794 der Registrator beim Handelsgericht in Leipzig, Johann Gottfried Arnold, mit der ältesten Tochter des Merseburger Kauf- und Handelsmanns Joh. Gottfried Nohr oder wie der „Procurator des Gymnasiums zu Merseburg und Probsteiverwalter des Domcapitals“ Christian August Roth mit der Tochter des Goldarbeiters Gotthelf Heinrich Sonnenkalb in Leipzig. Die Einsicht in diesen Band lohnt sich auch dann, wenn der Genealoge keinen seiner Vorfahren in Wiederitzsch weiß.
Auch unter den Taufpaten, die im Band in einer gesonderten Liste alphabetisch erfaßt sind, befinden sich zahlreiche Leipziger Bürger. Es ist überhaupt erstaunlich, wie „weltoffen“ dieses kleine Dorf war. Das Ortsverzeichnis umfaßt über 400 Orte der näheren und weiteren Umgebung.
Wolfgang Lorenz, in Familie und Geschichte 7. Jahrgang, Heft 3 (1997) S. 523 – 524
Geschichtliches (Auszug aus Wikipedia)
Groß- und Kleinwiederitzsch gehörten bis 1815 zum hochstift-merseburgischen Amt Schkeuditz, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurde der Westteil des Amts Schkeuditz im Jahr 1815 an Preußen abgetreten. Groß- und Kleinwiederitzsch verblieben mit dem Ostteil beim Königreich Sachsen und wurden dem Kreisamt Leipzig angegliedert. Ab 1856 gehörten die Orte zum Gerichtsamt Leipzig II und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig.[2]
Die Gemeinde Wiederitzsch entstand am 1. Januar 1904 durch Zusammenschluss der beiden bisher selbstständigen Landgemeinden Großwiederitzsch und Kleinwiederitzsch. Bei der Kreisreform in der DDR wurde Wiederitzsch im Jahr 1952 dem Kreis Leipzig-Land im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 zum Landkreis Leipziger Land kam. Am 1. Januar 1999 wurde Wiederitzsch in die Stadt Leipzig eingemeindet. Seitdem bildet der Ort einen zum Stadtbezirk Nord gehörigen Leipziger Ortsteil.
Weiterführende Quellen:
- Ortsfamilienbuch „Wiederitzsch“ im Cardamina-Verlag
- Ortsfamilienbuch „Wiederitzsch“ im Genwiki
- Wiederitzsch im Genwiki
- Wiederitzsch im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
- Wiederitzsch in Wikipedia
- Wiederitzsch in Google Maps
- Offizielle Gemeindewebseite
Für das Titelbild wurde verwendet: Wiederitzsch, Leipzig, Luftbild mit Drohne an einem Wintertag; von Thomas Wagner – Lutfbilder Leipzig; CC BY-SA 4.0